Walnuss

Juglans regia

Juglandaceae

Droge:
die Blätter (von der Spindel befreite Fiederblätter);
Geruch schwach aromatisch bis würzig;
Geschmack etwas kratzend, bitter, zusammenziehend

Inhaltsstoffe

Gerbstoffe, Flavonoide, Naphthochinone (Juglon, Hydrojuglon), Phenolcarbonsäure (Kaffee-, Gallus-, Salicylsäure), Ascorbinsäure, ätheisches Öl (Pinen, Ocimen, Limonen, Caryophyllen u.a.)

Wirkung: astringierend (Tannin), antibakteriell und antiviral (Juglon)

Anwendung äußerlich

  • übermäßige Schweißabsonderung
  • leichte, oberflächliche Entzündungen der Haut und Schleimhaut
  • zur Behandlung von eitrigen Wunden, Verbrennungen, Hautpilzerkrankungen
  • bei Zahnfleisch-, Maul- und Rachenentzündung
  • Zubereitung als Aufguss oder Brei

Monografie:  positiv

Wissenswertes

  • die Kelten haben sie nach England und Irland gebracht
  • im keltischen Glauben Verbindung mit Samhain, Fruchtbarkeit, edle Gesinnung, Gedanken, Stolz
  • „welsche“ Nuss
  • neutralisierte den Geruch von Jauchegruben und Latrinen
  • Holz ist zäh und elastisch
  • Nüsse haben hohen Protein- und Fettgehalt

Eibe – Taxus

Giftpflanze des Jahres 2011

  • immergrün, langlebig
  • Friedhofsbaum
  • rote Beeren (Gift und Arznei)
  • Beerenmantel essbar; ist weich und schmeckt süß
  • Kernsamen giftig für Warmblüter
  • für Pferde, Esel und Kühe sind auch die Blätter giftig
  • Rehe, Wildschweine können sie fressen

Verwendung

  • zähes hartes rötliches Holz, noch grün bzw. frisch geschnitten ist es biegsam und elastisch, es härtet aus und hat trocken eine hohe Tragkraft
  • bei den Kelten für Bögen, Keulen, Dreschflegel, Zauberstäbe der Druiden, kostbare Möbelstücke
  • später für Armbrüste
  • Eibenblätterabsud als Pfeilgift
  • Medizinisches Präparat in der Krebsmedizin

Hildegard von Bingen

Die Eibe (iwenboum) ist mehr kalt als warm und auch trocken und bedeutet die Freude.
Und wenn ihr Holz am Feuer entzündet wird, schadet der Dampf oder Rauch, der davon aufsteigt, niemandem, obwohl ihre Kälte den Menschen etwas Schädliches bringt.

Wenn jemand an seiner Nase oder seiner Brust… ein Gebrechen hat mit Schnäuzen und Husten, soll er den Rauch dieses Holzes in seine Nase und seinen Mund aufnehmen und so werden sich jene schlechten Säfte leicht und sanft lösen…
Aber auch wenn jemand aus diesem Holz einen Stock herstellt und ihn in seinen Händen trägt, ist ihm das gut und nützlich für Wohlergehen und Gesundheit seines Körpers. Denn die Kräfte dieses Holzes sind so stark, dass sie dem Menschen Gesundheit bringen, und der Teufel verachtet sie deswegen, deshalb hat der Mensch auch guten Erfolg mit ihnen.

Physica 3.31

Eiche – Quercus

Buchengewächs – Fagaceae

Quercus robur / Q. femina / Q. germanica – Stieleiche/Sommereiche
(auf feuchten Böden in Mischwäldern)

Quercus petraea / Q. sessiflora – Steineiche/Traubeneiche/Wintereiche
(in hügeligem Gelände)

Drogen

Quercus cortex

die geschälte Rinde junger Triebe (ohne Borke)

Ernte:
Eichen werden in Schäl- oder Lohwäldern als Sträucher kultiviert; etwa alle 10 Jahre erfolgt die Abholzung; durch Stockausschlag entstehen neue Sträucher; wird im Frühjahr von den jüngeren Zweigen (Durchmesser kleiner als 6 cm) geschält; glänzt meistens; wird Spiegel- oder Glanzrinde genannt; Grobrinde (Rauh- oder Reitelrinde) ist weniger wertvoll; darf keine Flechten oder Algen enthalten; Trocknung sollte schnell geschehen
Geruch: trocken ganz schwach, nach dem Befeuchten kräftig loheartig
Geschmack: adstringierend, schwach bitter

