Flohsamen

Psylli semen / Plantaginis semen

Die Samen des Flohsamenkrauts – dazu gehören verschiedene Wegerich (Plantago) Arten:

  • Plantago afra / psyllium – Strauchwegerich; starke Quellfähigkeit
  • Plantago arenaria / indica – Sandwegerich; starke Quellfähigkeit
  • Plantago ovata – „Indischer Flohsamen“ höchster Schleimgehalt
  • Plantago albicans – aus Ägypten

Droge:
die Samen oder nur die Samenschalen

Inhalts-/Wirkstoffe:
In der Samenschale sind 10 bis 16 % Schleimstoffe enthalten.
Der Samen enthält fettes Öl und Eiweiß.

Anwendung:

  • Durch sein großes Quellvermögen ist Flohsamen ein wirksames Mittel bei Verstopfung, aber auch Durchfall.
  • Der hohe Schleimgehalt hilft beim  „Reizdarm-Syndrom“.
  • Die Quellstoffe binden Gifte im Darm – das Mikrobiom wird saniert.
  • Die Monografie ist positiv.
  • Eine kurmäßige Anwendung beim Pferd kann helfen Sandkoliken vorzubeugen.
  • Flohsamen können auch während der Trächtigkeit angewendet werden, da sie nur „mechanisch“ wirken.

Vorsicht: Nicht anwenden bei Darmverschluß! 
Fütterungshinweise genau beachten! 
Für viel frisches Trinkwasser sorgen, damit es nicht zu einer Verstopfung kommt!

In der Klostermedizin verwendet gegen Fieber und Durchfall.

geschrotete Flohsamenschale für Pferde

Süßholz

Glycyrrhiza glabra / liquiricium

Arzneipflanze des Jahres 2012

Schmetterlingsblütengewächs, bis zu 1,5 m hoch, blauviolette Blüten (siehe Beitragsbild), frostempfindlich, mehrjährig, ursprünglich aus China

Droge:
Arzneilich verwendet wird die Wurzel (Liquiritiae radix), die im Spätherbst ausgegraben wird. Aus der Wurzel wird durch Auskochen und Eindicken der Saft (Liquiritiae succus) gewonnen. Diesen Saft verwendet man zur Herstellung von Lakritze.
Geschmack sehr süß, warm intensiv

Inhalts- und Wirkstoffe:
es sind mehr als 400 nachgewiesen worden u. a.:
Saponine (z. B. Glycyrrhizin – 50 mal süßer als Zucker, aber fast keine Kalorien), Flavonoide, Cumarin, Polysaccharide, Phytosterole, Schleimstoffe

Die großen Stücke links habe ich in einer Feinkost-Abteilung im Lebensmittelhandel gekauft, die kleinen Stücke im Kräuterhandel.

Wirkung:
stark wirksam an den Schleimhäuten; antiviral, antibakteriell, entzündungshemmend, schleimlösend, auswurffördernd, krampflösend und schleimhautschützend

Anwendung:
bei Erkrankungen der Atemwege, bei Reizmagen, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren

Kontraindikationen:
Leber- oder Nierenerkrankungen, Bluthochdruck, Kaliummangel, Schwangerschaft/Trächtigkeit, Einnahme von Digitalis oder Saluretika

Nebenwirkungen:
Bei zu langer (über 6 Wochen) oder zu hochdosierter Anwendung kann es zu einem Cushing Syndrom mit folgenden Symptomen kommen:
– Erhöhung des Blutdrucks
– Wassereinlagerungen/Ödemen
– Änderung des Kalium/Natrium-Gleichgewichtes

Wissenswertes

  • bereits in Ägypten bekannt
  • skythische Wurzel
  • Ein starker Tee aus Süßholz wird während des Ramadan getrunken, um Hungergefühle zu unterdrücken.
  • Bestandteil von asiatischen Gewürzmischungen und Sambuca

Hildegard von Bingen

Süßholz ist von gemäßigter Wärme und verschafft dem Menschen eine klare Stimme wie immer es gegessen wird, und es macht sein Gemüt sanft und seine Augen hell und seinen Magen weich für die Verdauung, weil seine Wärme gut ist und nützlich und nicht schädlich, und deshalb nützt es in all diesen (Punkten). Aber auch einem Wahnsinnigen nützt es sehr, wenn er es häufig isst, weil es die Raserei in seinem Gehirn erstickt.

Physica 1.19

Warum Lein füttern?

