In Wales wurde ein beruhigend wirkendes obergäriges Bier (heather ale) damit gewürzt.
Der Gattungsname Calluna(griech. kalynein) bedeutet »fegen, reinigen, verschönern«. Es war also eines der Besenkräuter, mit denen nicht nur Kehricht, sondern auch unsichtbare unreine Geistwesen weggefegt werden konnten.
Das violett blühende Heidekraut war ebenfalls ein »Berufs-« oder »Beschreikraut«, dessen Abkochung man mit ins Badewasser goss, um damit die heimlichen Verwünschungen und Verzauberungen durch feindselige Menschen wegzuwaschen.
Wirkung: • steigert die Gallensekretion (Ätherisches Öl) • fördert die Gallenblasenkontraktion (Curcumin)
Monografie: positiv, WHO, HMPC
Anwendung: • als Pulver bei Atemwegserkrankungen, dyspeptische Beschwerden, zur Anregung der Fettverdauung, bei Verdauungsschwäche im Alter; • als Küchengewürz im Curry und in Worcestersauce enthalten
CAVE: Überdosierung kann zu Magenreizung führen! Kontraindikation: Verschluss der Gallenwege, Gallensteine
wässrige Zubereitungen sind adstringierend, antibakteriell, antiviral, entzündungshemmend, blutstillend
Anwendung
unspezifische Durchfallerkrankungen
leicht Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut
Monografie: positiv
bei Tieren
Hund Tee aus Blättern äußerlich bei Zahnfleisch- und Lefzenentzündungen, ekzemaöser Haut, Hautabschürfungen
Pferd bei Hauterkrankungen äußerlich als Tee, innerlich längerfristige Gabe als Zusatzfutter
Hildegard von Bingen
Der Strauch, an dem die Brombeeren wachsen, ist mehr warm als kalt. Und wenn Würmer einen Menschen verzehren, zerreibe dieses Brombeerkraut und trag das Pulver über die Stelle auf, wo die Würmer das Fleisch von Mensch oder Vieh verzehren, und sie werden sterben, und so wird jener geheilt werden. … Die Frucht jedoch, also die Brombeeren, die am Brombeerstrauch wächst, schadet weder dem gesunden noch dem kranken Menschen und wird leicht verdaut, aber Heilwirkung wird an ihr nicht gefunden. … Brombeerkraut und Blutwurz haben nämlich einen Saft ähnlich der Blutflüssigkeit und sie stillen, mit Wein vermischt, durch ihre guten Kräfte das ausfließende Blut. …
Quercus robur / Q. femina / Q. germanica – Stieleiche/Sommereiche (auf feuchten Böden in Mischwäldern)
Quercus petraea / Q. sessiflora – Steineiche/Traubeneiche/Wintereiche (in hügeligem Gelände)
Drogen
Quercus cortex
die geschälte Rinde junger Triebe (ohne Borke)
Ernte: Eichen werden in Schäl- oder Lohwäldern als Sträucher kultiviert; etwa alle 10 Jahre erfolgt die Abholzung; durch Stockausschlag entstehen neue Sträucher; wird im Frühjahr von den jüngeren Zweigen (Durchmesser kleiner als 6 cm) geschält; glänzt meistens; wird Spiegel- oder Glanzrinde genannt; Grobrinde (Rauh- oder Reitelrinde) ist weniger wertvoll; darf keine Flechten oder Algen enthalten; Trocknung sollte schnell geschehen Geruch: trocken ganz schwach, nach dem Befeuchten kräftig loheartig Geschmack: adstringierend, schwach bitter
Inhaltsstoffe: Gerbstoffe bzw. Catechingerbstoffe, 8-20% je nach Ernte, aufgebaut aus: 1. kondensierten GS = oligomeren Proanthocyanidinen mit Catechin, Epicatechin, Gallcatechin als dominierenden Grundbausteinen (in Spiegelrinde am meisten, Gehalt verringert sich beim Lagern) 2. hydrolisierbare GS = Ellagitannine und komplexe Tannine (CAVE) 3. Gallussäure und Ellagsäure weiterhin Polyphenole (Castalagin, Vescalagin), Quercitol, Triterpene (Friedelin, Friedelinol, β-Sitosterol); im Kork der Rinde 40% Suberin
Wirkung: zusammenziehend und entzündungswidrig, stopfend bei Durchfällen, kräftigend für den Darm, der Gerbstoff „härtet“ die Schleimhäute und entzieht somit den Bakterien den Nährboden > die „gegerbten“ Schleimhäute werden später abgestoßen und machen Platz für neues Gewebe; antiviral gegen Influenza-, Herpes-, Vacciniaviren; anthelmintisch gegen Nematoden
Monografie positiv
Anwendung: Tee zum Gurgeln bei Infektionen im Mund- und Rachenraum, zum Baden von durch Frost geschädigten Händen und Füßen, bei entzündeten Augen als Auflage, für nässende Ekzeme/Dermatosen, Verbrennungen und offenen Beine; starkem Fußschweiß, bei Analfissuren; Entzündungen im Genitalbereich; innerlich bei Durchfällen um Gärungserreger zu stoppen;
