Breitwegerich

Plantago major

Familie: Plantaginaceae

Droge: Kraut zur Blüte geerntet • Geschmack etwas herb und bitter

Inhaltsstoffe:
Iridoidglykoside (Aucubin,Catapol), Gerbstoffe, Polysaccharide (Galactane etc.), Flavonoide, Hydroxyzimtsäurederivate, Kieselsäure

Wirkung:
antibakteriell, epithelisierend, wundheilend, antiphlogistisch, blutgerinnend, immunstimmulierend, leberprotektiv

Anwendung:
äußerlich bei Entzündungen von Haut und Schleimhaut – als Aufguß für Waschungen und Umschläge

Klostermedizin:
Wunden, Verbrennungen, Hauterkrankungen

Hildegard von Bingen

Wegerich ist warm und trocken.

Physica 1.101

Anwendung bei:
Gicht, Drüsenleiden, Geschwüre, Stechen, Knochenbruch, Spinnenbiss und Insektenstiche, gegen Liebeszauber

Efeu

Hedera helix

andere Namen: Immergrün, Mauerwurz, Baumwürger, Totenranke

Arzneipflanze des Jahres 2010

Familie: Araliaceae – Efeugewächse           

Botanik

  • immergrüner Strauch, im Boden wurzelnd und mit Haftwurzeln bis über 20 m kletternd (Wurzelkletterer)
  • Blätter oberseits glänzend
  • blüht im Herbst, Blütendolden, erst ab dem 8. Lebensjahr; an kühlen Orten möglicherweise nie blühreif
  • Beerenfrüchte reifen im März/April, färben sich rötlich-violett bis schwarz-blau

Vorkommen:
Wälder, Mauern, Felsen; liebt frische, lockere, mullhaltige Böden in luftfeuchtem Klima; fehlt in rauhen Lagen

Sammelgut:
es werden ganzjährig NUR die jungen Blätter geerntet

Inhaltsstoffe

  • Blätter: Hederin, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Mineralsalze
  • Beeren: giftig – Glykosid Hederin, Bitterstoffe, giftige Saponine (ein Saponin, das mit Cholesterin in der Zellmembran reagiert und die Zellen platzen lässt und dadurch Magen-Darm-Störungen, Übelkeit, Erbrechen und beschleunigten Puls auslöst)

Anwendung

  • Positive Monografie der Blätter für Katarrhe der Luftwege, bei chronisch-entzündlichen Bronchialerkrankungen, Bronchitis, Keuchhusten
  • in der Volksmedizin bei > Geschwüren, Rheuma, Gicht, Zellulitis, Hühneraugen, Parasiten, Leberleiden, Gallenblasenleiden in verschiedenen Zubereitungen –
    CAVE Überdosierung
  • Äußerlich als Waschungen bei Fußpilz, Hautschuppen und Grind – die Saponine wirken entzündungshemmend und pilztötend.

Wissenswertes

  • kann 400 – 500 Jahre alt werden (evtl. sogar bis 1.000 Jahre)
  • Bereits in den hippokratischen Schriften als Heilpflanze erwähnt.

Hildegard von Bingen

Efeu ist mehr kalt als warm und ist für den Menschen unnütz zu essen wie Unkraut.

Physica 1.141

Anwendung bei: Gelbsucht, Menstruationsstörungen, Eingeweidebruch

Quelle: Kooperation Phytopharmaka

Artikel von Johannes G. Mayer für die Zeitschrift für Phytotherapie auf Academia.edu:

Aloe

Echte Aloe – Aloe vera
Curacao Aloe – Aloe barbadensis
Kap-Aloe – Aloe capensis/ferox

Wüstenlilie

Familie: Affodillgewächse/Grasliliengewächse (Liliengewächse) – Asphodelaceae/Anthericaceae (Liliaceae)
Beschreibung: krautig oder strauchig, mehrjährig, Blätter mit Stacheln
Herkunft: Ost- und Südafrika (Kap der Guten Hoffnung), Madagaskar, verbreitet im Mittelmeerraum und einigen Gegenden Indiens.