Lein / Flachs – Linum usitatissimum

Lein, auch Flachs genannt, ist eine alte Kulturpflanze und wurde schon während der Jungsteinzeit angebaut. Verwendet werden:

  • die Samen (Lini semen) – durch ihr großes Quellvermögen erhöhen sie die Darmperistaltik und binden Wasser
  • das Öl (Lini oleum) – enthält 90 % ungesättigte Fettsäuren und hat einen hohen Anteil an α-Linolensäure (eine Omega-3-Fettsäure); es ist damit eine gute Ergänzung zu den Omega-6-Ölen die in Getreide enthalten sind; es erhöht die Gleitwirkung im Darm und liefert Kalorien
  • der Leinsamenkuchen (Lini seminis placenta) – Preßrückstand der Ölgewinnung – bindet noch mehr Wasser als der Samen allein

Inhaltsstoffe und ihre Wirkung:

  • fettes Öl – liefert Kalorien
  • Vitamin E – für Muskeln und Fell
  • Schleimstoffe – schützen die Schleimhäute
  • Proteine – Energielieferanten
  • Mineralstoffe
  • kleine Mengen Blausäureglykosid (Linamarin)

Anwendung:
Die Samen und der Presskuchen bei allen Verdauungsproblemen (Magenschleimhautentzündung, Reizdarm, Verstopfung, Durchfall, Kotwasser).
Das Öl für mehr Energie und Leistung.

Dosierung beim Pferd:
Leinsamen 50-100 g
Schleim aus Leinsamen 50-100 g
Leinöl 100-300 ml

Raufutter – für Pferde lebenswichtig

Um die Raufutter-Rationen zu ergänzen bieten wir Ihnen folgende Produkte:

  • Heucobs : als Grundfutter (Heuersatz) oder zur Aufwertung von Heu/Heulage/Silage; Zusammensetzung: Gräser und Kräuter; sollten eingeweicht werden
  • Wiesenflakes (von Agrobs) : Anwendung und Zusammensetzung wie Heucobs; sie sind jedoch flockig und lassen sich schneller einweichen bzw. können nach langsamem Anfüttern auch pur gegeben werden
  • Pre Alpin Aspero (von Agrobs) : grobe Heuhäcksel aus Gräsern und Kräutern mit Leinöl; kann bei Bedarf mit Wasser befeuchtet werden
  • Pre Alpin Senior (von Agrobs) : Zusammensetzung wie bei Aspero, aber feiner gehäckselt
  • Pre Alpin Compact (von Agrobs) : handliche Presslinge aus Gräsern und Heu; ein Compact ersetzt 1 kg Heu; durch die feste Pressung sind die Pferde länger mit der Futteraufnahme beschäftigt
  • Maiscobs : hergestellt aus der ganzen Maispflanze; für abgemagerte oder schwerfuttrige Pferde; Anwendung wie bei Heucobs
  • Bio-Heu Kompakt : Ballen von ca. 19 kg; in Folie eingeschweißt; vorproportioniert

Am 24.09.2011 war es auch in den KN zu lesen: „Heu und Stroh sind knapp und teuer“ – aus diesem Grund können wir Ihnen hier leider keine Festpreise angeben.
Damit das mittlerweile kostbare Gut nicht von den Tieren untergewühlt wird, haben wir ab sofort auch engmaschige Heunetze vorrätig. 
Auch Einstreu können Sie erhalten.

Eberesche / Vogelbeere

Sorbus aucuparia

Volksnamen: Drosselbeere, Quitsche

Familie: Rosengewächse – Gattung: Mehlbeere

Inhalts-/Wirkstoffe:
viele Vitamine (v.a. Vit.C), organische Säuren, ätherisches Öl, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Sorbit (bis zu 10%), Parasorbinsäure, Zucker

Wirkung:
regt Galle an, abführend, entgiftend

Anwendung:
• als Mus bei Appetitlosigkeit und Magenverstimmung
• Aufguss der getrockneten Beeren zum Gurgeln bei Heiserkeit und Halsweh (Quelle: Johann Künzle)

Hinweis:
die in rohen Vogelbeeren enthaltene Parasorbinsäure kann zu leichten Vergiftungen führen; durch Kochen oder Trocknen wird diese zerstört

Geschichte:
Speise der Götter, Hexenbaum, Blitzschutz; das Holz wurde für Wiegen benutzt; aus der Wurzel Zauberstäbe gefertigt

Besonderheiten:
kann nach dem Laubfall mit der Rinde Photosynthese betreiben; das Laub setzt beim Zerfall Magnesium frei

„Die Beeren sind ein Symbol des Feuers, das den Menschen vom Himmel gesandt wurde.“

Theresa Breslin: Das Nostradamus Rätsel

Sorbus hupehensis – Weiße Ziereberesche

Ich freue mich, wenn Ihnen meine Fotos gefallen.
Unter Angabe der Quelle dürfen sie gerne verwendet werden.