Tamarinde

Tamarindus indica • Indische Dattel

Inhaltsstoffe

  • faserreich
  • Mineralstoffe (Kalium u.a.)
  • Vitamine (Thiamin u.a.)
  • viele Fruchtsäuren

Wirkung und Anwendung

  • bindet Giftstoffe im Darm und kann daher evtl. das Darmkrebsrisiko senken
  • bindet Gallensalze, was zu einer Senkung des LDL-Cholesterin führt
  • Thiamin/Vit.B1 als Energie- und Kraftspende
  • bioaktive Substanzen, die der Fettbildung entgegen wirken
  • leberprotektiv
  • Abführmittel
  • Wurmmittel
  • Farbstoff (die Blätter)

Wissenswertes

  • Name ist arabisch und bedeutet Indische Dattel
  • bereits in alten vedischen Schriften erwähnt
  • als Durstlöscher im England der Tudors
  • enthalten in Worcestersauce

Galgant

Alpinia

Ingwergewächs/Zingiberaceae

Rhizomstaude aus Südostasien, bis 1,5m hoch, mit Blütentraube

Geschmack: warm, süßlich, mit leichter Zimtnote • schärfer als Ingwer

man unterscheidet:

Großer Galgant / Thai-Ingwer

Alpinia galanga/Languas galanga • aus Indonesien • Verwendung als Gewürz

Kleiner Galgant / Echter Galgant

Alpinia officinarum/Languas officinarum • aus Südchina • Verwendung als Gewürz und Heilpflanze

Bildquelle: Zauber der Gewürze

Droge: der Wurzelstock

Inhaltsstoffe:
Scharfstoffe (Gingerole, Galangol), ätherisches Öl (Cineol u.a.), bittere Flavonderivate, Eugenol …

Wirkung:
antientzündlich, antibakteriell, stark krampflösend; fördert die Durchblutung der Schleimhäute von Magen und Darm

Anwendung:
• Atemwegserkrankungen
• Blähungen und Verdauungsstörungen
• Gallenkoliken, Roemheld-Komplex, spastische Leibschmerzen
• als Tonicum bei Kälte- und Schwächegefühl
• als Küchengewürz

Monografie positiv

Geschichte:
• im antiken Ägypten als Desinfektionsmittel verwendet
• seit dem 9. Jh. in Europa; Verwendung in der Klostermedizin


Hildegard von Bingen

Galgant ist fast ganz heiß, hat aber in sich auch eine mäßige Kälte und ist reich an Wirkkraft.

Physica 1.13

Anwendung bei:
• Fieber
• Rücken- und Flankenschmerz
• Herzbeschwerden
• Lungenleiden
• Mundgeruch
• schlechte Säfte in den Eingeweiden und der Milz
• Verschleimung im Kopf mit Hörstörung

Zimt

  • Zimtbaum ist ein Lorbeergewächs, 6-10 m hoch
  • in allen Teilen Zimtaldehyd (kann Allergien auslösen; in wässrigen Zimtextrakten kommt es nicht vor)
  • Geschmack erdig-holzig, süßlich
  • blasse Farbe = bessere Qualität

Wirkung und Anwendung

  • entzündungshemmende Polyphenole
  • mehr Antioxidantien als Minze
  • wärmend, aromatisch, krampflösend
  • antiseptisch, antiviral > Erkältungsmittel
  • pilzhemmend
  • gleicht den Blutzuckerspiegel aus und hilft damit Leber und Bauchspeicheldrüse
  • verbessert die Durchblutung der Magenschleimhaut (bei langfristigem Gebrauch sind Magenbeschwerden möglich) > Appetit anregend
  • mildert Alzheimer und Parkinson
  • hautstraffend
  • wundheilend, schmerzlindernd (in Sportsalben)
  • stimmungsaufhellend – möglicherweise aphrodisierend
  • nicht für Schwangere geeignet
  • Allergien sind möglich
  • Nebenwirkungen bei Überdosierung: Herzrasen, Schweißausbrüche
  • in wässrigen Zimtextrakten ist kein Zimtaldehyd enthalten

man unterscheidet:

Chinesischer Zimt – Cassia-Zimt – Kassia
Cinnamomum cassia/aromaticum

  • 2.700 v. C. in einem chinesischen Kräuterbuch erwähnt
  • aus Assam und Nordburma – kam über die ZIMTROUTE
  • heute aus China, vom chinesischen Zimtbaum = Zimtkassie
  • rotbraun, kräftig süßer Geruch – scharfer bis bitterer Geschmack
  • einzelne dicke Rindenschicht
  • enthält ätherisches Öl und Cumarin (kann Kopfschmerzen auslösen, wirkt in hohen Dosen leberschädlich)
  • als Tonicum; bei Durchfall, Brechreiz, Blähungen
  • typische Adventsdekoration: haltbarer und günstiger
Cassia-Zimt

Ceylon-Zimt – Cinnamomum zeylanicum/verum – Kaneel

  • echter Zimt
  • hellbraun, süßlich milder Duft, würziger Geschmack
  • verwendet wird die innere Rinde, die vom Strauch abgehobelt wird, so ergeben sich Stangen aus mehreren feinen Bastschichten – zerfallen leicht
  • aus Sri Lanka, Burma, Indien, Bangladesch sehr gute Qualität, teurer
  • enthält ätherisches Öl, Eugenol, Thymol, Schleim- und Gerbstoffe
Ceylon-Zimt

Wissenswertes: der gesamte Zimthandel auf Ceylon ist in der Hand einer Familie

Padang-Zimt

aus Indonesien (Sumatra); mit kräftig-süßlicher Note


Hildegard von Bingen

Zimt ist sehr heiß und hat starke Kräfte … und wer ihn oft isst, in dem vermindert er die schlechten Säfte und in dem bereitet er gute Säfte. Der Baum, dessen Rinde der Zimt ist, ist sehr heiß und für Heilmittel geeignet.

