Das medizinische Wissen des Frühmittelalters bestand hauptsächlich aus überlieferten griechischen und römischen Texten, die z.B. in Klöstern aufbewahrt wurden.
In seinen Capitulare de villis verfügt Karl der Große, dass in den Klostergärten bestimmte Pflanzen angebaut werden sollen, damit die Bevölkerung gut versorgt sei.
Die bekannteste Vertreterin der Klostermedizin ist Hildegard von Bingen (1098-1179). Die sogenannte „Hildegard-Medizin“ findet derzeit großen Zulauf und es ist leider manchmal schwer zu erkennen, was davon wirklich Hildegard ist oder nur ihren Namen trägt.
1130 – Mit dem Konzil von Clermont endet die Zeit der Mönchsmedizin. Es verbietet der Geistlichkeit in der Heilkunde tätig zu sein. An den jungen Universitäten von Paris und Bologna wird nun „Schulmedizin“ gelehrt.
Im Mittelalter wurden viele neue Kräuterbücher (Pharmakopoen) verfasst. Hier einige Beispiele:
- Das Lorscher Arzneibuch ist eine medizinische Handschrift aus der Zeit Karls des Großen (um 785).
- Der Hortulus von Walahfried Strabo beschreibt einen Klostergarten um das Jahr 840.
- Das Macer floridus (De viribus herbarum = Die Kräfte der Kräuter) aus dem 11.Jh. Ein Gedicht über die Heilwirkung von 77 Heilpflanzen, verfasst vom Mönch Odo Magdunensis.
- Der Hortus Deliciarum von Herrad von Landsberg, Äbtissin von Hohenburg.
In dieser Tradition entstanden auch viele Jahrhunderte später wunderschöne Bücher über Pflanzen bzw. Heilpflanzen.
Ein Beispiel aus Italien (1440):
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Mehr Informationen zu dem Thema erhalten Sie auf der Seite „Welterbe Klostermedizin„.