verwendete Pflanzenteile:
die fleischigen Blätter bzw. der wässrig bittere Saft der Blätter verschiedener Arten; Geruch: charakteristisch, intensiv • Geschmack: bitter, unangenehm

Aloe vera

Ernte

Latex = der Blattsaft direkt unter der Haut der Blätter

  • Aloe lucida: glasig, dunkelbraun; Blätter werden geschichtet, der Saft aufgefangen und dann über Feuer oder im Wasserbad eingedickt; nach dem Abschäumen gießt man ihn in Behälter, in denen er erstarrt.
  • Aloe hepatica (Leber-Aloe): die Blätter werden schonend in der Sonne oder im Vakuum getrocknet.
  • Aloe vera Gel: wird aus den Wasserspeichern im Inneren der Blätter gewonnen

Verarbeitung zu verschiedenen Präparaten:

  • Aloeextrakt = Aloes extractum
  • Aloetrockenextrakt = Zellsaft
  • Aloetinktur = Aloes Tinctura
  • Pulver oder Trockenextrakt (wirken milder)

Inhaltsstoffe

Blätter und Blattsaft:
Harze, „Bitterstoffe“, Anthranoide (Aloin, Aloeemodin, Chrysophanol und deren Glykoside), Bradikinase (lindert Schwellungen und Schmerzen), Magnesiumlaktat (ein Antihistaminikum)

Apothekenpflichtig!


Gel:
Polysaccharide, Salicylsäure, Vitamine, Proteine, Amylase, Lipase; bei guter Qualität kein Aloin – daher nicht apothekenpflichtig sondern für diverse Zubereitungen zugelassen

Wirkung

  • Anthranoide regen den Darm an > starkes und sicheres Abführmittel (BGA anerkannt) mit Wirkung im Dickdarm > enthalten in Tropfen, Pillen, Tabletten etc.
  • Tinktur und Extrakt als bitteres Magenmittel für die Gallesekretion
  • bakteriostatisch
  • Gel: schmerzlindernd, entzündungshemmend

Anwendung

  • die Blätter: Obstipation, Defäkationserleichterung bei Analfissuren, Hämorrhoiden und nach anorektalen Eingriffen
  • das Gel: äußerlich bei Hautverbrennungen (Chemo- und Strahlentherapie), Erfrierungen und schlecht heilenden Wunden (in Verdünnung) > beschleunigt die Heilung
  • Trockenextrakt: äußerliche als Zusatz in Fertigarzneien (antiseptische Wirkung); innerlich: als Bittermittel in wässrig-alkoholischen Pflanzenauszügen (z.B. Schwedenbitter); Tagesdosis bis 20 mg
  • Pflanzensaft als Wellness-Getränk
  • in der Kosmetik als Hautschutz und Feuchtigkeitsregulator – keine Arzneibuch-Art notwendig (enthalten keine Anthrachinone bzw. keinen Extrakt)

Monografie:    positiv, ESCOP, WHO, HMPC

Anwendung bei Tieren

  • Pferde reagieren am empfindlichsten!
  • bei Rindern nur mäßig wirksam
  • innerlich kurzfristig bei Verstopfung und chronischem Meteorismus
  • Kontraindikation: trächtig (wirkt abortiv), laktierend, Milchkuh (Milch verfärbt sich gelbgrün bis rötlich und bekommt bitteren Geschmack)

Nebenwirkungen:
Nieren-Reizung bis Nierenschädigung bei Überdosis; nicht für Schwangere geeignet; nicht bei einer Neigung zu Blutungen im Genitalbereich; kein Dauergebrauch (Kalium-Verlust); Störung der Herz- und Muskelfunktion, Darmreizung, nicht bei Darmverschluss

Wissenswertes

  • von den Ägyptern wurde das kühlende Gel zur Linderung von Verbrennungen und Wunden benutzt; als Salbe gegen Trachom (ein Augenkrankheit); als magische Räucherung
  • bei den Ärzten der Antike als Abführmittel verwendet; im Mittelalter als Lebermittel
  • Macer floridus“ im 11.Jh:
    „Ihr Pulver befreit frische Wunden vom Eiter, wenn man es aufstreut. … Löst man es in Wasser auf und gibt es auf die Lippen und die Nase, hilft dies gegen dortige Eitergeschwüre, nicht weniger auch an den Augen.“