Physica 1.20

Anwendung bei:
• lähmender Gicht mit Wechselfieber / Malaria
• rheumatische Beschwerden
• Erkältung und Fieber
• verstopfter Nase (eine Prise von der Hand auflecken)

Kardamom

Elettaria cardamomum
Amomum cardamomum

Botanik

  • Ingwergewächs, immergrünes Rhizom aus Indien, bis 4 m hoch
  • Grüner Kardamom
    Geschmack: fein, süßlich, leicht scharf, frisches-kühles-minziges Aroma, balsamisch, kampferartig
  • Schwarzer Kardamom
    Geschmack: erdig, herb
  • Ernte sehr aufwendig – gehört mit Safran und Vanille zu den teuersten Gewürzen
  • Droge: verwendet wird die getrocknete Fruchtkapsel mit ihren Samen (frisch mörsern)

Inhaltsstoffe

ätherische Öle (Cineol u.a.)

Kardamom fegt alle üblen Gerüche
aus Magen und Mund.
(Spruch aus dem Mittelalter)

Wirkung und Anwendung

gewürz
  • asiatische Küche
  • Weihnachtsgebäck (Spekulatius, Lebkuchen)
  • in Arabien und Nordafrika in Kaffee (Mokka) oder Tee, als Zeichen des Respektes für die Gäste
  • Essenz für Parfüms, Liköre und Bittergetränke
  • Schwarzer Kardamom für die indische Küche (Fleischgerichte)
Phytotherapie
  • krampflösend an den Bronchien
  • Das Kauen von frischen Kapseln kann den Hustenreiz abschwächen.
  • entzündungshemmend in den Nebenhöhlen
  • verdauungsfördernd, blähungstreibend – auch in Form von Fertigpräparaten
  • anregend, stimulierend
  • zur Einreibung
  • Vorsicht bei Gallensteinen!
aromatherapie
  • bei Erschöpfung, Stress und Konzentrationsmangel
  • zur Steigerung von Gedächtnisleistung und Antrieb
  • zur Steigerung von Speichelfluss, gegen Mundgeruch
  • auswurffördernd bei Husten

Geschichte

  • kam über Kabul, Babylon, Syrien ins Römische Reich
  • im antiken Griechenland und Rom verwendet für Parfüm, als Verdauungsförderer und um Brot frisch zu halten
  • im Mittelalter was Cardamömlin in Luxusugut

Zeichnung: Natur & Heilen

Wissenswertes

  • als billiger Ersatz wird oft eine verwandte Pflanze verwendet: Amomum subulatum = Großer Indischer oder Nepalesischer Kardamom
  • in Arabien und Nordafrika in Kaffee oder Tee, als Zeichen des Respektes für die Gäste

Muskatnuss

Myristica fragrans

Muskatnussgewächs

Droge:
die Samen “Nüsse” • Geschmack: kräftig, nussig, holzig, warm, harzig, harmonisch • die beste kommt aus Grenada (kleine Antillen)

Inhaltsstoffe:
ätherische Öle, 30-40% fettes Öl, Muskatbutter/Muskatbalsam, psychotropes Myristicin, Elemicin, Safrol

Muskatnusspflanze im Gewächshaus
des Pharmazeutischen Instituts der CAU, Kiel

Wirkung und Anwendung:

  • stärkt Leber und Gallenblase gegen Toxine
  • bei Verdauungsbeschwerden, Magenkrämpfen, Durchfall
  • bei Bronchialkrankheiten, Asthma
  • rheumatische Beschwerden (in Salben)
  • blutstillend
  • regt Nerven und Gehirntätigkeit an > psychoaktiv > Missbrauch als Rauschmittel > Bewusstseinsstörungen, Halluzinationen, Orientierungslosigkeit
  • antidepressiv
  • in hohen Dosen (ab 5g) ist Muskatnuss giftig!
  • im Mittelalter begehrtes „Pestmittel”

Wissenswertes: Muskatnüsse werden für den Transport gekalkt, damit sie nicht fruchten können


Hildegard von Bingen

Die Muskatnuss hat große Wärme und eine gute Mischung in den Kräften.
Wenn der Mensch Muskatnuss isst, öffnet sie sein Herz, reinigt seine Sinne und bringt ihm gute Stimmung.
Es beruhigt jede Bitterkeit deines Herzens und Gemüts, öffnet dein Herz und deine abgestumpften Sinne, vermindert alle schädlichen Säfte in dir, verschafft deinem Blut guten Saft und macht dich stark.

Physica 1.21

Anwendung bei:
• depressiver Verstimmung
• Gicht im Gehirn
• übermäßiges Lachen, das Leber und Lunge schädigt

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