Olivenbaum / Ölbaum – Olea europaea
Ölbaumgewächse – Oleaceae
Botanik:
die ursprüngliche Form ist strauchig; die Kulturformen sind baumartig und 6-8m hoch; die Blätter ledrig, immergrün und unterseits behaart; die Blüten klein, gelblich-weiß und duftend; aus den dunkelblauen Früchten wird das Öl gewonnen;
Heimat ist das östliche Mittelmeer; wird auf alle Kontinenten kultiviert
christliches Sinnbild des Friedens und des Segen Gottes
Drogen
Olivenblätter
die getrockneten Blätter
Inhaltsstoffe:
Terpenoide, besonders Oleupein (6-9%), Triterpensäure (u.a. Oleanol- und Maslinsäure), Flavonoide (u.a. Luteolin, Luteolin-7-O-glucosid), Secoiridoide,
in Spuren Alkaloide vom Chinolin-Typ (u.a. Cinchonin)
Wirkung:
4 Tassen Olivenblättertee pro Tag senken den Harnsäurespiegel im Blut und erhöhen ihn im Urin; leicht blutdrucksenkend
Anwendung:
in Fertigpräparaten oder als Tee bei Hypertonie, volkstümlich bei Gicht, Arteriosklerose, Rheuma, Diabetes
Oliven
die Früchte; ölreich und gesund
Olivenöl / Baumöl – Olivae oleum
das aus den reifen Steinfrüchten gewonnene fette Öl
- Pressung am feinsten = Jungfernöl
- Pressung stärker = Provenceöl
Inhaltsstoffe:
95-99% Acylglycerole mit Ölsäure (56-83%), Palmitinsäure, Linolsäure, Stearinsäure, Palmitoleinsäure, Linolensäure ; sowie phenolischen Verbindungen (Protocatechusäure, Sterole, Tocopherole, Triterpen Squalen
einfach ungesättigte Fettsäuren (beugen Herzinfarkten vor)
Anwendung:
als Arzneiträger für lipophile Arzneistoffe = äußerlich für Salben, Emulsionen, Lotionen und Linimente; volkstümlich als Darmgleitmittel, bei Obstipation, Gallensteinen, Hautleiden (äußerlich)
Hauptmenge dient der Ernährung - Weißes Olivenöl / Weißes Baumöl / Lilienöl
durch Tierkohle oder Sonnenlicht gebleichtes Olivenöl;
früher in der Volksheilkunde bei Brustleiden
Wissenswertes
- wird 1500-2000 Jahre alt; neben der Eibe der langlebigste Baum
- bekannt durch die Kriegszüge > Ölbaum
- Holz ist hart, kompakt, feingemasert; für Teller, Schüsseln, Besteck
- braucht viel Sonne und lockeren Sand
Hildegard von Bingen
Der Ölbaum ist mehr warm als kalt und trocken und bedeutet das Mitleid. … Das Öl von der Frucht dieses Baumes taugt nicht viel zum Essen, dann wenn es gegessen wird, bewirkt es Übelkeit und macht dem, der es isst, auch die anderen Speisen schwer verdaulich. Aber für sehr viele Arzneien ist es geeignet. … Die gute Wärme des Olivenöls leistet nämlich den kranken Säften des Kopfes Widerstand …
Physica 3.16
Anwendung bei: „Gicht“, kaltem Magen, Kopfschmerzen, zum Bestreichen von Geschwüren, zur Einreibung bei Krämpfen
Bachblüte: OLIVE
völlige Erschöpfung von Körper und Geist ; alles ist zu viel; man hat zu nichts mehr Lust; körperlich vielleicht schon erholt, aber seelisch noch nicht • Veränderung > man lernt mit seinen Kräften zu haushalten