andere Namen: Duftveilchen, Märzveilchen, Marienstängel, Schwalbenblume
Heilpflanze des Jahres 2007
Familie: Veilchengewächse – Violaceae
Herkunft: ursprünglich in Südeuropa; verwildert aus Gärten
Botanik: 5-10 cm, mehrjährige Staude, kriechender, sich ausbreitender Wurzelstock; Blühtriebe und Ausläufer, die sich bewurzeln können; Blätter herzförmig, grundständig; Blütenstängel mit kleinen Nebenblättern; Blüten tiefviolett, selten weiß oder rötlich und angenehm duftend, von März bis Mai
Vorkommen: Waldränder, Bachufer, Obstgärten
Drogen
Blüten Inhaltsstoffe: ätherisches Öl, Flavonoide, Anthocyane (Violanin, Gauin), Schleimstoffe, Salicylsäuremethylester, Alkaloid Violin Anwendung: als Bestandteil von Husten- und Bronchialtees
Veilchenblütenöl Blüten und Kraut in Olivenöl; Anwendung: als Repellent gegen den Holzbock; in der Kosmetik für kostbare Parfüms
Blätter Inhaltsstoffe: ätherisches Öl, Schleimstoffe, Triterpene, Sitosterol, Salicylsäuremethylester, Phenolcarbonsäuren (Ferulasäure, Sinapinsäure), Alkaloid Violin Anwendung: als Husten- oder harntreibendeer Tee, meist in Kombination; Kosmetik
Kraut Inhaltsstoffe: Saponine, Bitterstoffe, Salizylsäuremethylester, Odorarin Anwendung in der Volksheilkunde: Husten, Heiserkeit, Bronchitis, nervöse Beschwerden, äußerlich für Waschungen bei Hautleiden
Wissenswertes: alte Zier- und Heilpflanze, bereits bei Hippokrates erwähnt
Hildegard von Bingen
Das Veilchen ist zwischen warm und kalt. Aber es ist doch mäßig kalt und wächst von der Süße und Reinheit der Luft, wenn sich die Luft nach dem Winter eben erst zu wärmen beginnt.
Physica 1.103
Anwendung: Verdunkelung der Augen, Kopf- und Nierenschmerzen, Dreitagefieber, Hautekzeme, dunkles Gemüt, Lungenbeschwerden Zubereitung: Presssaft, Veilchenöl, Veilchenwein
Ich freue mich, wenn Ihnen meine Fotos gefallen. Unter Angabe der Quelle dürfen sie gerne verwendet werden.
Anwendung: • Husten, Keuchhusten, Bronchitis, Asthma • Blase und Niere • als Hausmittel: Blutreinigung, Blasen- und Nierenleiden, Insektenstiche, kleine Verletzungen, schlecht heilende Wunden, starke Menstruation, Weißfluss junger Mädchen, Leber, Galle, Gicht, geschwollene Drüsen, Seitenstechen • im Frühjahr für Salate • äußerlich: Verletzungen, Hautentzündungen, Brandwunden, Geschwüre, Insektenstiche • Spülungen bei Mund- und Zahnfleischentzündungen • kann auch längerfristig eingenommen werden
Positive Monografie • keine Nebenwirkungen
Wissenswertes: • seit der Antike verwendet (assyrische Medizin, bei Dioskurides beschrieben) • Preßsaft aus Blättern wurde früher als blutstillendes Mittel verwendet (Gerbstoffe)
Hildegard von Bingen
Wegerich ist warm und trocken.
Physica 1.101
Anwendung bei: • „Gicht“, „Drüsen“ und „Stechen“ • Spinnenbiss, Insektenbiss
Beschwörungsformel
Und du Wegerich, Mutter der Pflanzen, offen nach Osten, mächtig im Innern: Über dich knarrten Wagen, über dich ritten Frauen, über dich schrieen Bräute, über dich schnaubten Farren; allen widerstandest du und setztest dich entgegen: So widerstehe du auch dem Gift und der Ansteckungund dem Übel, das über das Land dahinfährt.
