Malve

Malva sylvestris

Wilde Malve / Wegmalve / Käsepappel

Familie: Malvaceae

Drogen

  • Laubblätter
    Geruch: schwach charakteristisch
    Geschmack: beim Kauen schleimig fade
  • Blüten
    fast geruchslos; Geschmack: beim Kauen schleimig

Inhaltsstoffe

  • Polysaccharide/Schleime (Arabinose, Rhamnose, Glucose, Galactose, Galacturonsäure)
  • Gerbstoffe
  • Flavonoidsulfate (Blätter)
  • Anthocyane (Blüten)

Wirkung und Anwendung

  • schützen Schleimhaut, mildern Reize
  • Schleimhautreizungen im Mund- und Rachenraum
  • trockener Reizhusten

Monografie positiv

Hildegard von Bingen

Die Malve enthält eine mäßige Kälte, mild wie die Luft am Morgen und wie der Tau ist, aber sie ist doch mehr kalt als warm.
Kein Mensch aber soll sie roh essen, denn wenn ein Mensch sie roh äße wäre sie wie irgendein Gift, da sie schleimig ist und im Menschen zähe und giftige Säfte bewirken würde. Für diejenigen aber, die einen schwachen Magen haben, ist sie gut, wenn man sie gekocht und frisch (das heißt, sobald sie zu wachsen beginnt) isst. So soll man daraus ein Mus machen, Schmalz zufügen und essen, weil das etwas zur Verdauung beiträgt. Für diesen Zweck soll der Magenkranke davon essen, aber doch in Maßen, damit er davon keinen Schaden nimmt. Der Gesunde soll sie grundsätzlich meiden. …
Damit ein Mensch den Blick der Augen klar macht, soll er Tau auf Malven oder Winde oder Birnen-, Eichen- oder Buchenblättern suchen, weil diese süß sind. Un den Tau, den er so in der Nacht oder am Morgen gefunden hat, wenn die Nacht klar und rein und angenehm ist, soll er um Lider und Wimpern seiner Augen streichen und danach ein bisschen schlafen. …

Physica 1.97

Darstellung im
hortus sanitatis
Gart der Gesundheit
von 1485