Maulbeere – Morus

Maulbeerbaumgewächse – Moraceae

Gattung mit 12 Arten

von den Römern in Europa verbreitet

Verwendung:

  • Die Blätter der Weißen Maulbeere sind das Futter für die Seidenspinnerraupen.
  • Blätter als Tee bei Blasen- und Nierenerkrankungen
  • Holz für Fässer und Musikinstrumente
  • Rinde zur Herstellung von Papier
  • Früchte von Roter, Schwarzer und Weißer Maulbeere sind essbar – auch getrocknet oder als Saft zu erhalten; vitaminreich

Hildegard von Bingen

Der Maulbeerbaum ist kalt im guten Sinn, aber auch frischlebendig.
Und wer die Krätze hat, soll seine Blätter in Wasser kochen und in diesem Wasser baden …
Wer Gift im Essen oder Trinken eingenommen hat, soll diese Blätter zerreiben und ihren Saft ausdrücken …
An ihm ist eine reiche Menge an Früchten und seine Frucht schadet weder Kranken noch Gesunden, sondern hilft dem Menschen mehr als dass sie ihm schadet.

Physica 3.9

Bildquelle: Traité des arbres fruitiers

Seidelbast

Daphne mezereum

andere Namen: Giftbäumlein, Giftbeere, Pfefferstrauch

Botanik: Steht unter Naturschutz! Kleiner Strauch, graue Rinde, rosa-rote Blüten mit angenehmem Duft (Februar, März), an Waldrändern

Inhaltsstoffe: Daphnin (Glykosid), Daphnetoxin (Scharfstoff) u.a.

Wurde früher in der Volksheilkund innerlich als starkes Abführmittel und äußerlich als blasenziehendes Mittel verwendet.

Vergiftungserscheinungen: Niesen, Übelkeit, Fieber, Krämpfe, Lähmungen, Nierenschäden, Schock, Nekrose Magenschleimhaut, Kreislaufkollaps

Bildquelle: Naturalis Biodiversity Center

Petersilie

Petroselinum crispum

andere Namen: Eppich, Peterlein, Silk

Giftpflanze des Jahres 2023

Familie: Doldenblütler – Apiaceae

Beschreibung: zweijährige Pflanze, grundständige Rosette, gezackte Blätter mit würzigem Duft, Blüte grüngelb  

Herkunft: Mittelmeer

Droge: Kraut, Wurzel – die Früchte sind GIFTIG

Inhaltsstoffe:   
in den Blättern Furocumarine, Vitamin C, Ätherisches Öl
die Saatkörner/Früchte enthalten Apiol

Wirkung: 
Kraut und Wurzel: diuretisch;
Apiol der Früchte wirkt auf die glatte Muskulatur von Blase, Darum und Uterus; beim Mann aphrodisierend

Anwendung:  Kraut und Wurzel zur Durchspülungstherapie bei Erkrankungen der ableitenden Harnwege und bei Nierengrieß

Monografie:  positiv für das Kraut;
Früchte negativ > abtreibende Wirkung, nierenschädigend, kann zu Herzrhythmusstörungen führen, in hohen Dosen Schädigung von Leber + MDT sowie Blutbildveränderungen (Poth, 2000)

Petersilie bringt den Mann aufs Pferd
Und die Frau unter die Erd!

Zu beachten: Tonussteigerung und Förderung der Kontraktion des Uterus (Samen und Wurzel wurden zur Abtreibung benutzt) > nicht während Schwangerschaft und Trächtigkeit

Pferd: als möglichst frische Futterbeigabe, bei Sommerekzem, Infekten, Arthrose
CAVE – nicht während der Trächtigkeit

Anwendung seit der Antike:
harntreibend, Prophylaxe von Harnsteinen, schwacher Magen, Bauchschmerzen

Anthranoide

Anthracene / Anthracenderivate / Anthrachinone

  • Apothekenpflichtig!
  • Glykoside, die im Darm gespalten werden
  • Laxanzien – wirken stark abführend im Dickdarm
  • beeinträchtigen die Resorption von Elektrolyten und führen zu Elektrolytverlust
  • max. 1-2 Wochen
  • nicht während der Schwangerschaft oder bei inneren Entzündungen
  • Aloe, Faulbaumrinde, Sennesblätter, Sennesschoten, Rhabarberwurzel, Kreuzdornfrüchte

Weinraute

Ruta graveolens

andere Namen: Wiesenraute, Augenraute, Edelraute, Gartenraute, Weinkraut

Rautengewächs / Rutaceae
ausdauernde Staude, stark duftend, 2 oder 3 fach gefiederte Blätter (gelb-grau-grün), Blüte Juni-August mit grüngelben Blüten
Herkunft: Süd- und Südosteuropa

GIFTIG

Droge: Blätter und Kraut

Inhaltsstoffe: Ätherische Öle (teilweise giftig), Gerbstoff, Furanocumarine, Alkaloide, Flavonglykosid Rutin

CAVE: Äußerlich hautreizend > Blasen, Geschwüre, Fieber • beim der Gartenarbeit unbedingt Handschuhe benutzen

Wirkung: leicht sedativ, krampflösend, diuretisch, appetitanregend

Anwendung:
• nur in geringen Mengen in Mischungen (Ätherisches Öl ist giftig); bei Schwindel, Herzklopfen, Menstruationsbeschwerden, Nervenleiden, Atemnot, Harndrang, Rheuma, Gicht, Magenprobleme, Hautausschläge, alle Arten von Verletzungen
• als Gewürz

nicht für Schwangere geeignet – erhöht die Durchblutung des Bauchraums – Gefahr des Abortes

Nebenwirkungen: Magen- und Darmbeschwerden, Anschwellen der Zunge, starker Speichelfluss, Durchfall, Nieren- und Leberschädigung; Lichtempfindlichkeit wird erhöht

Monografie: negativ

Wissenswertes:
Seit dem Altertum als Gewürz- und Heilpflanze angebaut