Beschreibung: kleine Sträucher mit schachtelhalmartigem Aussehen, blattlose Zweige, unscheinbare Blüten
Herkunft: China, Indien, Spanien
Droge: Kraut (junge Zweige)
Inhaltsstoffe: Alkaloide (Ephedrin u.a.)
Wirkung: stimulierend
Anwendung: Atemwegserkrankung mit leichtem Bronchospasmus; Heuschnupfen; Normalisierung des Blutdrucks
Monografie: positiv, WHO
apothekenpflichtig
Nebenwirkungen: Unruhe, Nervosität und Paranoia
Wissenswertes: • wird in China seit 5.000 Jahren gegen Kreislaufschwäche, Fieber und Husten eingesetzt • zur Herstellung von „Mormonen-Tee“ oder Ma Huang
Ephedrin
Alkaloid aus der Gruppe der Phenylethylamine
Sympathomimetikum – wirkt stimulierend, steigert den Blutdruck, erweitert die Bronchien, hemmt den Appetit und Durst; steigert den Bewegungsdrang und das Mitteilungsbedürfnis
kann zur Herstellung von Methamphetamin (Crystal Meth) verwendet werden und ist daher apothekenpflichtig
In Tabak und Tabakrauch wurden mehr als 1.500 chemische Verbindungen gefunden.
GIFTIG – 40-60 mg Nikotin sind tödlich (entspricht oraler Aufnahme von 4-6 Zigaretten)
Alle Pflanzenteile – außer den reifen Samen – sind giftig; die Gehalte schwanken stark (mehr in den älteren Blättern); N. rustica erhält am meisten Nikotin; hohes Suchtpotential
Verwendung als „Genussmittel“
Zigaretten enthalten 1,2% Nicotin; der Rauch ist sauer und inhalierbar
Zigarren enthalten 1,5% Nicotin; der Rauch ist alkalisch und kann wegen der Reizung der Bronchialschleimhaut nicht inhaliert werden
Wirkung:
kleine Dosis anregend für ZNS, regt Blutzirkulation an, steigert den Blutdruck, steigert Schilddrüsentätigkeit, Adrenalinbildung steigt, verdauungsfördernd
dann Zittern, Tremor, Krämpfe
große Dosis lähmend (Atemmuskulatur)
Abusus / Nebenwirkungen:
Tremor
Gewichtsabnahme
Schlaflosigkeit
Sklerose der Herzkranzgefäße
Raucherbein
Magengeschwüre
starkes Nierengift
zerstört Geruchs- und Geschmackssinn
„Tabakekzem“ auf der Haut
weniger Vitamin C im Blut
überwindet Plazentaschranke > Früh- und Fehlgeburten
CAVE: Vergiftungen bei Tieren
Verwendung bei den indigenen Völkern:
das Pfeife rauchen hat eine jahrtausendealte Tradition
fester Bestandteil der indianischen Kultur
indianischer Name: Petum / Petun / Bitun = schlürfen; der giftiger Tabakabsud wurde getrunken
indianische Tabake sind meist eine Mischung (Kamille, Salbei, Bilsenkraut, Stechapfel, Fliegenpilz); als Papier dienen Maisblätter
Tabak ist die heilige Medizin > macht hellsichtig, reinigt spirituell, Kontakt mit dem großen Geist, Rauch wird in alle Himmelsrichtungen geblasen, KEINE Inhalation, Rauch wird nur im Mund gehalten
in Mexiko die Inkarnation der Göttin Cihuacohuatl
Tabaksaft zur Desinfektion von Wunden und als Mittel gegen Zeckenbisse
Vorkommen: ganz Europa; als Bodendecker an Wald- und Wegrändern
Verwechslungsmöglichkeiten: Gundelrebe wird oft mit dem blau blühenden Kriechenden Günsel (Ajuga reptans, der Roten Taubnessel (Lamium purpureum) oder der ebenfalls rot blühenden Stängelumfassenden Taubnessel (Lamium amplexicaule) verwechselt.
Inhaltsstoffe: Ätherische Öle (maximal 0,03–0,06 %, v. a. Monoterpenketone, daneben Sesquiterpene), Glechomafuran, Glechomanolid, Rosmarinsäure (ca. 1,5 %), Kaffeesäure, Ferulasäure, Sinapinsäure, Flavonoide (Cymarosid, Cosmosysrin, Hyperosid, Isoquercitrin, Luteolin-7-diglucosid), Triterpencarbonsäuren, u. a., α- und β-Ursolsäure und Oleanolsäure, Hydroxyfettsäuren.
Traditionelle Nutzung in Europa
Für den Menschen gilt die Gundelrebe als ungiftig, und sie wird in der Volksmedizin seit Jahrhunderten als heilkräftige Pflanze geschätzt. Möglicherweise ist sie giftig für Pferde und andere Tiere.
Die Sachsen verwendeten Gundelrebe als Zutat zum Bier, bevor sich der Hopfen als Grundstoff durchsetzte. Diese Verwendung in der Brauerei schlägt sich noch heute in englischen Namen für die Gundelrebe nieder: Alehoof, Tunhoof und Gill-over-the-Ground.
Gundelrebe wurde als Gewürz genutzt. Im Frühjahr, zur Blütezeit, wurden die Blätter gesammelt und als Gemüse gekocht. In geringeren Mengen wurden die Vitamin-C-haltigen Blätter auch roh im Salat verspeist.
Verwendung in der Käsebereitung als pflanzliches Lab.
In der traditionellen europäischen Medizin als Heil- und Zauberpflanze bekannt. Sie wurde bei Magen-Darm-Katarrhen, Durchfall, Husten und Bronchialleiden verwendet. Die harntreibende Wirkung wurde bei Blasen- und Steinleiden geschätzt und zur Ausleitung und Entgiftung genutzt.
In Italien wird die Gundelrebe bei Arthritis und Rheuma eingesetzt.
Die TCM kennt sie bei Lungenentzündung und Nephritis.
Gundermann ist wärmer als kalt und trocken und hat die gewissen Kräfte von Spezereien, weil seine Grünkraft sanft und nützlich ist, so dass der Mensch, der matt ist und dem das Fleisch fehlt, in warmem Wasser mit seiner Beigabe baden soll, und er soll ihn oft in Mus oder in Suppen oder in Fleisch oder mit Küchlein gegart essen, und er wird ihm helfen. Und wer daraus eine Waschlotion herstellt und seinen Kopf damit häufig wäscht, vertreibt viele Krankheiten von seinem Haupt und verhindert, dass es geschwächt wird.