Ringelblume

Calendula officinalis

andere Namen: Goldblume, Goldrose, Marienrose, Regenblume, Ringelrose, Sonnenwendblume, Studentenblume, Totenblume

Heilpflanze des Jahres 2009

Familie: Asteraceae / Korbblütengewächs

Vorkommen: Europa, Westasien, USA

Droge:
> Einzelblüten ohne Blütenstandsboden bzw. nur die Zungenblätter (für Allergiker geeignet)
> gesamte, zerkleinerte Blüte
> das gesamte Kraut (Blüten und Blätter)
Geruch: schwach eigenartig
Geschmack: bitter aromatisch

Inhaltsstoffe: Ätherische Öle, Saponine, Glykoside, Carotinoide, Bitterstoffe, Schleime, Flavonoide, Fermente, organische Säuren u.a.

Wirkung: gegen Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten (Trichomonaden), immunstimulierend, regt Phagozytose an, antientzündlich, granulationsfördernd, krampflösend

Äußerliche Anwendung: in verschiedenen Zubereitungsformen (Tinktur, Salbe)

  • Positive Monografie: entzündliche Veränderungen der Mund- und Rachenschleimhaut, Wundheilung, Ulcus cruris
  • bei Wunden (Riss-, Quetsch-, Brandwunden) und Ekzemen (nimmt den Juckreiz), Windeldermatitis

Vorsicht bei Allergien (insbesondere auf Korbblütler)!
nicht bei wildem Fleisch anwenden


Hildegard von Bingen

Die Ringelblume ist kalt und feucht und besitzt in sich eine starke Grünkraft und wirkt gegen Gift.

Physica 1.122

Anwendung bei:
• Vergiftung
• schuppigen Haaren und Grind/Ekzem (als Salbe)
• verdorbener Magen
• bei Rindern und Schafen, wenn sie Fütterungskoliken haben

(Hildegard ist die erste, die die Ringelblume in einer Arzneikunde erwähnt.)

Darstellung im
hortus sanitatis
Gart der Gesundheit
von 1485

Darm und Mikrobiom

Vortrag von Dr. med. Schlünzen beim Naturheilverein Kiel

Hier einige Stichworte aus dem Vortrag

Aufgaben des Darm-Mikrobioms:

  • Immunsystem
  • Energielieferant
  • Zweites Gehirn
  • Herstellung von Hormonen: 90% des Glückshormons Serotonin werden dort gebildet

Säureblocker senken den Vitamin B12 Spiegel

Eiweiß fault (Fäulnisnachweis im Urin)
Kohlenhydrate gären > Entstehung von Fuselalkoholen > Belastung der Leber

Akelei

Aquilegia

Familie: Hahnenfußgewächs – Ranunculaceae

Beschreibung: 
30-80 cm hohe Staude; blüht Ende Mai bis Juli; Blüte blau, rötlich oder weiß

Herkunft: in fast ganz Mitteleuropa verbreitet

Vorkommen: 
stickstoffsalzhaltige, basenreiche Böden, Kalk; lichte Laubwälder, Gebüsche, Waldränder; auch verwildert

Inhaltsstoffe:  nicht untersuchte Alkaloide

Wissenswertes

  • geschützt
  • von Hummeln bestäubt
  • verwendet als Heil- und Wunderkraut
  • heilige Pflanze in der kabbalistischen Ligatur: 
    AGLA = Atha gibbor leodam adonai = Du Held in Ewigkeit, mein Herr
  • Sinnbild von Heiligkeit und Dreieinigkeit
  • im Mittelalter als Marienpflanze: 
    > Hugo van der Goes: Anbetung der Hirten
    > Bild im Kölner Dom: zwischen den Füßen von St. Gereon
    > Wurzacher Altar (Multscher). Akelei und Maiglöckchen

Hildegard von Bingen

Akelei ist mehr kalt als warm.
Und der Mensch, bei dem der freis, der selega heißt, aufzuschießen beginnt, soll rohe Akelei essen und der freis wird verschwinden.

Physica 1.133

In der „Hildegard-Medizin“ wird Akelei bei viralen und bakteriellen Infektionskrankheiten eingesetzt.

Darstellung im
hortus sanitatis
Gart der Gesundheit
von 1485

Bärlauch

Allium ursinum

Wilder Knoblauch • Waldknoblauch • Hexenzwiebel

Familie: Liliengewächs

Herkunft: fast ganz Europa

Beschreibung: 
20-50 cm, Staude, Zwiebelpflanze, reichblütige Scheindolde, Blüte weiß + sternförmig von Mai bis August, teilweise teppichbildend, starker Knoblauchgeruch

Vorkommen:
Auenwälder, feucht-schattige Mischwälder, Gebüsche; liebt basen- und stickstoffsalzreichen, frischen, mullreichen Boden

Drogen:
das Kraut/Herba und die Zwiebel/Bulbus

Inhaltsstoffe:
ätherische Öle mit stark riechender Schwefelverbindung „Lauchöl“, Flavonoide, Fructosane, Allicin, Vitamin C, Biokatalysatoren

Wohl kein Kraut der Erde ist so wirksam zur Reinigung von Magen, Gedärmen und Blut wie der Bärlauch.

