für Pferde, Esel und Kühe sind auch die Blätter giftig
Rehe, Wildschweine können sie fressen
Verwendung
zähes hartes rötliches Holz, noch grün bzw. frisch geschnitten ist es biegsam und elastisch, es härtet aus und hat trocken eine hohe Tragkraft
bei den Kelten für Bögen, Keulen, Dreschflegel, Zauberstäbe der Druiden, kostbare Möbelstücke
später für Armbrüste
Eibenblätterabsud als Pfeilgift
Medizinisches Präparat in der Krebsmedizin
Cicely Mary Barker
Hildegard von Bingen
Die Eibe (iwenboum) ist mehr kalt als warm und auch trocken und bedeutet die Freude. Und wenn ihr Holz am Feuer entzündet wird, schadet der Dampf oder Rauch, der davon aufsteigt, niemandem, obwohl ihre Kälte den Menschen etwas Schädliches bringt. Wenn jemand an seiner Nase oder seiner Brust… ein Gebrechen hat mit Schnäuzen und Husten, soll er den Rauch dieses Holzes in seine Nase und seinen Mund aufnehmen und so werden sich jene schlechten Säfte leicht und sanft lösen… Aber auch wenn jemand aus diesem Holz einen Stock herstellt und ihn in seinen Händen trägt, ist ihm das gut und nützlich für Wohlergehen und Gesundheit seines Körpers. Denn die Kräfte dieses Holzes sind so stark, dass sie dem Menschen Gesundheit bringen, und der Teufel verachtet sie deswegen, deshalb hat der Mensch auch guten Erfolg mit ihnen.
Physica 3.31
Darstellung aus dem Buch Heilkräuter–Zeichnungen von Peter Baumann. Das Buch können Sie HIER BESTELLEN
Droge: die voll entwickelten ganzen Blütenstände mit dem Hochblatt von Sommer- und Winterlinde; Silberlindenblüten (Lebensmittel) sind arzneilich weniger geeignet; Geruch schwach aromatisch, Geschmack schwach süß und schleimig
Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl, 2% Flavonoide, Schleim (Quellzahl 12), Phenolcarbonsäure, Gerbstoffe, Alkaloidglycoside (Neuentdeckung 2020, chemische Formel siehe Bild unten, Quelle: A. Hensel für den Newsletter der GPT)
Bildquelle: Newsletter GPT
Verwendung
als Teeaufguss
als schweißtreibendes Mittel bei fieberhaften Erkrankungen und bei hartnäckigem Husten
zur Stärkung des Immunsystems
bei leichtem mentalen Stress
als Hustentee für Pferde (nicht gemeinsam mit Salbei)
Wissenswertes
weich, biegsam, beweglich > „Bastholz“ > im Neolithikum wurde die Rinde zur Herstellung von Bast benutzt (für Seile, Matten, Taschen, Kleidung etc.)
Gerichtsbaum, Versammlungen, Beratungen > heute Tanzlinde
Baum der Liebe und Kommunikation
Amme der Eiche
im Mittelalter ist ihr Holz „lignum sanctum“ = heiliges Holz für das Schnitzen von Heiligenfiguren
Winterlinde Baum des Jahres 2016
Darstellung aus dem Buch Heilkräuter–Zeichnungen von Peter Baumann. Das Buch können Sie HIER BESTELLEN
Hildegard von Bingen
Die Linde hat große Wärme, und diese Wärme ist ganz in der Wurzel und steigt in Äste und Blätter auf, und sie bedeutet die Vergänglichkeit. … Die Kraft dieses Baumes vergrößert und vermehrt sich in dem Maße, wie dieser Baum seine Äste ausbreitet.
