Das diesjährige Seminar trug den Titel: „Damit’s gut läuft“ und behandelte die Anatomie von Gelenken und Bindegewebe, deren Funktion, mögliche pathologische Veränderungen und deren Diagnose. Zu jedem der Krankheitsbilder, die von Dr. med. vet. Neuhaus ausführlich geschildert wurden, erklärte Herr Heßel unmittelbar, welche Produkte von PerNaturam hier Linderung verschaffen können.
Mir hat es sehr gut gefallen, dass sich die beiden Referenten abwechselten und der Zusammenhang zwischen Prozessen im Körper und die Wirkung der Ergänzungsfuttermittel so „kompakt“ dargestellt wurden.
Hier noch einige Stichworte: Knochen und Knochengewebe, Gelenk, Grundsubstanz, Entzündung, Segmente, Haed’sche Zonen, Bindegewebe, Ödeme, Pischinger-Raum, Acidose, Lecithin, Kieselerde, Bitterstoffe
P.S.: Auch wenn bei diesem Seminar „nur“ Tiere besprochen wurden, der Bewegungsapparat des Menschen funktioniert ebenso. 😉
Droge: Blätter und Kraut, getrocknet oder als Frischsaft; in der Volksheilkunde früher auch die Samen; Geruch nur schwach, Geschmack leicht bitter
Inhaltsstoffe
Sterole, organische Säuren, Phenylpropane/Lignane (in der Wurzel), Flavonolglykoside (Blüten), Amine (Serotonin, Histamin in den Brennhaaren; Cholin, Acetylcholin im Kraut), Eiweiße, Fett, Kohlenhydrate, Rohfaser, Vitamine (A, C, Thamin), Cumarine, Triterpene, Nicotin, ätherisches Öl, viel Kalium, Eisen, Kieselsäure
Wirkung
blutdrucksenkend, analgetisch, lokalanästhetisch, antiphlogistisch, antirheumatisch, diuretisch, blutreinigend, hormonell, regt Stoffwechsel und Durchblutung an
Positive Monografie
Anwendung
vitamin- und mineralreiches Gemüse > frisch als Salat oder „Spinat“
Durchspülung der Harnwege, Nierengrieß, Ausscheidung Nierengrieß
bei rheumatischen Beschwerden (innerlich und äußerlich), Gicht und Arthritis
Wurzel bei Miktionsbeschwerden bei benigner Prostatahyperplasie (Stadium I-II)
in Frühjahrskuren: stoffwechselanregend
Aufguss/Absud mit Essig als Haarwuchsmittel und gegen Schuppen
gegen unreine Haut
beeinflusst Hormonhaushalt > für Mädchen in der Pubertät und Frauen in den Wechseljahren; fördert Milchfluss
Nesselwecken/Nesselkrapfen als traditionelle Frühjahrsspeise (gegen den Vitaminmangel des Winters)
Frischhaltemittel für Bier und Milch: Die Inhaltsstoffe verhindern die Entwicklung von Essigbakterien bei schwülem Wetter; auch die Vermehrung von Milchsäurebakterien wird gehemmt.
als Faserlieferant gezüchtet bis auf 2,5 m > Fasern bis 7 cm lang
Brennnesseljauche für Pflanzen
Wichtig: viel trinken bzw. Trinkwasser anbieten!
Anwendung bei Tieren wie beim Menschen
Beim Pferd: als Heu, Futterzusatz, Tee oder Presssaft; nach Hufrehe, im Fellwechsel, bei Ödemen und Gallen
Beim Hund: Kraut und Samen dem Futter beimischen; eine Abreibung mit Brennnessel Tee gibt ein glänzendes Fell
Kontraindikation Ödeme durch Herz- oder Niereninsuffiziens, während der Schwangerschaft/Trächtigkeit nur geringe Dosen!
Kleine Brennessel – Urtica urens
einjährig, Anwendung wie oben
Hildegard von Bingen
Die Nessel ist sehr heiß in ihrer Art und taugt wegen ihrer Rauheit in keiner Weise, roh gegessen zu werden. Aber wenn sie frisch aus der Erde kommt, ist sie nützlich für die Speisen des Menschen, weil sie den Magen reinigt und ihn von Schleim befreit.
Physica 1.100
Indianische Medizin
Die Brennnessel wird als universelles vorbeugendes Mittel eingesetzt. Heiler empfehlen, sie täglich in Form von Saft, Tee oder als Beilage zu Speisen zu sich zu nehmen.
Wissenswertes
Blätter und Stängel sind mit Brennhaaren (enthalten Kieselsäure und Histamin) besetzt. Bei Berührung bricht die Spitze ab und Histamine und Ameisensäure werden freigesetzt.
Auf der Brennnessel leben ca. 50 verschiedene Schmetterlingsarten.
Marcellus Empiricus: Samen als Magenmittel, Wurzel gegen Nasenbluten
Die Samen wurden für Liebestränke verwendet, in Amuletten schützte sie vor bösem Zauber.
Heilige Pflanze der Kelten
Brennnessel, verkanntes Kräutlein, dich muss ich preisen, dein herrlich Grün in bester Form baut Eisen, Kalk, Kali, Phosphor, alle hohen Werte, entsprechend aus dem Schoß der guten Mutter Erde. Nach ihnen brauchst du dich nur hinzubücken, die Sprossen für des Leibes Wohl zu pflücken, als Saft, Gemüse oder Tee sie zu genießen. Das, was umsonst gedeiht in Wald, auf Pfad und Wiesen, selbst in noch dürftiger Großstadt, nahe dir am Wegesrande, nimm’s hin, was rein und unverfälscht die gültige Natur die heilsam liebend schenkt auf ihrer Segensspur.
Gedicht von Heinrich Hoffmann (1809-1894), Arzt in Frankfurt