Inhaltsstoffe:
Gerbstoffe bzw. Catechingerbstoffe, 8-20% je nach Ernte, aufgebaut aus:
1. kondensierten GS = oligomeren Proanthocyanidinen mit Catechin, Epicatechin, Gallcatechin als dominierenden Grundbausteinen (in Spiegelrinde am meisten, Gehalt verringert sich beim Lagern)
2. hydrolisierbare GS = Ellagitannine und komplexe Tannine (CAVE)
3. Gallussäure und Ellagsäure
weiterhin Polyphenole (Castalagin, Vescalagin), Quercitol, Triterpene (Friedelin, Friedelinol, β-Sitosterol); im Kork der Rinde 40% Suberin

Wirkung:
zusammenziehend und entzündungswidrig, stopfend bei Durchfällen, kräftigend für den Darm, der Gerbstoff „härtet“ die Schleimhäute und entzieht somit den Bakterien den Nährboden > die „gegerbten“ Schleimhäute werden später abgestoßen und machen Platz für neues Gewebe;
antiviral gegen Influenza-, Herpes-, Vacciniaviren;
anthelmintisch gegen Nematoden

Monografie positiv

Anwendung:
Tee zum Gurgeln bei Infektionen im Mund- und Rachenraum, zum Baden von durch Frost geschädigten Händen und Füßen, bei entzündeten Augen als Auflage, für nässende Ekzeme/Dermatosen, Verbrennungen und offenen Beine; starkem Fußschweiß, bei Analfissuren; Entzündungen im Genitalbereich; innerlich bei Durchfällen um Gärungserreger zu stoppen;

In der Veterinärmedizin innerlich bei Durchfällen, Drüsenfieber, Wurmkoliken; beim Pferd: als Pulver bei Satteldruck (noch nicht offen)
CAVE Eicheln und Galläpfel sind für Pferde giftig (Ataxie, Durchfall)

Gegenanzeigen:
keine Sitzbäder bei fieberhaften und infektiösen KH, großflächigen Hautschäden, Herzinsuffiziens oder Hypertonie

Dosierung:
1,5 g (1/2 TL) für Tee, Tagesdosis 3 g • für Spülungen 20g /1l Wasser • Badezusatz 5g/1l Wasser

Quercus folium

die getrockneten Blätter

Inhaltsstoffe:
6-11% Gerbstoffe, ca. 7% Polyphenole, Flavonoide, Triterpene, Cyclitole

Anwendung:
in der Volksheilkunde innerlich bei Blutungen, Bluthusten, Durchfällen, Harninkontinenz; äußerlich bei eitriger Bindehautentzündung, Scheidenausfluss, Gebärmutterentzündungen

Quercus semen

Eicheln = die von der Samenschale befreiten Samenkerne

Inhaltsstoffe:
7% Gerbstoffe, Quercitol, Mesoinositol

Anwendung:
volkstümlich bei MDT Beschwerden

Quercus semen tostum

Eichelkaffee = von der Samenschale befreite, geröstete Samenkerne/Eicheln

Anwendung:
volkstümlich bei Durchfall von Kindern und als Antidot bei Vergiftungen

Gallapfel / Eichengalle

Wucherung, die durch die Ablage von Gallwespeneiern entsteht; enthält Gerbstoffe (Gallus); Verwendung zur Herstellung von Tinte und zum Gerben von Leder.
Vorsicht: giftig für Tiere

Wissenswertes

  • werden über 500 Jahre alt
  • haben tiefe Pfahlwurzeln und werden daher häufig von Blitzen getroffen
  • im Altertum hoch im Ansehen, besonders bei Persern und Israeliten
  • Griechen hatte eine heilige Eiche aus deren Blätterrauschen man die Zukunft voraussagen konnte.
  • Bei den Römern der Baum des Jupiter; sie nennen die Kelten „Eichenkundige“
  • Quercus ist die lateinische Bezeichnung der Eiche bei den Römern
  • Dioskurides empfiehlt als adstringierend und austrocknend
  • bei den Germanen auch heilig – die heilige Donar-Eiche bei Geismar wird vom Missionar Bonifatius 724 n.C. gefällt

Hildegard von Bingen

Die Eiche ist mehr kalt als warm und hart und bitter, aber dennoch ist etwas in ihr völlig tauglich, und sie bedeutet die Leichtfertigkeit. Sie ist hart und bitter, und an ihr kann keine Weichheit sein. Auch ihre Frucht taugt für den Menschen nicht zum Essen … Trotzdem ernähren sich gewisse verwirrte Tiere, wie es Schweine sind, von ihrer Frucht und werden fett davon. Zu Arzneien aber taugt weder ihr Holz noch ihre Frucht viel, weil diese nicht in guter Wärme erstarken.