Physica 3.24
Anwendung: bei Herzbeschwerden, für klare Augen, gegen Gicht und als Zauber zur Krankheitsabwehr (in einem goldenen Ring eingelassen)
pflanzliches Harz; gewonnen von Commiphora-Bäumen (Familie: Burseraceae); ca. 100 bekannt; „kommi“ = Gummi, „pherein“ = tragen; früher auch Balsamodendron genannt
Botanik: dornige, verzweigte Sträucher oder kleine Bäume die auf steinigem Boden wachsen; kleine ovale Fiederblättchen; Früchte ähneln denen der Olive; die duftenden Stämme und Äste scheiden auf natürliche Weise Tropfen des öligen Harzes aus:
Commiphora molmol/myrrha: ca. 3 m hoher Baum aus Somaliland, liefert duftendes bräunliches bitteres Harz → Somali-Myrrhe (echte Myrrhe) Arzneipflanze des Jahres 2021
Commiphora abyssinica in Arabien → arabische Myrrhe „mor“
Commiphora gileadensis: Balsambaum der in Judäa wächst → Balsam
Commiphora wildii: namibische Myrrhe
Commiphora opobalsamum → Mekkabalsam: nicht mehr rein zu erhalten, Verwendung als Gemisch in der Homöopathie
Commiphora mukul → „gum-guggulu“ Harz in der ayurvedischen Medizin
Arzneidroge:
nach Anritzen der Rinde tritt der gelbliche Saft aus und trocknet an der Luft zu Gummiharz (Myrrha, Gummi Myrrha); Geruch aromatisch, Geschmack stark bitter bis gewürzhaft; haftet beim Kauen an den Zähnen
Ogo-Myrrhe: gelb, trocken, bröckelig, sehr bitter
Guban-Myrrhe: rötlich, weich, nicht so bitter
Bisabol-Myrrhe: süße oder falsche Myrrhe
Darreichungsform als Tinctura Myrrhae in div. Kombinationspräparaten
Inhaltsstoffe:
25-40 % Harz, 2-10 % ätherisches Öl, 50-60 %, Rohschleim oder Rohgummi mit etwa 20 % Proteinen und etwa 65 % Kohlenhydraten; Myrrha-Bestandteile zählen zu den Terpenen (Sesquiterpen, Sesquiterpenlacton)
Das indische „gum-guggulu“ enthält Guggulusterone → senken Cholesterin- und Lipid-spiegel (evtl. über Einfluß auf Schilddrüsenfunktion) + Inhibierung der Blutplättchen-aggregation → wird als Mittel bei ischämischen Herzkrankheiten angewendet
bei Stomatitis und Gingivitis, Dentitionsbeschwerden, zur Zahnfleischmassage bei Prothesenträgern
unspezifische Entzündungen im Mund- und Rachenraum (Pinselung)
Atemwegsinfekte (Sinusitis, Bronchitis)
Hautinfekte durch Viren (Herpes simplex) und Staphylokokken (Abszesse und Furunkel)
Therapie und Prophylaxe unspezifischer Darminfektion (u.a. bei Klimawechsel)
in der Aromatherapie: erdet und beruhigt – gegen innere Unruhe und Stress, bei Gedankenflucht und zu viel Kopfarbeit
in der Kosmetik zur Parfümierung von Seifen, Mundwässern, Zahnpasta
traditionell in der ägyptischen Volksmedizin als Pulver noch heute verwendet für Salben und Pflaster bei Wunden und Geschwüren und als Pillen bei chronischen Lungenkararrhen
Nebenwirkungen: bei unverdünnter Anwendung von Myrrhentinktur können vorübergehend leichtes Brennen und Geschmacksirritationen auftreten
Geschichte:
wird im Papyrus Ebers und in der Bibel erwähnt
zur Balsamierung und als Aphrodisiaka
beliebtestes und wertvollstes Harz
Bestandteil von heiligen Ölen und Schönheitsmitteln
Weihrauch und Myrrhe kamen über die „Weihrauchstraße“, eine der ältesten Karawanenhandelsstraßen, aus Arabien über Mekka zum Mittelmeer.
