Birne

Pyrus ssp.

Familie: Rosengewächse; oft von Misteln besetzt

Birnenblüte im Botanischen Garten Kiel

Bedeutung:

  • Hera, Venus, Aphrodite
  • bei der Madonna – Blüte kurz, aber langes Leben
  • Paradiesbaum / Jesus Christus
  • Zeichen von Trauer und Trennung
  • keltisch der Gebärbaum

Hildegard von Bingen

Der Birnbaum ist mehr kalt als warm und ist im Vergleich mit dem Apfelbaum so schwer und fest wir die Leber im Verhältnis zur Lunge. Denn wie die Leber fester und nützlicher und auch schädlicher als der Apfel. Wurzeln, Blätter und Saft taugen wegen ihrer Härte nicht für Arzneien, aber die Mistel darauf ist für Heilmittel sehr geeignet. …
Die Frucht des Birnbaums ist massig und schwergewichtig und herb, und wenn jemand sie im Übermaß isst, bereitet sie in seinem Kopf Migräne und macht ihn eng in der Brust. … Deshalb kann jener, nachdem er eine rohe Birne gegessen hat, schwer Atem holen, so dass dadurch auch manchmal viele Krankheiten in seiner Brust entstehen. Die Birnen erquicken sich nämlich dann am Tau, wenn die Kräfte des Taus um den Tagesanbruch zerfließen. Deshalb bewirken Birnen, wenn sie nicht gekocht werden, schädliche Säfte im Menschen, weil sie im abfließenden Tau wachsen. Wer deshalb Birnen essen will, soll sie in Wasser kochen oder am Feuer dörren. …
Das ist die beste Latwerge und wertvoller als Gold und nützlicher als reinstes Gold, weil sie die Migräne beseitigt und die Atemnot vermindert …

Physica 3.2

Teinton Squash Pear

Thomas Andrew Knight,
englischer Maler.
1759-1838

Kolanuss

Cola nitida

Familie: Malvengewächs; Unterfamilie Sterkuliengewächse / Sterculiaceae

Beschreibung: großer Baum mit langen Blättern (bis zu 25 cm), Blüten in Rispen, bilden große Einzelfrüchte mit 3 bis 10 Samen   

Herkunft: tropisches Westafrika

Vorkommen: in Kultur und Botanischen Gärten

Droge: getrocknete Samen > Colanuss

Inhaltsstoffe: Coffein, Theobromin, Gerbstoffe, Stärke u.a.    

Wirkung: aufputschend

Anwendung:  als Fertigpräparat bei geistiger und körperlicher Ermüdung, bei Migräne und Neuralgien

Monografie:  positiv, HMPC

Kirsche – Prunus

Süßkirsche – Prunus avium
Sauerkirsche – Prunus cerasus

Hildegard von Bingen

Der Kirschbaum ist mehr warm als kalt und hat Ähnlichkeit mit dem Scherz, der Fröhlichkeit anzeigt und der auch schädlich ist.
Sein Saft und seine Blätter taugen nicht viel zur medizinischen Nutzung, weil sie Schwäche in sich haben.
Seine Frucht ist mäßig warm und nicht sehr nützlich noch sehr schädlich und schadet einem gesunden Menschen beim Essen nicht. Einem Kranken aber und einem, der schlechte Körpersäfte in sich hat, bereitet sie ziemliche Schmerzen, wenn er viel davon isst.

Anwendung:
• Kerne gegen Geschwüre, Bauchschmerzen, Parasiten
• Kirschharz für die Augen und die Ohren

Physica 3.6

Zierkirsche

Erle – Alnus

Wissenswertes

  • erster Mann – dän: Ellerkonge / Elfenkönig
  • beim Fällen färbt sich das innere Holz rot > die blutende Tochter des Erlkönigs (eine Elfe)
  • später Hexenbaum
  • das Kreuz Christi soll aus Erlenholz gewesen sein > wurde zum Attribut des Teufels
  • kaum Fäulnis > Nutzung für Pfahlbauten (auch Venedig)

Western Green Alder,
Alnus sinuata (1925)

Mary Vaux Walcott,
amerikanische Malerin, 1860-1940

Hildegard von Bingen

Die Erle ist mehr kalt als warm und bedeutet die Nichtsnutzigkeit und taugt nicht viel zu Arzneien.

Anwendung: Blätter als Auflage bei Geschwüren

Physica 3.29

Pflanzen des Jahres 2023

Arzneipflanze: Echter Salbei
Salvia officinalis

ausgewählt vom Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde der Universität Würzburg

Heilpflanze: Wein
Vitis vinifera

ausgewählt vom NHV Theophrastus

Blume: Kleine Braunelle
Prunella vulgaris

ausgewählt von der Loki-Schmidt-Stiftung

Baum: Moorbirke
Betula pubescens

ausgewählt von der Dr. Silvius Wodarz Stiftung 

Giftpflanze: Petersilie
Petroselinum crispum

ausgewählt vom Botanischen Sondergarten Hamburg Wandsbek