Beeren: – giftig – Glykosid Hederin, Bitterstoffe, giftige Saponine (ein Saponin, das mit Cholesterin in der Zellmembran reagiert und die Zellen platzen lässt und dadurch Magen-Darm-Störungen, Übelkeit, Erbrechen und beschleunigten Puls auslöst)
Anwendung
Positive Monografie der Blätter für Katarrhe der Luftwege, bei chronisch-entzündlichen Bronchialerkrankungen, Bronchitis, Keuchhusten
in der Volksmedizin bei > Geschwüren, Rheuma, Gicht, Zellulitis, Hühneraugen, Parasiten, Leberleiden, Gallenblasenleiden in verschiedenen Zubereitungen – CAVE Überdosierung
Äußerlich als Waschungen bei Fußpilz, Hautschuppen und Grind – die Saponine wirken entzündungshemmend und pilztötend.
Wissenswertes
kann 400 – 500 Jahre alt werden (evtl. sogar bis 1.000 Jahre)
Bereits in den hippokratischen Schriften als Heilpflanze erwähnt.
Hildegard von Bingen
Efeu ist mehr kalt als warm und ist für den Menschen unnütz zu essen wie Unkraut.
Familie: Affodillgewächse/Grasliliengewächse (Liliengewächse) – Asphodelaceae/Anthericaceae (Liliaceae) Beschreibung: krautig oder strauchig, mehrjährig, Blätter mit Stacheln Herkunft: Ost- und Südafrika (Kap der Guten Hoffnung), Madagaskar, verbreitet im Mittelmeerraum und einigen Gegenden Indiens.
verwendete Pflanzenteile: die fleischigen Blätter bzw. der wässrig bittere Saft der Blätter verschiedener Arten; Geruch: charakteristisch, intensiv • Geschmack: bitter, unangenehm
Aloe vera
Ernte
Latex = der Blattsaft direkt unter der Haut der Blätter
Aloe lucida: glasig, dunkelbraun; Blätter werden geschichtet, der Saft aufgefangen und dann über Feuer oder im Wasserbad eingedickt; nach dem Abschäumen gießt man ihn in Behälter, in denen er erstarrt.
Aloe hepatica (Leber-Aloe): die Blätter werden schonend in der Sonne oder im Vakuum getrocknet.
Aloe vera Gel: wird aus den Wasserspeichern im Inneren der Blätter gewonnen
Verarbeitung zu verschiedenen Präparaten:
Aloeextrakt = Aloes extractum
Aloetrockenextrakt = Zellsaft
Aloetinktur = Aloes Tinctura
Pulver oder Trockenextrakt (wirken milder)
Inhaltsstoffe
Blätter und Blattsaft: Harze, „Bitterstoffe“, Anthranoide (Aloin, Aloeemodin, Chrysophanol und deren Glykoside), Bradikinase (lindert Schwellungen und Schmerzen), Magnesiumlaktat (ein Antihistaminikum)
Apothekenpflichtig!
Gel: Polysaccharide, Salicylsäure, Vitamine, Proteine, Amylase, Lipase; bei guter Qualität kein Aloin– daher nicht apothekenpflichtig sondern für diverse Zubereitungen zugelassen
Wirkung
Anthranoide regen den Darm an > starkes und sicheres Abführmittel (BGA anerkannt) mit Wirkung im Dickdarm > enthalten in Tropfen, Pillen, Tabletten etc.
Tinktur und Extrakt als bitteres Magenmittel für die Gallesekretion
bakteriostatisch
Gel: schmerzlindernd, entzündungshemmend
Anwendung
die Blätter: Obstipation, Defäkationserleichterung bei Analfissuren, Hämorrhoiden und nach anorektalen Eingriffen
das Gel: äußerlich bei Hautverbrennungen (Chemo- und Strahlentherapie), Erfrierungen und schlecht heilenden Wunden (in Verdünnung) > beschleunigt die Heilung
Trockenextrakt: äußerliche als Zusatz in Fertigarzneien (antiseptische Wirkung); innerlich: als Bittermittel in wässrig-alkoholischen Pflanzenauszügen (z.B. Schwedenbitter); Tagesdosis bis 20 mg
Pflanzensaft als Wellness-Getränk
in der Kosmetik als Hautschutz und Feuchtigkeitsregulator – keine Arzneibuch-Art notwendig (enthalten keine Anthrachinone bzw. keinen Extrakt)
Monografie: positiv, ESCOP, WHO, HMPC
Anwendung bei Tieren
Pferde reagieren am empfindlichsten!
