Rainfarn

Tanacetum vulgare

andere Namen: Wurmkraut, Unsterblichkeitskraut, Rehfarn

GIFTIGKEIT je nach Unterart!

Droge: das Kraut

Inhaltsstoffe: Ätherische Öle (viel Thujon), Bitterstoffe, Gerbstoffe, Glykosid, Vitamine

Wirkung: wurmwidrig, besonders bei Maden- und Spulwürmern

ACHTUNG keine Selbstbehandlung!
Verwenden Sie Fertigmischungen von erfahrenen Phytotherapeuten.

Hildegard von Bingen

Rainfarn ist warm und etwas feucht und wirkt gegen alle über- und ausfließenden Säfte.
Wer Schnupfen hat und davon hustet, soll Rainfarn essen, …
Wer trockenen Husten hat, …
Wer aber durch verschiedene und schlechte Speisen Schwere und Drücken im Magen hat, …
Wer aber kein Wasser lassen kann, weil er von einem Stein verstopft ist, …
Auch eine Frau, die am Ausbleiben der Monatsblutung leidet und davon Beschwerden hat …

Physica 1.111

KEINE HAFTUNG FÜR DIE REZEPTE

Darstellung im
hortus sanitatis
Gart der Gesundheit
von 1485

Bittersüß

Bittersüßer Nachtschatten • Solanum dulcamara

Droge: Stängel

Anwendung: äußerlich; zur unterstützenden Behandlung bei chronischen Ekzemen

Monografie: positiv, HMPC

Quelle: Weiß, 2017

Hildegard von Bingen

Nachtschatten ist warm und trocken.

Anwendung nur äußerlich bei:
• Herzbeschwerden
• Zahnschmerzen
• geschwollenen Füßen
• Schmerzen in den Beinen

Physica 1.121

Tabak

Nicotiana tabacum/rustica/ondulata

Nachtschattengewächs / Solanaceae

ca. 70 Arten; aus Südamerika

Inhaltsstoffe:
Alkaloide (Nicotin u.a.), Enzyme, Harze, Nitrate, Kaffeegerbsäure, Mineralstoffe, Wachs, Apfelsäure, Zitronensäure, Oxalsäure…

GIFTIG
40-60 mg Nikotin sind tödlich

Verwendung als „Genussmittel“

  • Zigaretten enthalten 1,2% Nicotin; der Rauch ist sauer und inhalierbar
  • Zigarren enthalten 1,5% Nicotin; der Rauch ist alkalisch und kann wegen der Reizung der Bronchialschleimhaut nicht inhaliert werden

Wirkung: kleine Dosis anregend für ZNS, dann Zittern, Tremor, Krämpfe; große Dosis lähmend (Atemmuskulatur)
Abusus / Nebenwirkungen: Tremor, Gewichtsabnahme, Schlaflosigkeit, Sklerose der Herzkranzgefäße, Raucherbein, Magengeschwüre, überwindet Plazentaschranke > Früh- und Fehlgeburten

Verwendung bei den indigenen Völkern:

  • das Pfeife rauchen hat eine jahrtausendealte Tradition
  • fester Bestandteil der indianischen Kultur
  • indianischer Name: Petum / Petun / Bitun = schlürfen; der giftiger Tabakabsud wurde getrunken
  • indianische Tabake sind meist eine Mischung (Kamille, Salbei, Bilsenkraut, Stechapfel, Fliegenpilz); als Papier dienen Maisblätter
  • Tabak ist die heilige Medizin > macht hellsichtig, reinigt spirituell, Kontakt mit dem großen Geist, Rauch wird in alle Himmelsrichtungen geblasen, KEINE Inhalation, Rauch wird nur im Mund gehalten
  • in Mexiko die Inkarnation der Göttin Cihuacohuatl
  • Tabaksaft zur Desinfektion von Wunden und als Mittel gegen Zeckenbisse
  • vermengt mit anderen Pflanzen als Schmerzmittel