Hildegard von Bingen

Physica 1.175 Saft

Der Saft diese Pflanze ist warm und hat große Wirkkraft.
Wer an Halbseitenkopfschmerz leidet, nehme Aloe und doppelt so viel Myrrhe und mache das zu einem sehr feinen Pulver. Dann gebe er Semmelmehl hinzu und füge diesen Zutaten Mohnöl bei und mache so eine Masse, also etwas wie Sauerteig. Und mit diesem Teig bedecke er den ganze Kopf bis zu den Ohren und zum Hals … der so zubereitete Teig gibt dem Hirn seine Fetthaltigkeit zurück.

Und wer Husten hat … Denn ihr Duft stärkt den Körper des Menschen innerlich, ermüdet aber das Haupt, diese Ermüdung jedoch reinigt den Kopf des Menschen. …
Und wer Gelbsucht hat, soll Aloe in kaltes Wasser legen und das nüchtern morgens und wenn er schlafen geht, trinken und das drei- oder viermal tun und er wird geheilt werden.

physica 1.217 Kraut

Ein Mensch, der schwere Geschwüre, das heißt die Krätze, am Kopf hat, soll dieses Kraut nehmen und ihm andere gute Kräuter und Gewürze zufügen, und durch seine Wärme und Kraft beseitigt es deren Fäulnis und Schmerz. Wenn es jedoch nicht mit den anderen Kräutern und Gewürzen zubereitet würde, würde es mit seiner Stärke die Geschwüre durchbohren und sie nicht heilen, wenn man es darüber legte.
Auch wer den Aussatz hat, soll dieses Kraut mit anderen guten Kräutern und Gewürzen zubereiten und so die aussätzigen Stellen einreiben, und es vermindert durch seine Wärme und Stärke die Fäulnis dieses Aussatzes.

physica 3.05 Holz

Das Holz des Aloe-Baums ist heiß.
Wer Fieber in seinem Magen hat, soll (etwas) von diesem Holz in seinen Trank einlegen und (das) oft so trinken, und durch seine gute Wärme und seine guten Kräfte unterdrückt es die Fieber in ihm. Und wenn jemand an täglichem Fieber oder Drei- oder Viertagefieber leidet, soll er (ebenfalls etwas) von besagtem Holz in seinen Trank einlegen und (das) oft so trinken, und er wird durch dessen gute Wärme und gute Kräfte geheilt werden. Wer aber das Viertagefieber hat, soll von diesem Holz in seinen Trank gleichsam Pulver schaben, weil dieses Fieber stark und hartnäckig ist, und es wird ihm durch die Kraft dieses Holzes, wenn es, wie gesagt, zu Pulver gemacht wurde, besser gehen.

Keine Haftung für die Rezepte!

Reiz‘ Aloe

Cellagon felice

Schönheit zum Trinken

Produktbeschreibung der Firma Cellagon

„Wahre Schönheit kommt von innen“ – sagt ein altes Sprichwort.
Daran ist viel Wahres, denn die offensichtlichen Anzeichen für ein attraktives, gepflegtes Äußeres sind kräftiges Haar, schöne Haut, feste Fingernägel und straffes Bindegewebe. Sie sind nicht nur ein Ausdruck für Jugend, sondern auch für gesunde und gut ernährte Körperzellen. Wer etwas für seine Schönheit tun möchte, kann dies über eine gezielte Ernährung tun. Zu diesem Zweck haben wir Cellagon felice entwickelt. Es führt dem Körper ausgewählte Nährstoffe zu, die nachweislich Haut, Haare, Nägel und Bindegewebe effektiv unterstützen.

