Beschreibung: mehrjährig, Blütenköpfchen aus Zungenblüten; Blätter als grundständige Rosette; 10-50 cm; weißer Milchsaft in allen Teilen (erzeugt auf der Haut braune Flecken); Blätter je nach Standort unterschiedlich gezackt; Stängel hohl und kahl; lange, dicke Pfahlwurzel
Vorkommen: überall, Grünland, Unkrautfluren
Sammelgut: Kraut mit oder ohne Wurzel; Trocknung bei bis zu 50°C
Geruch: schwach und eigenartig Geschmack: etwas bitter (Bitterwert 1:1500)
Anwendung: • Husten, Keuchhusten, Bronchitis, Asthma • Blase und Niere • als Hausmittel: Blutreinigung, Blasen- und Nierenleiden, Insektenstiche, kleine Verletzungen, schlecht heilende Wunden, starke Menstruation, Weißfluss junger Mädchen, Leber, Galle, Gicht, geschwollene Drüsen, Seitenstechen • im Frühjahr für Salate • äußerlich: Verletzungen, Hautentzündungen, Brandwunden, Geschwüre, Insektenstiche • Spülungen bei Mund- und Zahnfleischentzündungen • kann auch längerfristig eingenommen werden
Positive Monografie • keine Nebenwirkungen
Wissenswertes: • seit der Antike verwendet (assyrische Medizin, bei Dioskurides beschrieben) • Preßsaft aus Blättern wurde früher als blutstillendes Mittel verwendet (Gerbstoffe)
Hildegard von Bingen
Wegerich ist warm und trocken.
Physica 1.101
Anwendung bei: • „Gicht“, „Drüsen“ und „Stechen“ • Spinnenbiss, Insektenbiss
Beschwörungsformel
Und du Wegerich, Mutter der Pflanzen, offen nach Osten, mächtig im Innern: Über dich knarrten Wagen, über dich ritten Frauen, über dich schrieen Bräute, über dich schnaubten Farren; allen widerstandest du und setztest dich entgegen: So widerstehe du auch dem Gift und der Ansteckungund dem Übel, das über das Land dahinfährt.
Stoffwechsel/Metabolismus, ist die Grundlage aller lebenswichtigen Vorgänge im Körper. Nahrungsaufnahme – Verdauung – Resorption – Blutkreislauf – Leber – Pischinger Raum / Bindegewebe – Zelle – Stoffwechsel (Umbau) – Ausscheidung von Resten/Müll/Schlacken aus der Zell raus – venöser Blutkreislauf – weiter über Darm/Leber, Niere, Lunge, Haut Soll in Homöstase / Gleichgewicht durch Selbstregulation sein Reaktionsstarre > chron. Erkrankungen
Nierenpflanzen Echte Goldrute (bei Erkrankungen der Niere) Birke (bis 5x mehr Harn – viel trinken!) Brennnessel (Rheumapflanze, Mineralien (Kalium) und Spurenelemente, entzündungshemmend; bei Prostataleiden die Wurzel) Dornige Hauhechel (bei Allergie auf Birke)
3-Wurzel-Tee (Leber-Galle-Milz): Wurzeln von Löwenzahn, Wegwarte, Klette
Verzichten auf: Zucker (bei Pilzen im Darm muss weiter Zucker gegessen werden, da die Pilze sonst ins Blut wandern), Fleisch/Fett, Getreide, Fertigprodukte, Alkohol, Milch (Milchprodukte sind okay)
Feuchtwarme Leberwickel mit Schafgarbe
Bei Sodbrennen: Kartoffelsaft (Schoenenberger)
Trockenbürsten (von körperfern nach körpernah) = Lymphfluss anregen
Heidelberger’s 7 Kräuter
Heilerde zur Bindung der Schadstoffe (Luvos, Bolus alba)
wenn es durch die „Schlacken“ zu Verstopfung (Pfortaderbelastung) kommt: Senna, Faulbaum, Früchtewürfel
als Tee/innerlich bei: Atemwegserkrankungen, Bronchitis, Husten, Verdauungsstörungen, Blähungen, desinfizierend im Verdauungstrakt, bei leichten Durchfällen
zum gurgeln bei Halsschmerzen und Entzündungen im Mund- und Rachenraum
Vorsicht vor Überdosierung! Der Inhaltsstoff Thujon kann zu Magenschmerzen und Übelkeit/Erbrechen, Bluthochdruck, Herz- und Atembeschwerden führen. Nicht während Schwangerschaft/Trächtigkeit verwenden.
bei tieren
Anwendung beim Pferd: als leckerer und bekömmlicher Futterzusatz, für die Schweißregulation, bei Kotwasser, als Hustenkraut, bei Hauterkrankungen, Sommerekzem, Satteldruck
Anwendung beim Hund: als Honig oder Tee bei Husten, im Anti-Floh-Puder, als Zahnabreibung
aromatherapie
Förderung der Gedächtnisleistung (s.o.) Das Ätherische Öl ist nicht für Kinder, Menschen mit Krampfleiden und Tiere geeignet; das Hydrolat schon.
Warum sollte der Mensch, dem Salbei im Garten wächst, sterben? (Paracelsus)
Wissenswertes: Im Alten Ägypten zur Erhöhung der Fruchtbarkeit beim Frauen. In Rom eine heilige Pflanze. Bei den gallischen Druiden hat er die Macht Tote zu erwecken.
Hildegard von Bingen
Salbei ist von warmer und trockener Natur und gedeiht mehr durch die Wärme der Sonne als durch die Feuchtigkeit der Erde, und er ist nützlich gegen kranke Säfte, weil er trocken ist.
Physica 1.63
Anwendung: gegen schlechte Säfte und Mundgeruch, bei „Gicht“, Appetitlosigkeit, Kopf- und Flankenschmerz, Harninkontinenz, Blutungen
in der Klostermedizin: Herzbeschwerden, Herzinfarkt, Schlaganfall, Lähmungen nach Schlaganfall
Indianische Medizin – Indian Sage
eine der wichtigsten Pflanzen
zur rituellen Reinigung von Personen und Zeremonieplätzen
fördert die Inspiration und öffnet die Gedanken
für Meditation wird das Kraut gekaut
Atemwegserkrankungen
Auflagen aus Blättern bei Gelenkrheumatismus
als Gemüse und Gewürz
Wiesensalbei
Der bei uns wildwachsende Wiesensalbei (Salvia pratensis) wird für arzneiliche Zwecke nicht verwendet, weil der Gehalt an ätherischem Öl zu gering ist!
weitere Arten
Spanischer Salbei / Salvia lavandufolia
Muskatellersalbei / Salvia sclares / Clary sage
Buntschopf-Salbei • Salvia viridisPfingstrosensalbeiSalvia involucrataSalvia patensSalvia hians
Die RHS – Royal Horticultural Society – hat herausgefunden, dass Rosmarin zu den Salbei-Arten gehört und daher einen neuen Namen vorgeschlagen: Salvia rosmarinus
Literaturtipp
Ellen Heidböhmer • Die Heilkraft von Salbei • Herbig • ISBN 978-3-7766-2696-4
Ein kleines Buch mit vielen Anwendungsbeispielen und Rezepten!