Wirkung: • steigert die Gallensekretion (Ätherisches Öl) • fördert die Gallenblasenkontraktion (Curcumin)
Monografie: positiv, WHO, HMPC
Anwendung: • als Pulver bei Atemwegserkrankungen, dyspeptische Beschwerden, zur Anregung der Fettverdauung, bei Verdauungsschwäche im Alter; • als Küchengewürz im Curry und in Worcestersauce enthalten
CAVE: Überdosierung kann zu Magenreizung führen! Kontraindikation: Verschluss der Gallenwege, Gallensteine
lässt fast kein Sonnenlicht durch, da ihre Stammrinde sonnenbrandempfindlich ist
Symbol für Strenge, Disziplin
zur Herstellung von Orakelstäben (Buchstaben)
bei der Hunderunde entdeckt
Hildegard von Bingen
Die Buche besitzt eine richtige und gleichmäßige Mischung von Wärm und Kälte, und beides in ihr ist gut, und sie bedeutet Disziplin. … Wenn jemand aus Buchenblättern, wenn sie neu und frisch sind, ein Mus bereitet und isst, schadet es ihm nicht. Auch wenn jemand die Frucht der Buche isst, wird er dadurch nicht geschädigt, sondern wird wegen ihrer guten Mischung fett davon. Wenn ferner ein Esel Beschwerden im Kopf hat, so dass er hustet, soll der Mensch Buchenasche nehmen, aus der eine Lauge gemacht wurde, und solange die Asche noch heiß ist, soll er den Dampf, der davon ausgeht, in Maul und Nüstern jenes Esels übergehen lassen. Denn die Buchenasche, die eine gleichmäßige Mischung an Wärme besitzt, vermindert zusammen mit fremder Wärme die verdorbenen Säfte des Esel.
Familie: Affodillgewächse/Grasliliengewächse (Liliengewächse) – Asphodelaceae/Anthericaceae (Liliaceae) Beschreibung: krautig oder strauchig, mehrjährig, Blätter mit Stacheln Herkunft: Ost- und Südafrika (Kap der Guten Hoffnung), Madagaskar, verbreitet im Mittelmeerraum und einigen Gegenden Indiens.
verwendete Pflanzenteile: die fleischigen Blätter bzw. der wässrig bittere Saft der Blätter verschiedener Arten; Geruch: charakteristisch, intensiv • Geschmack: bitter, unangenehm
Aloe vera
Ernte
Latex = der Blattsaft direkt unter der Haut der Blätter
Aloe lucida: glasig, dunkelbraun; Blätter werden geschichtet, der Saft aufgefangen und dann über Feuer oder im Wasserbad eingedickt; nach dem Abschäumen gießt man ihn in Behälter, in denen er erstarrt.
Aloe hepatica (Leber-Aloe): die Blätter werden schonend in der Sonne oder im Vakuum getrocknet.
Aloe vera Gel: wird aus den Wasserspeichern im Inneren der Blätter gewonnen
Verarbeitung zu verschiedenen Präparaten:
Aloeextrakt = Aloes extractum
Aloetrockenextrakt = Zellsaft
Aloetinktur = Aloes Tinctura
Pulver oder Trockenextrakt (wirken milder)
Inhaltsstoffe
Blätter und Blattsaft: Harze, „Bitterstoffe“, Anthranoide (Aloin, Aloeemodin, Chrysophanol und deren Glykoside), Bradikinase (lindert Schwellungen und Schmerzen), Magnesiumlaktat (ein Antihistaminikum)
Apothekenpflichtig!
Gel: Polysaccharide, Salicylsäure, Vitamine, Proteine, Amylase, Lipase; bei guter Qualität kein Aloin– daher nicht apothekenpflichtig sondern für diverse Zubereitungen zugelassen
Wirkung
Anthranoide regen den Darm an > starkes und sicheres Abführmittel (BGA anerkannt) mit Wirkung im Dickdarm > enthalten in Tropfen, Pillen, Tabletten etc.
Tinktur und Extrakt als bitteres Magenmittel für die Gallesekretion
bakteriostatisch
Gel: schmerzlindernd, entzündungshemmend
Anwendung
die Blätter: Obstipation, Defäkationserleichterung bei Analfissuren, Hämorrhoiden und nach anorektalen Eingriffen
das Gel: äußerlich bei Hautverbrennungen (Chemo- und Strahlentherapie), Erfrierungen und schlecht heilenden Wunden (in Verdünnung) > beschleunigt die Heilung
Trockenextrakt: äußerliche als Zusatz in Fertigarzneien (antiseptische Wirkung); innerlich: als Bittermittel in wässrig-alkoholischen Pflanzenauszügen (z.B. Schwedenbitter); Tagesdosis bis 20 mg
Pflanzensaft als Wellness-Getränk
in der Kosmetik als Hautschutz und Feuchtigkeitsregulator – keine Arzneibuch-Art notwendig (enthalten keine Anthrachinone bzw. keinen Extrakt)
Monografie: positiv, ESCOP, WHO, HMPC
Anwendung bei Tieren
Pferde reagieren am empfindlichsten!