Zusammensetzung

Acerolakirsche (Vitamin C), Alfalfa, Aloe Vera, Apfel, Arganöl, Artischocke, Bierhefe (B-Vitamine), Buchweizenkeim (B-Vitamine + Spurenelemente), Calcium, Carnitin (L-Carnitin), Cranberry, Eisen, Erdbeere, Erdbeeraroma (natürlich), Fruchtpektin, Glucosamin (pflanzlich), Goldhirseöl, Granatapfel, Grüntee, Gurke (milchsauer vergoren), Hagebutte, Hopfen, Kakao, Kaktusfeigenblüte, Kokosnusswasser, Lecithin (Sonnenblume), Limette, Litschi, Magnesium, Mandelpilz, Mineralwasser (natürlich), Moltebeere, Noni, Öl (Mikroalge Schizochytrium sp.), OPC (aus Traubenkernextrakt), Passionsblume, Polyporus, Quellwasser (levitiert), Quinoa (B-Vitamine), Reis, Rooibos (grün), Salat, Schwarzkarotte, Schwarznessel, Selen, Shiitake, Spirulina, Steviolglycoside, Traube, Traubenkern, Vitamin E (aus Sojaöl), Zink
(Herstellerangaben)

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Bockshornklee

Trigonella feonum-graecum

andere Namen:
Griechisch Heu, Kuhhornklee, Ziegenhorn, Stundenkraut

Familie:
Schmetterlingsblütler; Hülsenfrüchtler / Fabaceae

einjährige, krautige Pflanze; Blätter ähnlich wie Klee; lange, schmale, hornförmige Hülsenfrüchte

Droge:
getrocknete reife Samen • Geruch: kräftig, charakteristisch, aromatisch •
Geschmack: leicht salzig, beim Kauen etwas schleimig und bitter

Inhaltsstoffe

  • Schleimstoffe (20-45%)
  • Eiweiße (25%)
  • fettes Öl (8%)
  • Steroidsaponine
  • ätherisches Öl
  • Flavonoide
  • Sterole
  • Lecithin, Vitamine

Wirkung und Anwendung

  • äußerlich: antiphlogistisch, reizlindernd, antiseptisch, antiödematös, antiviral > bei lokalen Entzündungen der Haut als Pulver, Schleim, Umschlag etc.
  • innerlich: Sekretionsförderung der Verdauungsdrüsen, appetitianregend, stoffwechselanregend, cholesterolsenkend, choleretisch; als Kräftigungsmittel; zur Anregung der Darmbewegung
  • in der Volksheilkunde innerlich zur Steigerung der Milchsekretion und als Hustentee für ältere Menschen
  • als Küchengewürz – sehr gering dosieren! – Bestandteil der Curry-Gewürzmischung
  • zur Gewinnung von fettem Öl
  • als Futtermittel
  • bei Pferden: als Zusatzfutter; äußerlich bei Satteldruck ein Brei aus den Samen

Wissenswertes

  • Anbau und Verwendung bereits im Alten Ägypten; wurde im Grab von Tutanchamun gefunden; verwendet wurde das Mehl der Samen äußerlich zur Behandlung von Narbengewebe; innerlich als Wurmmittel
  • Anbau in Deutschland seit dem Mittelalter
  • erwähnt im Lorscher Arzneibuch, gelobt von Pfarrer Kneipp

Hildegard von Bingen

Bockshornklee ist mehr kalt als warm.
Ein Mensch, der täglich Fieberanfälle hat, die oft zu Schweißausbrüchen führen und ihm das Essen verleiden, der nehme im Sommer das Kraut vom Bockshornklee und im Winter seinen Samen und erwärme ihn in Wein und trinke den oft nüchtern warm und es wird ihm besser gehen.
Er besitzt die gewisse Wirkkraft der stärksten Düfte und die gewisse Herbheit des bittersten Geschmacks und deshalb bekämpft er viele unnütze Dinge, so dass auch der böse Geist zurückschreckt und sich abwendet.
Wenn jemand in seinem Kopf so große Schmerzen hat, dass er sogar verrückt zu werden scheint, soll er Bockshornklee unter seine Nase halten, und dessen Duft bekämpft den üblen Rauch dieser tosenden Säfte. …

Wenn ein Mensch, der gesund ist, an seinem Körper einmal ein Versagen spürt, weil schlechte Säfte aus der Leber fliehen und seine Milz und sein Herz quälen, dann nehme er … Bockshornklee nämlich stärkt das Herz des Menschen durch seine gute Kälte …

Physica 1.36