Mispel

Mespilus germanica

Rosengewächs – Rosaceae
kleiner Baum bis ca. 6 m Höhe, anspruchslos, verschiedene Sorten

Verwendung

im Oktober reifen die Scheinfrüchte; Ernte nach dem ersten Frost, wenn das Fruchtfleisch weich wird; Verarbeitung zu Mus, Marmelade, Gelee und Saft; wegen der enthaltenen Gerbstoffe als Hausmittel bei Verdauungsstörungen

Hildegard von Bingen

Die Mispel ist sehr heiß und bedeutet die Sanftheit.
Ihre Rinde und Blätter aber taugen nicht sehr zur Arznei, weil ihre Wirkkraft ganz in ihrer Frucht ist. …
Die Frucht dieses Baumes ist für gesunde und kranke Menschen nützlich und gut, wie viel immer sie davon essen, weil sie mit ihren guten Kräften ihr Fleisch wachsen lässt und ihr Blut reinigt.

Physica 3.13

Kurkuma

Gelbwurz – Curcuma longa – Turmeric

Botanik:
Ingwergewächs; seit Jahrhunderten im Anbau in Indien und Südchina

Droge:
der Wurzelstock

Inhaltsstoffe:
Farbstoff (Curcumin), Ätherisches Öl, Bitterstoffe, Stärke

Wirkung:
• steigert die Gallensekretion (Ätherisches Öl)
• fördert die Gallenblasenkontraktion (Curcumin)

Monografie:  positiv, WHO, HMPC

Anwendung:
• als Pulver bei Atemwegserkrankungen, dyspeptische Beschwerden, zur Anregung der Fettverdauung, bei Verdauungsschwäche im Alter;
• als Küchengewürz im Curry und in Worcestersauce enthalten

CAVE: Überdosierung kann zu Magenreizung führen!
Kontraindikation: Verschluss der Gallenwege, Gallensteine

Turmeric powder – Bildquelle: Freepik

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Apfel – Malus

Inhaltsstoffe:
Vitamine, Ballaststoffe;
Pektine (Quellstoffe)

Anwendung:
gerieben gegen Durchfall – das Pektin quillt auf, bindet Wasser und Giftstoffe im Darm – kann bei Kindern, Pferden, Hunden verwendet werden

Wissenswertes:

  • Bis zur Ankunft der Römer war den Kelten nur der Holzapfel bekannt. Er war für sie das wichtigste Obst für den Winter und wurde in vielseitig zubereitet: Mus, Most, Essig, Apfelschnitz.
  • AVALON, das Apfelland ist die keltische Anderswelt
  • Liebe und Fruchtbarkeit sind „des Apfels Kunde“
  • Symbol für den Sündenfall – Adam und Eva
  • In der Hand von Maria (neue Eva) Symbol der Erlösung; als Reichsapfel in der Hand des Jesuskind.

Hildegard von Bingen

Der Apfelbaum ist warm und feucht, und zwar von so großer Feuchtigkeit, dass er sogar zerflösse, wenn er nicht durch Wärme zusammengehalten würde. …
Die Frucht dieses Baumes ist mild und kann leicht verdaut werden und roh gegessen schadet sie gesunden Menschen nicht, denn wenn der Tau in seiner Kraft steht, dann wachsen die Äpfel durch jenen Tau, das heißt, sie erquicken sich. Und deshalb sind sie für gesunden Menschen roh gut zu essen, weil sie vom starken Tau reif wurden.

Kranken aber schaden sie roh ziemlich, weil diese schwach sind; gekocht aber und gedörrt sind sie für Kranke wie für Gesunde gut.
Wenn sie aber alt geworden sind und ihre Schale sich zusammengezogen hat, wie es im Winter der Fall ist, dann sind sie für Kranke wie für Gesunde roh gut zu essen, denn die schädlichen Säfte in ihnen sind dann ausgetrocknet.

Physica 3.1

Anwendung bei: Augenleiden, Flankenschmerz, Kopfschmerz

Sanddorn

Hippophae rhamnoides

Ölweidengewächs – Elaeagnaceae

geschützt

andere Namen:
Audorn, Dünendorn, Fasanenbeere, Haffdorn, Rote Schlehe, Sandbeere, Weidendorn

Botanik:
kleiner bis mittelgroßer Strauch (auch baumförmig bis 5 m hoch); tiefe Wurzel mit Ausläufern; Äste und Zweige sparrig, Blätter ähnlich der Weide; unscheinbare Blüten > orangerote Beeren mit nußartigem Kern, schmecken sauer und riechen herb; starkes Lichtbedürfnis; Sanddünen am Meer, Ufer, Böschungen; resistent gegen Salzgehalt im Boden; Blüte: April; Früchte: September/Oktober

Droge: die reifen Beeren – Öl in Samen und Fruchtfleisch

Inhaltsstoffe der Beeren:
200-900 mg % Vitamin C, andere Vitamine (Provit A/Karotin, Vitamin B12 und andere B , Vit E, F, P), Mineralien, Fruchtsäuren, Zucker, Flavonoide (Aglyka Quercetin, Kämpferol, Isorhamnetin), Anthocyane, ungesättigte Fettsäuren, Apfelsäure, Chinasäure, Essigsäure, Carotinoid
Inhaltsstoff in den Samen: fettes Öl

Wirkung:
antioxidativ, schützt Haut und Hornhaut vor UV-Strahlung, fördert Zellneubildung, entzündungshemmend, antiartherosklerotisch

Anwendung in der Volksmedizin:
Decubitus, Verbrennungen, Strahlenschäden
in Rußland: das Öl der Samen gegen chron. Hautkrankheiten
in Indien: Lungenfunktionsstörungen

Wurde in der Antike an Pferde verfüttert – für ein glänzendes Fell.

Einen Bericht über eine Pilotstudie zur Wirkung bei Schuppenflechte finden Sie auf der Seite der Carstens-Stifung.

Kaffee

Kaffeestrauch – Coffea arabica

Botanik:
Rötegewächs; ursprünglich aus Äthiopien; Strauch/kleiner Baum mit weißen Blüten; dunkelroten Früchten (Kaffeekirschen), die im Inneren zwei Samen (Kaffeebohnen) enthalten

Droge:

  • Kaffeebohnen = die Samen der Steinfrüchte – grün oder fermentiert, geröstet
  • Kaffeekohle – verkohlte und gemahlene Kaffeebohnen

Inhaltsstoffe:
in den Bohnen Purinalkaloide (v.a. Coffein, Theobromin, Theophyllin, Theacrin), Chlorogensäure, Diterpene, Trigonellin

Wirkung:

  • Coffein hemmt die Adenosinrezeptoren und die Phosphodiesterase
  • erregt das ZNS
  • beeinflusst den Kreislauf
  • positiv inotrop am Herzen > beschleunigt / wirkt tachykard, erhöht Kontraktion
  • fördert Magensaftsekretion
  • steigert Darmperistaltik > abührend

Verwendung:

  • die Bohnen als Stimulanz bzw. Genussmittel
  • medizinische Anwendung gegen Gallensteine, Ohnmachten und Asthmaanfälle
  • Kohle oral gegen Durchfall und bei leichten Mund- und Halsentzündungen

Geschichte:

  • arabische Ärzte verordneten ihn als erste als Herzmittel, aber auch in Pulverform gegen Mandelentzündung, Ruhr und schwerheilende Wunden
  • 1643 Kaffeehäuser in Paris
Botanischer Garten CAU Kiel