bei Rindern nur mäßig wirksam
innerlich kurzfristig bei Verstopfung und chronischem Meteorismus
Kontraindikation: trächtig (wirkt abortiv), laktierend, Milchkuh (Milch verfärbt sich gelbgrün bis rötlich und bekommt bitteren Geschmack)
Nebenwirkungen: Nieren-Reizung bis Nierenschädigung bei Überdosis; nicht für Schwangere geeignet; nicht bei einer Neigung zu Blutungen im Genitalbereich; kein Dauergebrauch (Kalium-Verlust); Störung der Herz- und Muskelfunktion, Darmreizung, nicht bei Darmverschluss
Wissenswertes
von den Ägyptern wurde das kühlende Gel zur Linderung von Verbrennungen und Wunden benutzt; als Salbe gegen Trachom (ein Augenkrankheit); als magische Räucherung
bei den Ärzten der Antike als Abführmittel verwendet; im Mittelalter als Lebermittel
„Macer floridus“ im 11.Jh: „Ihr Pulver befreit frische Wunden vom Eiter, wenn man es aufstreut. … Löst man es in Wasser auf und gibt es auf die Lippen und die Nase, hilft dies gegen dortige Eitergeschwüre, nicht weniger auch an den Augen.“
Hildegard von Bingen
Physica 1.175 Saft
Der Saft diese Pflanze ist warm und hat große Wirkkraft. Wer an Halbseitenkopfschmerz leidet, nehme Aloe und doppelt so viel Myrrhe und mache das zu einem sehr feinen Pulver. Dann gebe er Semmelmehl hinzu und füge diesen Zutaten Mohnöl bei und mache so eine Masse, also etwas wie Sauerteig. Und mit diesem Teig bedecke er den ganze Kopf bis zu den Ohren und zum Hals … der so zubereitete Teig gibt dem Hirn seine Fetthaltigkeit zurück. … Und wer Husten hat … Denn ihr Duft stärkt den Körper des Menschen innerlich, ermüdet aber das Haupt, diese Ermüdung jedoch reinigt den Kopf des Menschen. … Und wer Gelbsucht hat, soll Aloe in kaltes Wasser legen und das nüchtern morgens und wenn er schlafen geht, trinken und das drei- oder viermal tun und er wird geheilt werden.
physica 1.217 Kraut
Ein Mensch, der schwere Geschwüre, das heißt die Krätze, am Kopf hat, soll dieses Kraut nehmen und ihm andere gute Kräuter und Gewürze zufügen, und durch seine Wärme und Kraft beseitigt es deren Fäulnis und Schmerz. Wenn es jedoch nicht mit den anderen Kräutern und Gewürzen zubereitet würde, würde es mit seiner Stärke die Geschwüre durchbohren und sie nicht heilen, wenn man es darüber legte. Auch wer den Aussatz hat, soll dieses Kraut mit anderen guten Kräutern und Gewürzen zubereiten und so die aussätzigen Stellen einreiben, und es vermindert durch seine Wärme und Stärke die Fäulnis dieses Aussatzes.
physica 3.05 Holz
Das Holz des Aloe-Baums ist heiß. Wer Fieber in seinem Magen hat, soll (etwas) von diesem Holz in seinen Trank einlegen und (das) oft so trinken, und durch seine gute Wärme und seine guten Kräfte unterdrückt es die Fieber in ihm. Und wenn jemand an täglichem Fieber oder Drei- oder Viertagefieber leidet, soll er (ebenfalls etwas) von besagtem Holz in seinen Trank einlegen und (das) oft so trinken, und er wird durch dessen gute Wärme und gute Kräfte geheilt werden. Wer aber das Viertagefieber hat, soll von diesem Holz in seinen Trank gleichsam Pulver schaben, weil dieses Fieber stark und hartnäckig ist, und es wird ihm durch die Kraft dieses Holzes, wenn es, wie gesagt, zu Pulver gemacht wurde, besser gehen.