bei Rindern nur mäßig wirksam
innerlich kurzfristig bei Verstopfung und chronischem Meteorismus
Kontraindikation: trächtig (wirkt abortiv), laktierend, Milchkuh (Milch verfärbt sich gelbgrün bis rötlich und bekommt bitteren Geschmack)
Nebenwirkungen: Nieren-Reizung bis Nierenschädigung bei Überdosis; nicht für Schwangere geeignet; nicht bei einer Neigung zu Blutungen im Genitalbereich; kein Dauergebrauch (Kalium-Verlust); Störung der Herz- und Muskelfunktion, Darmreizung, nicht bei Darmverschluss
Wissenswertes
von den Ägyptern wurde das kühlende Gel zur Linderung von Verbrennungen und Wunden benutzt; als Salbe gegen Trachom (ein Augenkrankheit); als magische Räucherung
bei den Ärzten der Antike als Abführmittel verwendet; im Mittelalter als Lebermittel
„Macer floridus“ im 11.Jh: „Ihr Pulver befreit frische Wunden vom Eiter, wenn man es aufstreut. … Löst man es in Wasser auf und gibt es auf die Lippen und die Nase, hilft dies gegen dortige Eitergeschwüre, nicht weniger auch an den Augen.“
Hildegard von Bingen
Physica 1.175 Saft
Der Saft diese Pflanze ist warm und hat große Wirkkraft. Wer an Halbseitenkopfschmerz leidet, nehme Aloe und doppelt so viel Myrrhe und mache das zu einem sehr feinen Pulver. Dann gebe er Semmelmehl hinzu und füge diesen Zutaten Mohnöl bei und mache so eine Masse, also etwas wie Sauerteig. Und mit diesem Teig bedecke er den ganze Kopf bis zu den Ohren und zum Hals … der so zubereitete Teig gibt dem Hirn seine Fetthaltigkeit zurück. … Und wer Husten hat … Denn ihr Duft stärkt den Körper des Menschen innerlich, ermüdet aber das Haupt, diese Ermüdung jedoch reinigt den Kopf des Menschen. … Und wer Gelbsucht hat, soll Aloe in kaltes Wasser legen und das nüchtern morgens und wenn er schlafen geht, trinken und das drei- oder viermal tun und er wird geheilt werden.
physica 1.217 Kraut
Ein Mensch, der schwere Geschwüre, das heißt die Krätze, am Kopf hat, soll dieses Kraut nehmen und ihm andere gute Kräuter und Gewürze zufügen, und durch seine Wärme und Kraft beseitigt es deren Fäulnis und Schmerz. Wenn es jedoch nicht mit den anderen Kräutern und Gewürzen zubereitet würde, würde es mit seiner Stärke die Geschwüre durchbohren und sie nicht heilen, wenn man es darüber legte. Auch wer den Aussatz hat, soll dieses Kraut mit anderen guten Kräutern und Gewürzen zubereiten und so die aussätzigen Stellen einreiben, und es vermindert durch seine Wärme und Stärke die Fäulnis dieses Aussatzes.
physica 3.05 Holz
Das Holz des Aloe-Baums ist heiß. Wer Fieber in seinem Magen hat, soll (etwas) von diesem Holz in seinen Trank einlegen und (das) oft so trinken, und durch seine gute Wärme und seine guten Kräfte unterdrückt es die Fieber in ihm. Und wenn jemand an täglichem Fieber oder Drei- oder Viertagefieber leidet, soll er (ebenfalls etwas) von besagtem Holz in seinen Trank einlegen und (das) oft so trinken, und er wird durch dessen gute Wärme und gute Kräfte geheilt werden. Wer aber das Viertagefieber hat, soll von diesem Holz in seinen Trank gleichsam Pulver schaben, weil dieses Fieber stark und hartnäckig ist, und es wird ihm durch die Kraft dieses Holzes, wenn es, wie gesagt, zu Pulver gemacht wurde, besser gehen.
Eliane Zimmermann • Aromapflege für Sie – mit ätherischen Ölen begleiten, trösten und stärken • Trias Verlag • ISBN 978-3-432-10131-6
Als neugieriger Neuling im Gebiet der Aromatherapie habe ich mir einige Bücher aus der Stadtbücherei ausgeliehen, um mich unabhängig von Firmen/Anbietern schlau zu machen.
Dieses liebevoll gestaltete Buch von Eliane Zimmermann möchte ich Ihnen aus mehreren Gründen empfehlen.
Thema des Buches ist die Anwendung von Ätherischen Ölen und Hydrolaten im pflegerischen Bereich. Es dient vor allem als Hilfestellung für Menschen, die ihre Angehörigen pflegen und diesen etwas Gutes tun wollen. Aber natürlich spricht nichts dagegen sich auch selbst etwas Gutes zu tun, denn Pflege kann sehr belastend sein.
Der erste Teil des Buches heißt daher auch sehr passend „Aromapflege ist Lebensqualität“. In diesem Kapitel wird ausführlich erklärt, wie man die verschiedenen Anwendungen selbst herstellen kann.
Der umfassende zweite Teil des Buches beschreibt die wichtigsten Ätherischen Öle nach Wirkgruppen, die jeweils zur Unterstützungen eines gewünschten Effektes dienen (erfrischend, lindernd, entspannend, tröstend, erdend…). Das ist eine sehr sinnvolle Einteilung, da man bei Bedarf zwischen verschiedenen Pflanzen wechseln kann, wenn jemandem ein Duft nicht so gut gefällt oder man diesen gerade nicht zu Hand hat.
Was mir allerdings fehlt, sind Quellenangaben zu den wissenschaftlichen Nachweisen der Wirkungen. (Aber das ist so eine Marotte von mir…)
PS: Eliane Zimmermann hat übrigens eine sehr informative HOMEPAGE.
PPS: Ich habe meine Öle jetzt nach diesen Wirkgruppen in der Aufbewahrung geordnet. 😉