Artemisia spp.
Compositae = Korbblütler • Achtung > Allergien sind möglich!
Göttin Artemis = Schwester des Heilgottes Apollon, Herrin der wilden Tiere, galt als Amazone / Hexe / Schamanin, römisch: Diana
In Indien Shiva und Vishnu geweiht.
Geschenke der Göttin an die Frauen:
- artemisia = Unversehrtheit (die Keuschheit der Göttin)
- Erleichterung von Geburten; auch als Räucherung
- Harmonisierung der Periode (Emmenagogum = Menstruations-auslösendes Mittel)
- für Sitzbäder verwendet
- abortiv > Geburtenkontrolle
Artemisia vulgaris • Beifuß
- eine der ältesten Heilpflanzen
- weibliche Pflanze
- in Ägypten der Isis geweiht, später Venus und Diana
- parthenis = Jungfrauenkraut
- Mittel das Freundschaft und Liebe weckt
- Strabon: Mutter der Kräuter
- Symbol der Gesundheit
- heidnische Zauberpflanze bei Sonnenwendritualen
- Räuchermittel
Inhaltsstoffe:
verschiedene Bitterstoffe, ätherisches Öl mit Cineol, Thujon, Pinen
Hildegard von Bingen
Beifuß ist sehr heiß und sein Saft ist sehr nützlich. Und wenn er gekocht und in Mus gegessen wird, heilt er kranke Eingeweide und erwärmt den Magen.
Physica 1.107
Artemisia absinthium • Wermut/Absinth
- in Ägypten im Wein und Bier
- Wurmaustreibung
- Wermutwein
- mit Öl als Salbe gegen Mücken
- Gegengift bei Opiumüberdosis
- wurmtötend
- abortiv
Inhaltsstoffe:
Bitterstoffe, ätherisches Öl mit viel Thujon (berauschend, psychedelisch > Absinthöl > führte zu Gehirnschäden „Absinthismus“)
Thujon auch in Rainfarn, Salbei, Lebensbaum
Hildegard von Bingen
Wermut ist sehr heiß und sehr wirkungsstark und meistert am besten alle Erschöpfungszustände.
Anwendung: Kopfschmerz, Brustbeschwerden, Gichtanfall, Ohrwürmer, Nierenschmerzen, Zahnschmerzen, Melancholie
Physica 1.109
Artemisia abrotanum • Eberraute
- griech: abroton/abrotos = Glück, Wohlstand, Überfluß
- männliche Pflanze
- wurmtreibend
Inhaltsstoffe:
Bitterstoffe, ätherisches Öl, Alkaloid Abrotin
Anwendung beim Pferd:
als Tinktur oder Abrotanum Urtinktur bei Verdauungsstörungen, Abmagerung und Schwäche trotz wiederholter Entwurmung
Hildegard von Bingen
Eberraute ist warm und trocken und ihr Geruch – auch wenn etwas mit ihr bestrichen wird, das davon den Geruch abgibt – löst im Menschen Melancholie und Jähzorn aus und ermüdet sein Haupt.
Physica 1.106
Anwendung äußerlich bei Ausschlag, Beulen, Zusammenziehen der Glieder
Klostermedizin:
Fieber, Lungen- und Brustleiden, Frauenleiden, Hüftgicht/Rheuma, bei brennenden Augen, gegen Spulwürmer
Artemisia dracunculus • Estragon
- dracunculus = kleiner Drache
- galt als Giftbezwinger
Inhaltsstoffe:
ätherische Öle, Kumarine, Flavonoide, Bitter- und Gerbstoffe
Artemisia annua • Einjähriger Beifuss
- wird seit langem in der TCM verwendet
- in den 1970er Jahren wieder entdeckt und seitdem zur Herstellung eines wirksamen Malaria-Medikamentes „Artemisin“