Schlangenwurzel

Rauwolfia serpentina

Hundsgiftgewächs

Droge:  Wurzel – aus Wildsammlung und Kultur

Inhaltsstoffe: ca. 40 Alkaloide (Reserpin) u.a.

Wirkung: beruhigend, blutdrucksenkend

Anwendung: 
leichte essentielle Hypertonie mit Angst- und Spannungszuständen, psychomotorische Unruhe, Reizüberflutung;
in der indischen Volksmedizin gegen Schlangenbisse, Insektenstiche, bei Fieber und Durchfall

CAVE Nebenwirkungen – Kreislaufprobleme bis hin zu Alpträumen und Depressionen

Monografie:  positiv für Fertigpräparate

Mutterkraut

Tanacetum parthenium

andere Namen: Falsche Kamille, Zierkamille, Fieberkraut

Droge: Kraut

Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl (mit Sesquiterpenlactonen) u.a.

Wirkung: hemmt Prostaglandinsynthese, vermindert Serotoninausschüttung

Anwendung: vorbeugend gegen Migräne

CAVE: nicht anwenden während der Schwangerschaft; Allergien möglich

Hildegard von Bingen

Mutterkraut ist warm und hat einen süßen Saft und ist für diejenigen, die an den Eingeweiden Beschwerden haben, wie eine milde Salbe.
Wer in den Eingeweiden Beschwerden hat, soll Mutterkraut mit Wasser und Fett oder Öl kochen, Semmelmehl hinzufügen und so eine Suppe bereiten und diese essen: Sie heilt seine Eingeweide.
Und wenn Frauen ihre Monatsblutung haben, sollen sie eben die besagte Suppe bereiten und essen: Sie bewirkt sanft und mild eine Reinigung von Schleimen und inneren Fäulnisprodukten und führt das Monatsblut sanft heraus.
Ein Mensch aber, der am Stechen leidet, soll den Saft von Mutterkraut nehmen, mit Kuhbutter vermischen und sich dort einreiben, wo er Schmerzen hat, und er wird geheilt werden.

Physica 1.116

Keine Haftung für die Rezepte!

Rote Spornblume

Centranthus ruber

Kraut der Unsterblichkeit

Baldriangewächs

kommt oft als anspruchslose Zierpflanze in Gärten vor; Blüte April bis Oktober

Droge: die Wurzel

Inhaltsstoffe: Valtrat u.a.

Wirkung: sedativ, krampflösend

Anwendung als Fertigpräparat: innere Unruhe, Angstzustände, Konzentrationsschwäche

Tee

Camellia sinensis

Familie: Theacae

Seit 2.700 v. C. in China als Kulturpflanze nachgewiesen.
Anbau: Indien, China, Ceylon

Droge: die getrockneten und fermentierten Blätter; fast geruchslos; Geschmack leicht adstringierend, angenehm bitter

Grüner Tee = junge Blätter, Erhitzung nach Ernte, gerollt, getrocknet

Inhaltsstoffe:
Purinalkaloide (Coffein, Theobromin, Theophyllin), Gerbstoffe (Polyphenole: Epicatechine, Gallussäurederivate), Fluorid (fluoridreichstes pflanzliches Nahrungsmittel), Mineralstoffe, äther. Öl, Saponine, Aromastoffe, Flavonoide, Phenolcarbonsäure, Vitamine u.a.

Wirkung:

  • gerbstoffreich > adstringierend
  • leicht diuretisch
  • leicht stopfend
  • Herztätigkeit fördernd
  • Coffeinwirkung > zentral anregend
  • Dilatation der Blutgefäße der Nieren > Erhöhung der glomerulären Filtrationsrate
  • Durchblutung der Herzkranzgefäße
  • Magensaftsekretion verstärkt
  • kapillarabdichtend
  • antiphlogistisch
  • antioxidativ
  • antiviral

Anwendung:

  • Abkochungen bei MDT Störungen mit Durchfall
  • bei Kolitis, Kolienteritis, Dyspepsie
  • koffeinfreier Tee als kapillarkräftigendes Mittel
  • Tonikum bei Schwäche und Rekonvaleszenz
  • hypertonisches Mittel
  • Anregung der Atmung

Zubereitung:
Abkochung aus 1 TL Teeblätter und 500 ml Wasser, 1 Minute kochen, durchseihen

CAVE Magenreizungen – NICHT anwenden bei Herzkrankheiten, Herzneurosen und Magengeschwüren

Tabak

Nicotiana tabacum/rustica/ondulata

Nachtschattengewächs / Solanaceae

ca. 70 Arten; aus Südamerika

Inhaltsstoffe:
Alkaloide (Nicotin u.a.), Enzyme, Harze, Nitrate, Kaffeegerbsäure, Mineralstoffe, Wachs, Apfelsäure, Zitronensäure, Oxalsäure…

GIFTIG
40-60 mg Nikotin sind tödlich

Verwendung als „Genussmittel“

  • Zigaretten enthalten 1,2% Nicotin; der Rauch ist sauer und inhalierbar
  • Zigarren enthalten 1,5% Nicotin; der Rauch ist alkalisch und kann wegen der Reizung der Bronchialschleimhaut nicht inhaliert werden

Wirkung: kleine Dosis anregend für ZNS, dann Zittern, Tremor, Krämpfe; große Dosis lähmend (Atemmuskulatur)
Abusus / Nebenwirkungen: Tremor, Gewichtsabnahme, Schlaflosigkeit, Sklerose der Herzkranzgefäße, Raucherbein, Magengeschwüre, überwindet Plazentaschranke > Früh- und Fehlgeburten

Verwendung bei den indigenen Völkern:

  • das Pfeife rauchen hat eine jahrtausendealte Tradition
  • fester Bestandteil der indianischen Kultur
  • indianischer Name: Petum / Petun / Bitun = schlürfen; der giftiger Tabakabsud wurde getrunken
  • indianische Tabake sind meist eine Mischung (Kamille, Salbei, Bilsenkraut, Stechapfel, Fliegenpilz); als Papier dienen Maisblätter
  • Tabak ist die heilige Medizin > macht hellsichtig, reinigt spirituell, Kontakt mit dem großen Geist, Rauch wird in alle Himmelsrichtungen geblasen, KEINE Inhalation, Rauch wird nur im Mund gehalten
  • in Mexiko die Inkarnation der Göttin Cihuacohuatl
  • Tabaksaft zur Desinfektion von Wunden und als Mittel gegen Zeckenbisse
  • vermengt mit anderen Pflanzen als Schmerzmittel