In der Veterinärmedizin innerlich bei Durchfällen, Drüsenfieber, Wurmkoliken; beim Pferd: als Pulver bei Satteldruck (noch nicht offen) CAVE Eicheln und Galläpfel sind für Pferde giftig (Ataxie, Durchfall)
Gegenanzeigen: keine Sitzbäder bei fieberhaften und infektiösen KH, großflächigen Hautschäden, Herzinsuffiziens oder Hypertonie
Dosierung: 1,5 g (1/2 TL) für Tee, Tagesdosis 3 g • für Spülungen 20g /1l Wasser • Badezusatz 5g/1l Wasser
Quercus folium
die getrockneten Blätter
Inhaltsstoffe: 6-11% Gerbstoffe, ca. 7% Polyphenole, Flavonoide, Triterpene, Cyclitole
Anwendung: in der Volksheilkunde innerlich bei Blutungen, Bluthusten, Durchfällen, Harninkontinenz; äußerlich bei eitriger Bindehautentzündung, Scheidenausfluss, Gebärmutterentzündungen
Quercus semen
Eicheln = die von der Samenschale befreiten Samenkerne
Eichelkaffee = von der Samenschale befreite, geröstete Samenkerne/Eicheln
Anwendung: volkstümlich bei Durchfall von Kindern und als Antidot bei Vergiftungen
Gallapfel / Eichengalle
Wucherung, die durch die Ablage von Gallwespeneiern entsteht; enthält Gerbstoffe (Gallus); Verwendung zur Herstellung von Tinte und zum Gerben von Leder. Vorsicht: giftig für Tiere
Wissenswertes
werden über 500 Jahre alt
haben tiefe Pfahlwurzeln und werden daher häufig von Blitzen getroffen
im Altertum hoch im Ansehen, besonders bei Persern und Israeliten
Griechen hatte eine heilige Eiche aus deren Blätterrauschen man die Zukunft voraussagen konnte.
Bei den Römern der Baum des Jupiter; sie nennen die Kelten „Eichenkundige“
Quercus ist die lateinische Bezeichnung der Eiche bei den Römern
Dioskurides empfiehlt als adstringierend und austrocknend
bei den Germanen auch heilig – die heilige Donar-Eiche bei Geismar wird vom Missionar Bonifatius 724 n.C. gefällt
KorkeicheStecheiche
Hildegard von Bingen
Die Eiche ist mehr kalt als warm und hart und bitter, aber dennoch ist etwas in ihr völlig tauglich, und sie bedeutet die Leichtfertigkeit. Sie ist hart und bitter, und an ihr kann keine Weichheit sein. Auch ihre Frucht taugt für den Menschen nicht zum Essen … Trotzdem ernähren sich gewisse verwirrte Tiere, wie es Schweine sind, von ihrer Frucht und werden fett davon. Zu Arzneien aber taugt weder ihr Holz noch ihre Frucht viel, weil diese nicht in guter Wärme erstarken.
Physica 3.25
Bachblüte OAK
die Blüte der Ausdauer; vom niedergeschlagenen und erschöpften Pflichtkämpfer zum friedvollen Krieger; Workaholics; lehrt Stopp zu sagen
andere Namen: Audorn, Dünendorn, Fasanenbeere, Haffdorn, Rote Schlehe, Sandbeere, Weidendorn
Botanik: kleiner bis mittelgroßer Strauch (auch baumförmig bis 5 m hoch); tiefe Wurzel mit Ausläufern; Äste und Zweige sparrig, Blätter ähnlich der Weide; unscheinbare Blüten > orangerote Beeren mit nußartigem Kern, schmecken sauer und riechen herb; starkes Lichtbedürfnis; Sanddünen am Meer, Ufer, Böschungen; resistent gegen Salzgehalt im Boden; Blüte: April; Früchte: September/Oktober
Droge: die reifen Beeren – Öl in Samen und Fruchtfleisch
Inhaltsstoffe der Beeren: 200-900 mg % Vitamin C, andere Vitamine (Provit A/Karotin, Vitamin B12 und andere B , Vit E, F, P), Mineralien, Fruchtsäuren, Zucker, Flavonoide (Aglyka Quercetin, Kämpferol, Isorhamnetin), Anthocyane, ungesättigte Fettsäuren, Apfelsäure, Chinasäure, Essigsäure, Carotinoid Inhaltsstoff in den Samen: fettes Öl
Wirkung: antioxidativ, schützt Haut und Hornhaut vor UV-Strahlung, fördert Zellneubildung, entzündungshemmend, antiartherosklerotisch
Anwendung in der Volksmedizin: Decubitus, Verbrennungen, Strahlenschäden in Rußland: das Öl der Samen gegen chron. Hautkrankheiten in Indien: Lungenfunktionsstörungen
Wurde in der Antike an Pferde verfüttert – für ein glänzendes Fell.
Einen Bericht über eine Pilotstudie zur Wirkung bei Schuppenflechte finden Sie auf der Seite der Carstens-Stifung.