Artemisia vulgaris
die Mutter aller Kräuter
andere Namen: Gänsekraut, Jungfernkraut, Sonnwendgürtel, wilder Wermut
Familie: Asteraceae/Compositae – Korbblütler
Herkunft: Europa, Asien, Nordafrika
Vorkommen: Schuttfluren, Wegränder, Ufer; liebt stickstoffsalzreiche, frische bis feuchte Böden, die basenreich sein können, aber nicht müssen; sehr häufig
Beschreibung: mehrjährig, 30-150 cm, Staude, behaart; schwach aromatisch; Blätter oberseits dunkelgrün, unterseits weißfilzig; nur Röhrenblüten, gelblich bis rotbraune eiförmige Blütenköpfe, etwa 4 mm
Droge: das Kraut
die milde Schwester des Wermut
Inhaltsstoffe:
Bitterstoff, ätherische Öle (u.a. mit Cineol), geringe Mengen des giftigen Thujons, Pinen
Der Beifuss ist auch für den Laien leicht zu erkennen. Besonders auffällig sind die braunen Stängel und die hellen Blattunterseiten.
Anwendung
volksmedizin
- Beschwerden von Magen und Darm, Koliken, Durchfall, Verstopfung, Erbrechen
- Steigerung aller Verdauungssäfte, appetitanregend
- fäulniswidrig und reinigend (bei Mundgeruch, stinkenden Durchfällen)
- Lebermittel, Steigerung Gallesekretion
- bei Wurmbefall
- beruhigend: Nervenschwäche, Hysterie, Epilepsie
- Menstruationsstörungen
- Kopfweh mit Schwäche
- äußerlich als Waschung oder Auflage bei offenen Beinen und Ekzemen
CAVE: Überdosis, Schwangerschaft, Stillzeit, Allergie
Klostermedizin
austreibend (Monatsblutung, Nieren- und Blasensteine, Frucht), schützt vor Giften, Stärkung des Magens
küchengewürz
für fette Speisen; man verwendet die jungen Sprossenspitzen
für perde
sehr gut geeignet, wächst kostenlos am Wegesrand, unterstützt die Verdauung (beim An- bzw. Umweiden)
Wissenswertes
- eine der ältesten Heilpflanzen
- weibliche Pflanze
- in Ägypten der Isis geweiht, später Diana/Artemis
- parthenis = Jungfrauenkraut
- Mittel das Freundschaft und Liebe weckt
- Strabon: Mutter der Kräuter
- Symbol der Gesundheit
- heidnische Zauberpflanze bei Sonnenwendritualen
- Räuchermittel
Hildegard von Bingen
Beifuß ist sehr heiß und sein Saft ist sehr nützlich. Und wenn er gekocht und in Mus gegessen wird, heilt er kranke Eingeweide und erwärmt den Magen.
Physica 1.107
Anwendung bei Verdauungsbeschwerden und Fisteln