Achillea millefolium
andere Namen:
Wiesen-Schafgarbe, Wundkraut, Achilleskraut, Katzenkraut, Schafrippe, Schafzunge, Tausendblatt, Gänsezunge, Grillenkraut, Judenkraut, Kachelkraut
Familie: Korbblütler/Asteraceae
Herkunft:
überall in Europa, Droge meist aus Südeuropa
Beschreibung:
20-80 cm hoch, mehrjährige Staude; Blüte Mai bis Oktober, Blüten weiß oder rosa
Vorkommen:
sehr häufig; Weiden, Wiesen, Wegränder
Droge:
frisches oder getrocknetes Kraut und Blüten; bei guten Drogen ist der Stängelanteil niedrig
Inhaltsstoffe:
ätherisches Öl, aromatische Bitterstoffe, Flavonoide, Gerbstoffe, N-haltige Verbindungen, Mineralstoffe (viel Kalium)
Bei der Destillation entstehet aus farblosen Proazulenen das blaue Chamazulen (Blauöl), das antientzündlich wirkt.
Wirkung:
verdauungsfördernd, galletreibend, antimikrobiell, antiphlogistisch/entzündungshemmend, spasmolytisch/krampflösend, blutstillend, schweißtreibend, regt Nierentätigkeit an, schwemmt Gifte aus „blutreinigend“
Vorsicht – nicht über längeren Zeitraum einnehmen!
Schafgarbe im Leib tut wohl jedem Weib.
Anwendung:
- innerlich als Tonicum amarum: bei mangelndem Appetit, Dyspepsie/Oberbauchbeschwerden, krampfartigen Störungen des Magen-Darm-Traktes, für eine Steigerung des Galleflusses
- äußerlich als Waschung, Kompresse, Auflage bei Wunden, Hautkrankheiten, Blutergüssen etc. – Vorsicht, kann zu Hautreizungen führen!
- als Wickel bei Leberkrankheiten
- als Hausmittel bei Kopfschmerzen, Wadenkrämpfen, Würmern, starker Monatsblutung, Blutarmut, Fluor albus, Geschwüren, Blutergüssen, eiternden Wunden
- regional auch als Gewürz verwendet
Pferde, Schafe und Rinder fressen es gerne.
Hildegard von Bingen
Schafgarbe ist ein bisschen warm und trocken und hat gesonderte und feine Wirkungen auf Wunden.
Physica 1.113
Anwendung bei:
• inneren und äußeren Wunden
• bei vom Weinen verdunkelten Augen
• Dreitagefieber (mit Engelsüß)
• Hundebiß (mit Weizen)
Kräuterbuch des Adam Lonitzer
Die Garbe ist von trockener Qualität, zieht zusammen, trocknet und heilt; äußerlich und innerlich ist sie für alle Wunden dienlich. Gequetscht und auf die Wunden gelegt, bewahrt sie diese vor Geschwulst. … Wer nur mit Mühe harnen kann, der trinke die Garbe in Essig. …
Darstellung im
hortus sanitatis
Gart der Gesundheit
von 1485
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