Walderdbeere – Fragaria vesca
Familie: Rosengewächs – Rosaceae
Beschreibung:
8-15 cm, Staude, lange oberirdische Ausläufer, wurzelnd
Vorkommen:
Waldränder, Kahlschläge, Böschungen; liebt lehmigen Boden mit Stickstoffsalz
Botanik:
Die Beere ist eine Scheinfrucht = Sammelfrucht mit Nüßchen; Vermehrung durch Ausläufer
Inhaltsstoffe
- Blätter: Gerbstoffe, ätherisches Öl, Vitamin C, Flavonoide
- Wurzel: Gerbstoffe
- Früchte: Zucker (8% des Frischgewichtes), Vitamin C (30-50 mg pro 100 g Frischgewicht), Fruchtsäuren, Mineralstoffe (ca. 600 mg pro 100 g Frischgewicht)
Anwendung
- Blätter und Wurzel als Gerbstoffdrogen – zum Gurgeln bei Entzündungen im Mund-und Rachenbereich – bei Durchfällen
- Sebastian Kneipp empfiehlt Erdbeerblättertee für kränkelnde Kinder.
- Volksheilkunde:
Walderdbeeren für Herz, Leber, Galle, Nerven, bei Blutarmut, Gicht, Rheuma;
Erdbeerblättertee blutreinigend, nervenberuhigend, Wassersucht, Frauenleiden - Scheinfrüchte „Beere“ essbar
- Die gezüchteten Sorten enthalten nicht so viele gesunde Inhaltsstoffe wie die wilden Walderbeeren.
- Allergien sind möglich!
Hildegard von Bingen
Das Kraut, an dem die Erdbeeren wachsen, ist mehr warm als kalt. Es ruft beim Menschen, der es isst, Schleim hervor und taugt nicht als Arznei.
Auch die Früchte, also die Erdbeeren, bewirken etwas wie Schleim im Menschen, der sie isst, und taugen weder einem gesunden noch einem kranken Menschen zum Verzehr, weil sie nahe der Erde wachsen und weil sie auch in lauwarmer Luft gedeihen.
Physica 1.171
Vom Mittelalter bis ins 16. Jh. diverse Darstellungen in der Kunst:
- Symbol der Verlockung und der Weltlust
> Bertram – Grabower Altar
> Bosch – Garten der Lüste - Speise der Seeligen und der früh verstorbenen Kinder
- Paradiespflanze (Paradiespforte des Magdeburger Doms)
- Mariensymbol
- Darstellung Blüte (weiß, Reinheit) zusammen mit Frucht (rot, Christi Blut)
> Maria in den Erdbeeren
> Grien – Ruhe auf der Flucht nach Ägypten - Trinitätssymbol wegen der 3 Blätter