Melisse

Melissa officinalis

andere Namen:
Zitronenmelisse, Bienenkraut, Frauenwohl, Herztrost, Zitronenkraut

Heilpflanze des Jahres 2006

Familie: Lamiaceae/Lippenblütler

Beschreibung: ausdauernde Staude aus dem Mittelmeerraum

Droge

Blätter und deren ätherisches Öl; Geruch zitronenartig, Geschmack aromatisch + schwach würzig

Inhaltsstoffe

Ätherisches Öl (Citronellal, Geranial, Neral… Citral als Geruchsträger), Gerbstoffe (Rosmarinsäure…), Flavonoide, Bitterstoffe, Triterpensäuren, Phenolcarbonsäure

Wirkung

  • sedierend/beruhigend bei Reizüberflutung
  • stimuliert Sekretion und Appetit
  • spasmolytisch/krampflösend
  • antimikrobiell, pestizid, antiviral
  • antioxidativ

Melissa erneuert alle Kräfte des Körpers.

Paracelsus

Anwendung

  • innerlich als wässriger Aufguss oder Melissengeist
  • funktionelle Magen-Darm-Beschwerden
  • nervöser Magen
  • Einschlafstörungen
  • nervöse Herzbeschwerden
  • Herpes-simplex-Infektionen
  • das ätherische Öl in der Aromatherapie zur Beruhigung, Harmonisierung, zur Stärkung von Herz und Nerven
  • frische Blätter als Gewürz zu Salaten, Saucen, Eintöpfen
  • Melissengeist äußerlich als Einreibung bei Erkältungskrankheiten, Insektenstichen u.a.

Monografie: positiv, ESCOP, HMPC


Hildegard von Bingen

Melisse ist warm, und der Mensch, der sie isst, lacht gern, da ihre Wärme seine Milz berührt und das Herz dadurch erfreut wird.

Physica 1.59

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Kardamom

Elettaria cardamomum
Amomum cardamomum

Botanik

  • Ingwergewächs, immergrünes Rhizom aus Indien, bis 4 m hoch
  • Grüner Kardamom
    Geschmack: fein, süßlich, leicht scharf, frisches-kühles-minziges Aroma, balsamisch, kampferartig
  • Schwarzer Kardamom
    Geschmack: erdig, herb
  • Ernte sehr aufwendig – gehört mit Safran und Vanille zu den teuersten Gewürzen
  • Droge: verwendet wird die getrocknete Fruchtkapsel mit ihren Samen (frisch mörsern)

Inhaltsstoffe

ätherische Öle (Cineol u.a.)

Kardamom fegt alle üblen Gerüche
aus Magen und Mund.
(Spruch aus dem Mittelalter)

Wirkung und Anwendung

gewürz
  • asiatische Küche
  • Weihnachtsgebäck (Spekulatius, Lebkuchen)
  • in Arabien und Nordafrika in Kaffee (Mokka) oder Tee, als Zeichen des Respektes für die Gäste
  • Essenz für Parfüms, Liköre und Bittergetränke
  • Schwarzer Kardamom für die indische Küche (Fleischgerichte)
Phytotherapie
  • krampflösend an den Bronchien
  • Das Kauen von frischen Kapseln kann den Hustenreiz abschwächen.
  • entzündungshemmend in den Nebenhöhlen
  • verdauungsfördernd, blähungstreibend – auch in Form von Fertigpräparaten
  • anregend, stimulierend
  • zur Einreibung
  • Vorsicht bei Gallensteinen!
aromatherapie
  • bei Erschöpfung, Stress und Konzentrationsmangel
  • zur Steigerung von Gedächtnisleistung und Antrieb
  • zur Steigerung von Speichelfluss, gegen Mundgeruch
  • auswurffördernd bei Husten

Geschichte

  • kam über Kabul, Babylon, Syrien ins Römische Reich
  • im antiken Griechenland und Rom verwendet für Parfüm, als Verdauungsförderer und um Brot frisch zu halten
  • im Mittelalter was Cardamömlin in Luxusugut

Zeichnung: Natur & Heilen

Wissenswertes

  • als billiger Ersatz wird oft eine verwandte Pflanze verwendet: Amomum subulatum = Großer Indischer oder Nepalesischer Kardamom
  • in Arabien und Nordafrika in Kaffee oder Tee, als Zeichen des Respektes für die Gäste

Safran

die Blütennarben von Crocus sativus = Safrankrokus

  • mehrjährige Knollenpflanze, Schwertliliengewächs
  • Ursprung ungewiss
  • in der Antike Anbau auf Kreta, Kaschmir, Himalaya – heute große Felder im Iran, Spanien u.a.
  • blüht im Spätherbst
  • in jeder Blüte des Safrankrokus sind 3 orangefarbene Blütennarben = die Safranfäden
  • das teuerste Gewürz der Welt – für 450 g Safran müssen 200.000 Blüten von Hand geerntet werden
  • Geschmack erdig, bittersüß

Inhaltsstoffe:
Farbstoff Crocin, Bitterstoff Procrocin, 60 Duftstoffe (Safranal u.a.), Riboflavin, Crocetin

getrockneter Safran in der Apotheke im Freilichtmuseum Molfsee – die leuchtend violette Farbe hat sich gut erhalten