„Wahre Schönheit kommt von innen“ – sagt ein altes Sprichwort. Daran ist viel Wahres, denn die offensichtlichen Anzeichen für ein attraktives, gepflegtes Äußeres sind kräftiges Haar, schöne Haut, feste Fingernägel und straffes Bindegewebe. Sie sind nicht nur ein Ausdruck für Jugend, sondern auch für gesunde und gut ernährte Körperzellen. Wer etwas für seine Schönheit tun möchte, kann dies über eine gezielte Ernährung tun. Zu diesem Zweck haben wir Cellagon felice entwickelt. Es führt dem Körper ausgewählte Nährstoffe zu, die nachweislich Haut, Haare, Nägel und Bindegewebe effektiv unterstützen.
Droge: getrocknete reife Samen • Geruch: kräftig, charakteristisch, aromatisch • Geschmack: leicht salzig, beim Kauen etwas schleimig und bitter
Inhaltsstoffe
Schleimstoffe (20-45%)
Eiweiße (25%)
fettes Öl (8%)
Steroidsaponine
ätherisches Öl
Flavonoide
Sterole
Lecithin, Vitamine
Wirkung und Anwendung
äußerlich: antiphlogistisch, reizlindernd, antiseptisch, antiödematös, antiviral > bei lokalen Entzündungen der Haut als Pulver, Schleim, Umschlag etc.
innerlich: Sekretionsförderung der Verdauungsdrüsen, appetitianregend, stoffwechselanregend, cholesterolsenkend, choleretisch; als Kräftigungsmittel; zur Anregung der Darmbewegung
in der Volksheilkunde innerlich zur Steigerung der Milchsekretion und als Hustentee für ältere Menschen
als Küchengewürz – sehr gering dosieren! – Bestandteil der Curry-Gewürzmischung
zur Gewinnung von fettem Öl
als Futtermittel
bei Pferden: als Zusatzfutter; äußerlich bei Satteldruck ein Brei aus den Samen
Wissenswertes
Anbau und Verwendung bereits im Alten Ägypten; wurde im Grab von Tutanchamun gefunden; verwendet wurde das Mehl der Samen äußerlich zur Behandlung von Narbengewebe; innerlich als Wurmmittel
Anbau in Deutschland seit dem Mittelalter
erwähnt im Lorscher Arzneibuch, gelobt von Pfarrer Kneipp
Hildegard von Bingen
Bockshornklee ist mehr kalt als warm. Ein Mensch, der täglich Fieberanfälle hat, die oft zu Schweißausbrüchen führen und ihm das Essen verleiden, der nehme im Sommer das Kraut vom Bockshornklee und im Winter seinen Samen und erwärme ihn in Wein und trinke den oft nüchtern warm und es wird ihm besser gehen. Er besitzt die gewisse Wirkkraft der stärksten Düfte und die gewisse Herbheit des bittersten Geschmacks und deshalb bekämpft er viele unnütze Dinge, so dass auch der böse Geist zurückschreckt und sich abwendet. Wenn jemand in seinem Kopf so große Schmerzen hat, dass er sogar verrückt zu werden scheint, soll er Bockshornklee unter seine Nase halten, und dessen Duft bekämpft den üblen Rauch dieser tosenden Säfte. … Wenn ein Mensch, der gesund ist, an seinem Körper einmal ein Versagen spürt, weil schlechte Säfte aus der Leber fliehen und seine Milz und sein Herz quälen, dann nehme er … Bockshornklee nämlich stärkt das Herz des Menschen durch seine gute Kälte …