Salbei

Es gibt viele Unterarten und Kulturformen – nicht alle eignen sich für therapeutische Zwecke.

Salvia officinalis

Edelsalbei, Königssalbei, Kreuzsalbei, Dalmatiner Salbei, Fischsalbei, Rauchsalbei, Scharlachkraut, Tugendsalbe, Garten-Salbei, Müsliblätter, Muskatellerkraut

Heilpflanze des Jahres 2003
Arzneipflanze des Jahres 2023

Botanik

Familie: Lamiaceae/Lippenblütler
Herkunft: gesamter mediterraner Raum, bes. Spanien, Südfrankreich, südliche Balkanhalbinsel, sonnige, trockene Böden; Vermehrung durch Stockteilung; Blüte: Mai bis Juni

Die Arzneipflanze wird bei uns kultiviert; 20-60 cm hoher Halbstrauch; Sammelzeit: kurz vor der Blüte.

Droge

die getrockneten Blätter des Salvia officinalis und das daraus gewonnene Öl
Geruch: typisch
Geschmack: würzig, herb, schwach bitter, adstringierend

Inhaltsstoffe

ätherisches Öl (Thujon), Hydroxyzimtsäurederivate (Rosmarinsäure, Chlorogensäure, Cryptochlorogensäure, Kaffeesäure), Gerbstoffe, Bitterstoffe, Flavonoidglykoside (Apigenin, Luteolin, Kämpferol), Diterpene (Carnosolsäure), Triterpene, Spurenelement (überdurchschnittlich viel Eisen, Magnesium, Zink)

Spanischer Salbei (Salvia lavandulifolia) enthält kein Thujon.

salvare = heilen • salvus = gesund

Wirkung
  • desinfizierend, antibakteriell, antiviral, pilzhemmend
  • adstringierend
  • antihypertensiv / Blutdruck senkend
  • schweißhemmend und -treibend
  • spasmolytisch/krampflösend
  • menstruationsfördernd, hemmt Milchsekretion
  • antioxidativ
  • appetitanregend, verdauungsfördernd, choleretisch
  • leicht Blutzucker senkend
  • Krampf lösend

Wer auf Salbei baut – den Tod kaum schaut!

Anwendung
aroma

Küchengewürz, Aroma für Getränke, für Kosmetika

phytotherapie
  • als Tee/innerlich bei: 
    Atemwegserkrankungen, Bronchitis, Husten,
    Verdauungsstörungen, Blähungen, desinfizierend im Verdauungstrakt, bei leichten Durchfällen
  • zum gurgeln bei Halsschmerzen und Entzündungen im Mund- und Rachenraum
  • zum Abstillen
  • zur Förderung der Gedächtnisleistung insbesonders bei Alzheimer Patienten – in klinischen Studien nachgewiesen
  • äußerlich bei: Hauterkrankungen, übermäßige Schweißbildung
  • Presssaft bei: Atherosklerose, Blasenentzündung, Bluthochdruck, Darmträgheit, Hautkrankheiten, Husten, Leberstörungen, Verschleimung
  • zur Körperpflege und zum Haare färben

Vorsicht vor Überdosierung!
Der Inhaltsstoff Thujon kann zu Magenschmerzen und Übelkeit/Erbrechen, Bluthochdruck, Herz- und Atembeschwerden führen.
Nicht während Schwangerschaft/Trächtigkeit verwenden.

bei tieren

Anwendung beim Pferd:
als leckerer und bekömmlicher Futterzusatz, für die Schweißregulation, bei Kotwasser, als Hustenkraut, bei Hauterkrankungen, Sommerekzem, Satteldruck

Anwendung beim Hund:
als Honig oder Tee bei Husten, im Anti-Floh-Puder, als Zahnabreibung

aromatherapie

Förderung der Gedächtnisleistung (s.o.)
Das Ätherische Öl ist nicht für Kinder, Menschen mit Krampfleiden und Tiere geeignet; das Hydrolat schon.

Hydrolat von PerNaturam
für alle Tierarten

Warum sollte der Mensch, dem Salbei im Garten wächst, sterben?
(Paracelsus)

Wissenswertes:
Im Alten Ägypten zur Erhöhung der Fruchtbarkeit beim Frauen.
In Rom eine heilige Pflanze.
Bei den gallischen Druiden hat er die Macht Tote zu erwecken.

Hildegard von Bingen

Salbei ist von warmer und trockener Natur und gedeiht mehr durch die Wärme der Sonne als durch die Feuchtigkeit der Erde, und er ist nützlich gegen kranke Säfte, weil er trocken ist. 

Physica 1.63

Anwendung:
gegen schlechte Säfte und Mundgeruch, bei „Gicht“, Appetitlosigkeit, Kopf- und Flankenschmerz, Harninkontinenz, Blutungen

in der Klostermedizin:
Herzbeschwerden, Herzinfarkt, Schlaganfall, Lähmungen nach Schlaganfall

Indianische Medizin – Indian Sage

  • eine der wichtigsten Pflanzen
  • zur rituellen Reinigung von Personen und Zeremonieplätzen
  • fördert die Inspiration und öffnet die Gedanken
  • für Meditation wird das Kraut gekaut
  • Atemwegserkrankungen
  • Auflagen aus Blättern bei Gelenkrheumatismus
  • als Gemüse und Gewürz

Wiesensalbei

Der bei uns wildwachsende Wiesensalbei (Salvia pratensis) wird für arzneiliche Zwecke nicht verwendet, weil der Gehalt an ätherischem Öl zu gering ist!

weitere Arten

Spanischer Salbei / Salvia lavandufolia

Muskatellersalbei / Salvia sclares / Clary sage


Die RHS – Royal Horticultural Society – hat herausgefunden, dass Rosmarin zu den Salbei-Arten gehört und daher einen neuen Namen vorgeschlagen: Salvia rosmarinus

Literaturtipp

Ellen Heidböhmer • Die Heilkraft von Salbei • Herbig • ISBN 978-3-7766-2696-4

Ein kleines Buch mit vielen Anwendungsbeispielen und Rezepten!