Wirkung & Anwendung

  • schmerzlindernd, harntreibend, schweißtreibend, schlaffördernd, hustenstillend
  • verdauungsfördernd – steigert durch Mehrproduktion von Enzymen die Eiweißverdauung
  • krampflösend, z. B. bei Menstruationsbeschwerden
  • blutdrucksenkend
  • antidepressiv
  • antidiabetisch
  • antioxidativ
  • schützt möglicherweise vor Darmkrebs
  • hoher Gehalt an Vitamin B2 / Riboflavin – gut für den Stoffwechsel und die Augen, hilft bei Migräne
  • CAVE: steigert Uteruskontraktion – nicht anwenden während Schwangerschaft bzw. Trächtigkeit
  • Höchstmenge 5g – Nebenwirkungen: Schwindel, Kopfweh, Übelkeit, Abort >
    hohe Dosen sogar tödlich

mehr lesen:

einheimischer Krokus

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Unter Angabe der Quelle dürfen sie gerne verwendet werden.

Muskatnuss

Myristica fragrans

Muskatnussgewächs

Droge:
die Samen “Nüsse” • Geschmack: kräftig, nussig, holzig, warm, harzig, harmonisch • die beste kommt aus Grenada (kleine Antillen)

Inhaltsstoffe:
ätherische Öle, 30-40% fettes Öl, Muskatbutter/Muskatbalsam, psychotropes Myristicin, Elemicin, Safrol

Muskatnusspflanze im Gewächshaus
des Pharmazeutischen Instituts der CAU, Kiel

Wirkung und Anwendung:

  • stärkt Leber und Gallenblase gegen Toxine
  • bei Verdauungsbeschwerden, Magenkrämpfen, Durchfall
  • bei Bronchialkrankheiten, Asthma
  • rheumatische Beschwerden (in Salben)
  • blutstillend
  • regt Nerven und Gehirntätigkeit an > psychoaktiv > Missbrauch als Rauschmittel > Bewusstseinsstörungen, Halluzinationen, Orientierungslosigkeit
  • antidepressiv
  • in hohen Dosen (ab 5g) ist Muskatnuss giftig!
  • im Mittelalter begehrtes „Pestmittel”

Wissenswertes: Muskatnüsse werden für den Transport gekalkt, damit sie nicht fruchten können


Hildegard von Bingen

Die Muskatnuss hat große Wärme und eine gute Mischung in den Kräften.
Wenn der Mensch Muskatnuss isst, öffnet sie sein Herz, reinigt seine Sinne und bringt ihm gute Stimmung.
Es beruhigt jede Bitterkeit deines Herzens und Gemüts, öffnet dein Herz und deine abgestumpften Sinne, vermindert alle schädlichen Säfte in dir, verschafft deinem Blut guten Saft und macht dich stark.

Physica 1.21

Anwendung bei:
• depressiver Verstimmung
• Gicht im Gehirn
• übermäßiges Lachen, das Leber und Lunge schädigt

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Hopfen

Humulus lupulus

Arzneipflanze des Jahres 2007

Familie: Cannabaceae/Hanfgewächse

Beschreibung:
2-häusige Schlingpflanze; angebaut werden die weiblichen (bis zu 6 m hoch); in Europa heimisch, mag feuchte Standorte, wächst wild und im Anbau

Droge:
verwendet werden die Zapfen (Fruchtstände der weiblichen Pflanzen)
Geruch: kräftig, würzig
Geschmack: leicht bitter und kratzend

Inhaltsstoffe:
ätherische Öle, Bitterstoffe (Humulon, Lupulon) und Harze, Flavonole (Rutin, Astragalin, Isoquercitrin, Catechine, Proanthocyanidine) u.a.

Wirkung:
beruhigend, schlaffördernd, sedativ, spasmolytisch, antibakteriell/antibiotisch, antimykotisch, verdauungsfördernd, hormonell ausgleichend

Anwendung:

  • Abkochung/Aufguss oder Extrakt der Zapfen bei Schlafstörungen, Unruhe- und Angstzuständen, zur Förderung von Schlaf und Regeneration
  • zur Anregung der Verdauung
  • als Frauenheilpflanze bei Wechseljahresbeschwerden
  • für Männer ein Anaphrodisiakum
  • zum Bier brauen (schon seit vorchristlicher Zeit)

Monografie positiv; ESCOP, HMPC

Hildegard von Bingen

Der Hopfen ist warm und trocken und enthält ein bisschen Feuchtigkeit. Und zum Gebrauch des Menschen ist er nicht sehr nützlich, weil er im Menschen die Melancholie wachsen lässt und das Gemüt des Menschen traurig macht und seine Eingeweide mit seiner Trockenheit belastet, denn wenn er die Säfte im Menschen austrocknet, macht er ihn traurig und bedrückt.
Aber in seiner Bitterkeit verhindert er bestimmt Fäulnisse von Getränken, denen er zugesetzt wird, so dass sie sich länger halten können.

Physica 1.61