Physica 3.25

Bachblüte OAK

die Blüte der Ausdauer; vom niedergeschlagenen und erschöpften Pflichtkämpfer zum friedvollen Krieger; Workaholics; lehrt Stopp zu sagen

Apfel – Malus

Inhaltsstoffe:
Vitamine, Ballaststoffe;
Pektine (Quellstoffe)

Anwendung:
gerieben gegen Durchfall – das Pektin quillt auf, bindet Wasser und Giftstoffe im Darm – kann bei Kindern, Pferden, Hunden verwendet werden

Wissenswertes:

  • Bis zur Ankunft der Römer war den Kelten nur der Holzapfel bekannt. Er war für sie das wichtigste Obst für den Winter und wurde in vielseitig zubereitet: Mus, Most, Essig, Apfelschnitz.
  • AVALON, das Apfelland ist die keltische Anderswelt
  • Liebe und Fruchtbarkeit sind „des Apfels Kunde“
  • Symbol für den Sündenfall – Adam und Eva
  • In der Hand von Maria (neue Eva) Symbol der Erlösung; als Reichsapfel in der Hand des Jesuskind.

Hildegard von Bingen

Der Apfelbaum ist warm und feucht, und zwar von so großer Feuchtigkeit, dass er sogar zerflösse, wenn er nicht durch Wärme zusammengehalten würde. …
Die Frucht dieses Baumes ist mild und kann leicht verdaut werden und roh gegessen schadet sie gesunden Menschen nicht, denn wenn der Tau in seiner Kraft steht, dann wachsen die Äpfel durch jenen Tau, das heißt, sie erquicken sich. Und deshalb sind sie für gesunden Menschen roh gut zu essen, weil sie vom starken Tau reif wurden.

Kranken aber schaden sie roh ziemlich, weil diese schwach sind; gekocht aber und gedörrt sind sie für Kranke wie für Gesunde gut.
Wenn sie aber alt geworden sind und ihre Schale sich zusammengezogen hat, wie es im Winter der Fall ist, dann sind sie für Kranke wie für Gesunde roh gut zu essen, denn die schädlichen Säfte in ihnen sind dann ausgetrocknet.

Physica 3.1

Anwendung bei: Augenleiden, Flankenschmerz, Kopfschmerz

Sanddorn

Hippophae rhamnoides

Ölweidengewächs – Elaeagnaceae

geschützt

andere Namen:
Audorn, Dünendorn, Fasanenbeere, Haffdorn, Rote Schlehe, Sandbeere, Weidendorn

Botanik:
kleiner bis mittelgroßer Strauch (auch baumförmig bis 5 m hoch); tiefe Wurzel mit Ausläufern; Äste und Zweige sparrig, Blätter ähnlich der Weide; unscheinbare Blüten > orangerote Beeren mit nußartigem Kern, schmecken sauer und riechen herb; starkes Lichtbedürfnis; Sanddünen am Meer, Ufer, Böschungen; resistent gegen Salzgehalt im Boden; Blüte: April; Früchte: September/Oktober

Droge: die reifen Beeren – Öl in Samen und Fruchtfleisch

Inhaltsstoffe der Beeren:
200-900 mg % Vitamin C, andere Vitamine (Provit A/Karotin, Vitamin B12 und andere B , Vit E, F, P), Mineralien, Fruchtsäuren, Zucker, Flavonoide (Aglyka Quercetin, Kämpferol, Isorhamnetin), Anthocyane, ungesättigte Fettsäuren, Apfelsäure, Chinasäure, Essigsäure, Carotinoid
Inhaltsstoff in den Samen: fettes Öl

Wirkung:
antioxidativ, schützt Haut und Hornhaut vor UV-Strahlung, fördert Zellneubildung, entzündungshemmend, antiartherosklerotisch

Anwendung in der Volksmedizin:
Decubitus, Verbrennungen, Strahlenschäden
in Rußland: das Öl der Samen gegen chron. Hautkrankheiten
in Indien: Lungenfunktionsstörungen

Wurde in der Antike an Pferde verfüttert – für ein glänzendes Fell.

Einen Bericht über eine Pilotstudie zur Wirkung bei Schuppenflechte finden Sie auf der Seite der Carstens-Stifung.