PerNaturam Seminar

Das diesjährige Seminar trug den Titel:
„Damit’s gut läuft“
und behandelte die Anatomie von Gelenken und Bindegewebe, deren Funktion, mögliche pathologische Veränderungen und deren Diagnose.
Zu jedem der Krankheitsbilder, die von Dr. med. vet. Neuhaus ausführlich geschildert wurden, erklärte Herr Heßel unmittelbar, welche Produkte von PerNaturam hier Linderung verschaffen können.

Mir hat es sehr gut gefallen, dass sich die beiden Referenten abwechselten und der Zusammenhang zwischen Prozessen im Körper und die Wirkung der Ergänzungsfuttermittel so „kompakt“ dargestellt wurden.

Hier noch einige Stichworte:
Knochen und Knochengewebe, Gelenk, Grundsubstanz, Entzündung, Segmente, Haed’sche Zonen, Bindegewebe, Ödeme, Pischinger-Raum, Acidose, Lecithin, Kieselerde, Bitterstoffe


P.S.:
Auch wenn bei diesem Seminar „nur“ Tiere besprochen wurden, der Bewegungsapparat des Menschen funktioniert ebenso. 😉

Trierer Pferdesegen

Zweiter Trierer Segen

Christus und Sankt Stephan kamen zur Stadt Saloniun,
da zog sich das Ross Sankt Stephans eine Erkrankung zu. 
So wie Christus das Ross des Sankt Stephans heilte,
so möge ich mit der Hilfe Christi dieses Ross heilen.
Vater unser. 
Wohlan, Christus, mögest du durch deine Gnade diesem Ross
die Lahmung heilen, 
wie du dass Ross Sankt Stephans bei der Burg Salonium geheilt hast.
Amen.

Liebstöckel – Anwendung beim Pferd

Rezept nach Hildegard von Bingen

Wenn ein Ausfluss aus den Nüstern eines Pferdes fließt, so dass es davon hüstelt, soll der Mensch, der es davon befreien will, Liebstöckel nehmen und etwas weniger Brennnessel und koche die Kräuter in Wasser, nehme sie heraus und lasse ihren heißen Rauch in Nüstern und Maul (nachdem ein Zügel angelegt wurde) übergehen, und es wird geheilt werden, weil die Kraft von Liebstöckel zusammen mit der Wärme der Brennnessel und mit der Süße des erwärmten Wassers die krankhaften Säfte, von denen das Pferd hustet, beseitigt.
Wenn aber ein Pferd im Bauch Schmerzen wie von Bissen hat, soll man Liebstöckel und etwas weniger Brennnessel nehmen und das unter das Futter mischen, so dass es das zusammen frisst, und es wird, wie gesagt, durch die Kraft dieser Kräuter geheilt werden. 

Physica 1.140


anmerkung

Die beschriebene Anwendung scheint mir Sinn zu machen. Die ätherischen Öle von Liebstöckel sind sehr stark.
Hubert hat dieses Kraut immer gerne gefressen; er bekam es von mir zur Unterstützung der Verdauung.
Pferde, die an Kräuter nicht gewöhnt sind, mögen den durchdringenden Geruch und die enthaltenen Bitterstoffe nicht so gerne. Ich würde die Pflanze zu einem Mash hinzufügen und mit einer kleinen Menge beginnen.
Noch ein Tipp: Liebstöckel wird sehr groß; wer die Möglichkeit hat, sollte eine Pflanze kultivieren, um im Bedarfsfall frische Blätter zu haben.

achtung – Wichtiger Hinweis:

Ich übernehme keinerlei Haftung für Schäden, die durch dieses Rezept entstehen!

Ginkgo

Ginkgo biloba

Baum des Jahrtausends

Klasse:  Ginkgoopsida – mit nur einer Gattung

Beschreibung:
weibliche und männliche Bäume • Spermatophyta (Samenpflanzen)

Herkunft:
aus China: Ya Chio (Entenfuß) oder Yin Hsing (Silberaprikose),
in Europa seit 18.Jh. • Plantagenanbau

Dieses Baumes Blatt, der von Osten
meinem Garten anvertraut,
gibt geheimen Sinn zu kosten,
wie’s den Wissenden erbaut.
(Goethe)

Droge:
Blätter und deren Trockenextrakte (für Fertigpräparate)

Inhaltsstoffe:
Flavonoide, Catechine, Proanthocyane, Bitterstoffe, Steroide, organische Säuren

Wirkung:
Förderung der Durchblutung in Arterien, Kapillaren und Venen,
verbessert Blutfluss,
Antagonisierung des plättchen-aktivierenden Faktors (PAF),
Beeinflussung des zerebralen Stoffwechsels,
Schutz vor hypoxämischen Schäden, Radikalfängerfunktionen

 Anwendung:

  • Durchblutungsstörungen
  • Hirnleistungsstörungen, Konzentrations- und Gedächtnisschwäche
  • Ohrensausen
  • bei altersbedingten Erkrankungen
  • bei Menschen und Tieren

Monografie positiv, WHO, HMPC

CAVE: Allergien, bei empfindlichem Magen

Herbstfärbung

Wissenswertes:
Urgewächs (großer evolutionärer Abstand zu anderen Pflanzen)

In meinem Shop erhalten Sie Ginkgo-Kraut für Pferde: