Beschreibung: die Laubblätter entwickeln sich im Mai/Juni gleichzeitig mit den weißen, vielblütigen, traubigen Blütenständen; in den Trauben reifen bis September die kleinen (erbsengroß), glänzend schwarzroten Steinfrüchte, die einen runzeligen, ovalen, oft zugespitzten Stein
Herkunft: Nordamerika
Sammelgut: Früchte; herb-bitterer Geschmack
Wirkung: stark abführend!
Anwendung: roh ungenießbar > Zubereitung von Saft, Mus, Marmelade (die Kerne müssen vom Fruchtfleisch getrennt werden)
für Pferde, Esel und Kühe sind auch die Blätter giftig
Rehe, Wildschweine können sie fressen
Eibe im Botanischen Garten der Universität Kiel #butterbaumkiel
Verwendung
zähes hartes rötliches Holz, noch grün bzw. frisch geschnitten ist es biegsam und elastisch, es härtet aus und hat trocken eine hohe Tragkraft
bei den Kelten für Bögen, Keulen, Dreschflegel, Zauberstäbe der Druiden, kostbare Möbelstücke
später für Armbrüste
Eibenblätterabsud als Pfeilgift
Medizinisches Präparat in der Krebsmedizin
Cicely Mary Barker
Hildegard von Bingen
Die Eibe (iwenboum) ist mehr kalt als warm und auch trocken und bedeutet die Freude. Und wenn ihr Holz am Feuer entzündet wird, schadet der Dampf oder Rauch, der davon aufsteigt, niemandem, obwohl ihre Kälte den Menschen etwas Schädliches bringt. Wenn jemand an seiner Nase oder seiner Brust… ein Gebrechen hat mit Schnäuzen und Husten, soll er den Rauch dieses Holzes in seine Nase und seinen Mund aufnehmen und so werden sich jene schlechten Säfte leicht und sanft lösen… Aber auch wenn jemand aus diesem Holz einen Stock herstellt und ihn in seinen Händen trägt, ist ihm das gut und nützlich für Wohlergehen und Gesundheit seines Körpers. Denn die Kräfte dieses Holzes sind so stark, dass sie dem Menschen Gesundheit bringen, und der Teufel verachtet sie deswegen, deshalb hat der Mensch auch guten Erfolg mit ihnen.
andere Namen: Gallkraut, Fieberkraut, Wundkraut, Centorelle, Laurinkraut, Magenkraut
Botanik: Enziangewächs / Gentianaceae; 2-jährig, steht unter Naturschutz
Droge: das Kraut Geruch: schwach, eigenartig Geschmack: stark bitter Droge aus Bulgarien, Jugoslawien, Marokko
Inhaltsstoffe: reine Bitterstoffdroge – Bitterwert 200-3500 Bitterstoffglykoside (Amarogentin, Gentiopikrin, Erythaurin), Flavonoide, Sterole, Spuren von Pyridin- und Aktinidin-Alkaloiden
Wirkung: Steigerung der Speichel- und Magensaftsekretion (reflektorisch auf Grund der Bitterstoffe), Steigerung der Peristaltik
Anwendung: Appetitanregung, Magenschwäche (saftlos), Blähungen, kreislaufwirksam, Anorexia nervosa bei jungen Mädchen, nervöse Erschöpfung bei Überbelastung, bei Gallensteinen, Migräne
keine Nebenwirkungen bekannt – CAVE: Magendarmgeschwüre
Antike
Hippokratiker: bei Atemwegserkrankungen
Plinius: fel terrae (Erdgalle)
Dioskurides + Galen: Kentaurion to mikron – gehört zum heilkundigen Kentaur Chiron; wundreinigend, wundheilend, bei Nervenleiden, Sehschwäche, Fieber, Verstopfung anregender Effekt bei Schwächezuständen
„… wärmend und trocknend – abwischende und zusammenziehende Wirkung, große Schärfe und austrocknende Wirkung … in frischem Zustand macht sie Wunden rein und verschließt alte Geschwüre, in trockenem Zustand zerrieben und als Pflaster aufgelegt, festigt sie Fisteln und alte Geschwüre, hilf auch bei Verstopfung der Leber und Verhärtung der Milz“
Familie: Euphorbiaceae Herkunft: Ägypten Vorkommen: nur in Kultur
Giftpflanze des Jahres 2018
Sammelgut: Samen > Verarbeitung zu Öl
Droge: das kaltgepresste Öl, klar, dickflüssig, farblos bis leicht gelblich Geschmack mild, später kratzend
Garten des Pharmazeutischen Instituts Kiel
Inhaltsstoffe:
Samen: fettes Öl, Sterole
in der Schale der Samen befindet sich das giftige Eiweiß Rizin– einer der gefährlichsten Pflanzenstoffe weltweit; besteht aus A- und B-Kette > die B-Kette bindet sich an die Zelloberfläche, wird aufgenommen und hemmt dann die zentrale Zellfunktion; die Giftmenge eines Samens reicht aus, um ein Kind zu töten
Wirkung: starker Brechreiz
Anwendung: ungiftiges Rizinusöl (auch aus den Samen; wird zusätzlich erhitzt) als Abführmittel; nur akut und kurzfristig! Kontraindikation: Darmverschluss
Achtung bei Tieren
Bei Überdosis: Magenreizung, Übelkeit, Erbrechen, Koliken mit heftigen Durchfällen, bei trächtigen Tieren Uteruskontraktion mit Abort; bei mehrtägiger Fütterung kumulative Wirkung (zum Beispiel durch mit Rückständen verfälschte Ölkuchen): Kolik, starker Durchfall, Schwäche, Konvulsionen, Koma, ZNS-Lähmungen, Nephritis, Lebernekrosen
Letale Dosis: für Pferd und Gans: 0,2 g pro kg Körpergewicht für andere Haustiere 1-2 g pro kg KG Katze : hochgiftig
Botanischer Garten der CAU Kiel
Wissenswertes
1978 Mord an bulgarischem Regimekritiker Georgij Markov an einer Londoner Bushaltestelle, wurde von einem Regenschirm gepiekst und starb 3 Tage später mit hohem Fieber, an der Einstichstelle waren 40 Mikrogramm Rizin.
Rizin unterliegt dem Kriegswaffenkontrollgesetz der BRD
Die schön gemaserten Samen werden für die Schmuckherstellung verwendet. Durch das Anbohren kann dabei das Gift freigesetzt werden und evtl. in den Körper gelangen.
Wirkung: adstringierend, wundheilend, abschwellend, harntreibend, entkrampfend, fiebersenkend, erhöht den Parasympathikus, menstruationsfördernd (nicht für Schwangere geeignet!)
Anwendung: bei leichten Magenbeschwerden, Durchfällen, Appetitlosigkeit; bei Erkältungen und Katarrhen der oberen Luftwege
Wissenswertes: • Zauberpflanze der Kelten • Schmiede verwendeten sie zum schärfen der Waffen • wurde im Mittelalter zu Wundversorgung verwendet – vor allem bei Wunden durch eiserne Waffen • Hexenpflanze • „Tränen der Isis“ • friedensstiftend • Bachblüte VERVAIN
Patagonisches/Argentinisches Eisenkraut
Verbena bonariensis • wird als Zierpflanze in Gärten gepflanzt