Rote Spornblume

Centranthus ruber

Baldriangewächs

kommt oft als anspruchslose Zierpflanze in Gärten vor; Blüte April bis Oktober

Droge: die Wurzel

Inhaltsstoffe: Valtrat u.a.

Wirkung: sedativ, krampflösend

Anwendung als Fertigpräparat: innere Unruhe, Angstzustände, Konzentrationsschwäche

Tee

Camellia sinensis

Familie: Theacae

Seit 2.700 v. C. in China als Kulturpflanze nachgewiesen.
Anbau: Indien, China, Ceylon

Droge: die getrockneten und fermentierten Blätter; fast geruchslos; Geschmack leicht adstringierend, angenehm bitter

Grüner Tee = junge Blätter, Erhitzung nach Ernte, gerollt, getrocknet

Inhaltsstoffe:
Purinalkaloide (Coffein, Theobromin, Theophyllin), Gerbstoffe (Polyphenole: Epicatechine, Gallussäurederivate), Fluorid (fluoridreichstes pflanzliches Nahrungsmittel), Mineralstoffe, äther. Öl, Saponine, Aromastoffe, Flavonoide, Phenolcarbonsäure, Vitamine u.a.

Wirkung:

  • gerbstoffreich > adstringierend
  • leicht diuretisch
  • leicht stopfend
  • Herztätigkeit fördernd
  • Coffeinwirkung > zentral anregend
  • Dilatation der Blutgefäße der Nieren > Erhöhung der glomerulären Filtrationsrate
  • Durchblutung der Herzkranzgefäße
  • Magensaftsekretion verstärkt
  • kapillarabdichtend
  • antiphlogistisch
  • antioxidativ
  • antiviral

Anwendung:

  • Abkochungen bei MDT Störungen mit Durchfall
  • bei Kolitis, Kolienteritis, Dyspepsie
  • koffeinfreier Tee als kapillarkräftigendes Mittel
  • Tonikum bei Schwäche und Rekonvaleszenz
  • hypertonisches Mittel
  • Anregung der Atmung

Zubereitung:
Abkochung aus 1 TL Teeblätter und 500 ml Wasser, 1 Minute kochen, durchseihen

CAVE Magenreizungen – NICHT anwenden bei Herzkrankheiten, Herzneurosen und Magengeschwüren

Tabak

Nicotiana tabacum/rustica/ondulata

Nachtschattengewächs / Solanaceae

ca. 70 Arten; aus Südamerika

Inhaltsstoffe:
Alkaloide (Nicotin u.a.), Enzyme, Harze, Nitrate, Kaffeegerbsäure, Mineralstoffe, Wachs, Apfelsäure, Zitronensäure, Oxalsäure…

In Tabak und Tabakrauch wurden mehr als 1.500 chemische Verbindungen gefunden.

GIFTIG – 40-60 mg Nikotin sind tödlich
(entspricht oraler Aufnahme von 4-6 Zigaretten)

Alle Pflanzenteile – außer den reifen Samen – sind giftig; die Gehalte schwanken stark (mehr in den älteren Blättern); N. rustica erhält am meisten Nikotin; hohes Suchtpotential

Verwendung als „Genussmittel“

  • Zigaretten enthalten 1,2% Nicotin; der Rauch ist sauer und inhalierbar
  • Zigarren enthalten 1,5% Nicotin; der Rauch ist alkalisch und kann wegen der Reizung der Bronchialschleimhaut nicht inhaliert werden

Wirkung:

  • kleine Dosis anregend für ZNS, regt Blutzirkulation an, steigert den Blutdruck, steigert Schilddrüsentätigkeit, Adrenalinbildung steigt, verdauungsfördernd
  • dann Zittern, Tremor, Krämpfe
  • große Dosis lähmend (Atemmuskulatur)

Abusus / Nebenwirkungen:

  • Tremor
  • Gewichtsabnahme
  • Schlaflosigkeit
  • Sklerose der Herzkranzgefäße
  • Raucherbein
  • Magengeschwüre
  • starkes Nierengift
  • zerstört Geruchs- und Geschmackssinn
  • „Tabakekzem“ auf der Haut
  • weniger Vitamin C im Blut
  • überwindet Plazentaschranke > Früh- und Fehlgeburten
  • CAVE: Vergiftungen bei Tieren

Verwendung bei den indigenen Völkern:

  • das Pfeife rauchen hat eine jahrtausendealte Tradition
  • fester Bestandteil der indianischen Kultur
  • indianischer Name: Petum / Petun / Bitun = schlürfen; der giftiger Tabakabsud wurde getrunken
  • indianische Tabake sind meist eine Mischung (Kamille, Salbei, Bilsenkraut, Stechapfel, Fliegenpilz); als Papier dienen Maisblätter
  • Tabak ist die heilige Medizin > macht hellsichtig, reinigt spirituell, Kontakt mit dem großen Geist, Rauch wird in alle Himmelsrichtungen geblasen, KEINE Inhalation, Rauch wird nur im Mund gehalten
  • in Mexiko die Inkarnation der Göttin Cihuacohuatl
  • Tabaksaft zur Desinfektion von Wunden und als Mittel gegen Zeckenbisse
  • vermengt mit anderen Pflanzen als Schmerzmittel

Kolanuss

Cola nitida

Familie: Malvengewächs; Unterfamilie Sterkuliengewächse / Sterculiaceae

Beschreibung: großer Baum mit langen Blättern (bis zu 25 cm), Blüten in Rispen, bilden große Einzelfrüchte mit 3 bis 10 Samen   

Herkunft: tropisches Westafrika

Vorkommen: in Kultur und Botanischen Gärten

Droge: getrocknete Samen > Colanuss

Inhaltsstoffe: Coffein, Theobromin, Gerbstoffe, Stärke u.a.    

Wirkung: aufputschend

Anwendung:  als Fertigpräparat bei geistiger und körperlicher Ermüdung, bei Migräne und Neuralgien

Monografie:  positiv, HMPC

Herzgespann

Leonurus cardiaca

anderen Namen: Herzgold, Herzkräutel, Löwenschwanz

Steht unter Naturschutz!

Familie: Lippenblütengewächs / Lamiaceae

Botanik: ausdauernd, bis 1m hoch; Blätter gestielt, behaart; blassrote Blüten von Juli bis August

Droge: das blühende Kraut, ohne Wurzeln

Inhaltsstoffe: Bitterstoffe, Ätherisches Öl, Gerbstoffe, Flavonoide, herzwirksame Glykoside, kleine Mengen Alkaloide

Anwendung: klimakterische Beschwerden; Angstzustände, nervöse Unruhe, Atemnot, starkes Herzklopfen; Magen-Darm-Beschwerden, Blähungen

Volksheilkunde: stärkend, anregend, bei Angst und Unruhe, Magendrücken, Wurmbefall, gegen den Kropf