– Pfarrer Künzle –

Wirkung:
cholesterinsenkend, antithrombotisch, fungizid, insektizid, immunstimulierend, antiasthmatisch, gegen Würmer


Anwendung:
> wie Knoblauch, essbar – im Frühjahr als frisches Gewürz/Gemüse zu vielen Gerichten.
> als Presssaft
> bei diversen Verdauungsstörungen, für die Darmflora/bei Darm-Dysbiose, bei chronischem Husten, Bluthochdruck, Arteriosklerose, Durchblutungsstörungen

ACHTUNG beim Sammeln – Verwechslungsgefahr (auch mit Herbstzeitlose)

Sonnenhut / Echinacea

Botanik

Familie: Asteraceae/Korbblütengewächs

Arten:
Schmalblättriger Sonnenhut – Echinacea angustifolia
Purpurfarbener Sonnenhut – Echinacea purpurea
Blasser Sonnenhut – Echinacea pallida

weitere Namen:   
Amerikanischer Sonnenhut, Kegelblume, Kleine Sonnenblume, Rudbeckie, Igelkopf (echinos = griech. Igel)

Beschreibung: senkrechte Pfahlwurzel, aufrechter dünner Stängel

Herkunft: Amerika, bei uns als Zierpflanze

Droge:
Kraut (wird geerntet, wenn die Pflanze aufblüht)
Wurzel (Ernte im Frühjahr und Herbst)

Inhalts-/Wirkstoffe

Kraut: Echinacin, ätherisches Öl (Humulen), Harze, Bitterstoffe, Phytosterine, Polysaccharide, Kompositenstärke, Zucker, Echinosid (bakteriostatisch), Kaffeesäurederivate (Echinacosid u.a.), Flavonoide
Geschmack: bitter, leicht säuerlich, lokal anästhesierend an der Zunge

Wurzel: ätherisches Öl, Polyine, Alkamide, Kaffeesäurederivate (Echinacosid, Cynarin), Betainhydrochlorid, Pyrrolizidinalkaloide (Tussilagin), Polysaccharide

Wirkung

seit 1950 wissenschaftlich bewiesen, dass antibakteriell wirksam;
unspezifische Reizkörper steigern die Abwehrkräfte und leisten Hilfe bei Infektionen

  • antibakteriell, antimykotisch, antiviral
  • aktiviert die weißen Blutkörperchen
  • steigert Zahl der Leukozyten und Milzzellen
  • erhöht die Phagozytoseleistung der Granulozyten
  • Aphrodisiacum (bei erhaltener Potenz)
  • Anregung der Ich-Organisation ohne Schädigung des Organismus

Monografie positiv, ESCOP, WHO, HMPC

Nebenwirkungen:

  • allergische Reaktionen sind möglich (bei Allergie auf Korbblüter)
  • Vorsicht bei bestehendem Diabetes!
  • Nicht bei Autoimmunerkrankungen!

Anwendung

  • wurde von den nordamerikanischen Indianern als Wundheilungsmittel eingesetzt
  • zur Unterstützung bei Erkältungskrankheiten im Hals-, Nasen-, Rachenbereich
  • bei septischen Prozessen und Allgemeininfektionen
  • trainiert das Immunsystem > Einnahme zur Vorbeugung
  • keine Dauergabe!
  • nicht bei akuten Infekten
  • äußerlich bei Hautkrankheiten, entzündliche und eitrige Traumen, Abszesse, Furunkel, Ulcus cruris
  • Zubereitung meist als Galenika, selten als Tee

Hinweise: Echinacea ist eine sehr starke Heilpflanze – bitte holen Sie Sich vor der Anwendung fachkundigen Rat!

Indianische Medizin

  • Wurzelpulver bei Verletzungen
  • Blätter als Wundpflaster
  • Absud bei Blutvergiftung
  • gegen Schlangenbisse
  • frisch zerkaute Wurzeln zur allgemeinen Stärkung
  • Mumps und Masern
  • Kauen der Wurzel bei Zahnweh

Wissenswertes

  • zählt zu den am meisten verordneten Heilpflanzen der Welt
  • ein deutscher Arzt namens Meyer erfuhr vom Stamm der Pawnee von dieser Wunderpflanze und stellte daraus eine Medizin her, die er Meyers Blutreinigungsmittel nannte
  • ab 1900 von vielen Ärzten verordnet
Produkte mit Echinacea

PerNaturam Echinacea für Pferde