in der Antike als Gewürz im Wein
Jesus bekam Myrrhe vor seiner Kreuzigung gereicht, sein Körper wurde später von Nikodemus in Leinentücher und eine Mischung aus Myrrhe und Aloe eingehüllt
enthalten im Augsburger Lebenselixier
Hildegard von Bingen
Myrrhe ist heiß und trocken. Und wenn du Myrrhe bei dir tragen willst … damit sie von deinem Fleisch und Schweiß erwärmt wird: Sie hält Trugbilder und Zauberkünste und Zaubersprüche und Anrufungen von Dämonen mittels schlechter Worte und verzauberter Kräuter von dir fern, … Und da die Myrrhe selbst die unerschütterliche Kraft der Erde besitzt, erträgt sie nichts Lügenhaftes, sondern vertreibt alle Scheingebilde, und der Teufel schreckt vor ihr zurück, weil ihre Natur unerschütterlich und unbeirrbar ist. … Und wenn Rindern ein rheumatischer Ausfluss aus den Nüstern fließt, so dass sie in der Kehle klingen, als ob sie Husten hätten, dann nimm Myrrhe und Weihrauch, so dass es mehr Myrrhe als Weihrauch ist, und leg sie über glühende Kohlen und lass den Rauch in ihre Nüstern steigen. Denn die kraftvolle Hitze der Myrrhe und die kraftvolle Hitze des Weihrauchs, angeregt mit der erhöhten Hitze des Feuers, vertreiben das faulige Übel, das von der Kälte der Natur kommt.
Anwendung: gegen Zauberei, bei Gelbsucht und Gicht, gegen Begierde, bei Magenschmerzen, Fieber, als Inhalation für kranke Rinder
Physica 1.177
„And because Myrrhe has the unshakable power of the earth, she does not bear any mendacity, but banishes every illusion and the devil shrinks back, because her nature ist strong and consistent.“
Im Shop habe ich ein duftendes Ätherisches Öl der Namibischen Myrrhe / Commiphora wildii von Mbiri.
Anwendung beim Pferd: als Tinktur oder Abrotanum Urtinktur bei Verdauungsstörungen, Abmagerung und Schwäche trotz wiederholter Entwurmung
Hildegard von Bingen
Eberraute ist warm und trocken und ihr Geruch – auch wenn etwas mit ihr bestrichen wird, das davon den Geruch abgibt – löst im Menschen Melancholie und Jähzorn aus und ermüdet sein Haupt.
Physica 1.106
Anwendung äußerlich bei Ausschlag, Beulen, Zusammenziehen der Glieder
Klostermedizin: Fieber, Lungen- und Brustleiden, Frauenleiden, Hüftgicht/Rheuma, bei brennenden Augen, gegen Spulwürmer
Artemis dracunculus • Estragon
dracunculus = kleiner Drache
galt als Giftbezwinger
Inhaltsstoffe: ätherische Öle, Kumarine, Flavonoide, Bitter- und Gerbstoffe
Artemisia annua • Einjähriger Beifuss
wird seit langem in der TCM verwendet
in den 1970er Jahren wieder entdeckt und seitdem zur Herstellung eines wirksamen Malaria-Medikamentes „Artemisin“
Anwendung: Appetitlosigkeit, Sekretionssteigerung, dyspeptische Beschwerden wie Verstopfung und Blähungen; äußerlich zur Wundbehandlung
positive Monografie
Vorsicht bei Allergien gegen Korbblütler und bei Überdosierung
Geschichte: • bereits bei Galen (durchdringt verstopfte Organe) und Dioskurides (bei Magenproblemen) erwähnt • in der Klosterheilkunde (wärmend) • zu Zeiten Goethes offizinell
Hildegard von Bingen
Benediktenkraut ist heiß.Wenn jemand es isst oder im Getränk einnimmt, entflammt es ihn zur Glut und Begierde. Wenn aber ein Mensch an seinem ganzen Körper und an seinen Körperkräften abnimmt, soll er Benediktenkraut in Wasser kochen und dieses Wasser oft so heiß trinken, und er wird die Körperkräfte zurückbekommen.