Droge: Kraut (von den Stängeln
abgestreifte Blätter und Blüten)
Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl in verschiedenen Typen (Carvacrol, Thymol*, Cymen, Geraniol, Linalool, Terpineol, Thujanol), Flavonoide (Apigenin Luteolin, Thymonin…), Gerbstoffe und Phenolcarbonsäure (Rosmarinsäure u.a.) Polysaccharide, Monosaccharide, Triterpene
*Thymol: farblose Kristalle mit Geruch nach Thymian, Hauptbestandteil des Ätherischen Öls, 20x stärker keimhemmend als Phenol
Wirkung:
gesteigerte Sekretion
antimikrobiell
antimykotisch
antiviral
spasmolytisch
antioxidativ
entzündungshemmend
gärungs- und fäulniswidrig
insektizid gegen kleine Käfer
anthelmintisch (gegen Würmer)
Anwendung:
bei Bronchitis (akut und chron.) und Katarrhen der oberen Atemwege als Expektorans und Bronchospasmolytikum
bei Verdauungsbeschwerden
in der Erfahrungsheilkunde bei Hautproblemen durch Viren oder Pilze
Thymianöl aus dem Kraut: farblos, Geruch nach Pizza, leicht brennender Geschmack – Verwendung als Hustensaft, Inhalation, Mundspülung
Aromatherapie: in der Erkältungszeit; verleiht Kraft und Vertrauen, wirkt anregend, stärkend; bei Erschöpfung, Müdigkeit, Schwäche; zur Hautpflege beim Wundliegen,
Ätherisches Öl nicht pur verwenden!
Monografie positiv, ESCOP, WHO, HMPC
Nebenwirkungen:
Überdosis reizt Schleimhäute, reines Thymol in hoher Dosierung TOXISCH für Tiere > schädigt Nieren, Leber, verstärkt Atmung und Herztätigkeit, erhöht Blutdruck und Körpertemperatur; NICHT bei Katzen anwenden
Zitronenthymian – Thymian vulgaris linalool – wirkt milder und ist daher auch für Kinder geeignet.
als Tee/innerlich bei: Atemwegserkrankungen, Bronchitis, Husten, Verdauungsstörungen, Blähungen, desinfizierend im Verdauungstrakt, bei leichten Durchfällen
zum gurgeln bei Halsschmerzen und Entzündungen im Mund- und Rachenraum
Vorsicht vor Überdosierung! Der Inhaltsstoff Thujon kann zu Magenschmerzen und Übelkeit/Erbrechen, Bluthochdruck, Herz- und Atembeschwerden führen. Nicht während Schwangerschaft/Trächtigkeit verwenden.
bei tieren
Anwendung beim Pferd: als leckerer und bekömmlicher Futterzusatz, für die Schweißregulation, bei Kotwasser, als Hustenkraut, bei Hauterkrankungen, Sommerekzem, Satteldruck
Anwendung beim Hund: als Honig oder Tee bei Husten, im Anti-Floh-Puder, als Zahnabreibung
aromatherapie
Förderung der Gedächtnisleistung (s.o.) Das Ätherische Öl ist nicht für Kinder, Menschen mit Krampfleiden und Tiere geeignet; das Hydrolat schon.
Warum sollte der Mensch, dem Salbei im Garten wächst, sterben? (Paracelsus)
Wissenswertes: Im Alten Ägypten zur Erhöhung der Fruchtbarkeit beim Frauen. In Rom eine heilige Pflanze. Bei den gallischen Druiden hat er die Macht Tote zu erwecken.
Hildegard von Bingen
Salbei ist von warmer und trockener Natur und gedeiht mehr durch die Wärme der Sonne als durch die Feuchtigkeit der Erde, und er ist nützlich gegen kranke Säfte, weil er trocken ist.
Physica 1.63
Anwendung: gegen schlechte Säfte und Mundgeruch, bei „Gicht“, Appetitlosigkeit, Kopf- und Flankenschmerz, Harninkontinenz, Blutungen
in der Klostermedizin: Herzbeschwerden, Herzinfarkt, Schlaganfall, Lähmungen nach Schlaganfall
Indianische Medizin – Indian Sage
eine der wichtigsten Pflanzen
zur rituellen Reinigung von Personen und Zeremonieplätzen
fördert die Inspiration und öffnet die Gedanken
für Meditation wird das Kraut gekaut
Atemwegserkrankungen
Auflagen aus Blättern bei Gelenkrheumatismus
als Gemüse und Gewürz
Wiesensalbei
Der bei uns wildwachsende Wiesensalbei (Salvia pratensis) wird für arzneiliche Zwecke nicht verwendet, weil der Gehalt an ätherischem Öl zu gering ist!
weitere Arten
Spanischer Salbei / Salvia lavandufolia
Muskatellersalbei / Salvia sclares / Clary sage
Buntschopf-Salbei • Salvia viridisPfingstrosensalbeiSalvia involucrataSalvia patensSalvia hians
Die RHS – Royal Horticultural Society – hat herausgefunden, dass Rosmarin zu den Salbei-Arten gehört und daher einen neuen Namen vorgeschlagen: Salvia rosmarinus
Literaturtipp
Ellen Heidböhmer • Die Heilkraft von Salbei • Herbig • ISBN 978-3-7766-2696-4
Ein kleines Buch mit vielen Anwendungsbeispielen und Rezepten!