Seifenkraut

Saponaria officinalis

andere Namen: Seifenwurz, Katzenseife, Waschkraut

Familie: Nelkengewächse

Herkunft: Eurasien

Vorkommen: Anbau in China, Iran und Türkei

Droge: rote Seifenwurzel

Inhaltsstoffe: Triterpensaponine u.a.   

Anwendung:  Katarrhe der Atemwege; als Expektorans bei zähem Schleim

Nebenwirkung: Erbrechen

Monografie:  negativ – in hoher Dosierung Haut- und Schleimhautreizung

Wissenswertes:
für einige Tiere giftig; wurde früher als Waschmittel genutzt

Bohne

Hildegard von Bingen

Die Bohne ist warm, für gesunde und kräftige Menschen gut zu essen und besser als die Erbse, denn wenn Kranke Bohnen essen, schaden sie ihnen nicht sehr, weil sie in ihnen nicht so viel Fäulnis und Schleim bewirken, wie es die Erbse tut. Bohnenmehl ist gut und nützlich sowohl für einen kranken wie für einen gesunden Menschen, weil es mild ist und leicht verdaut werden kann.

Physica 1.7

Ackerbohne • Vicia faba

Dicke Bohne / Saubohne / Pferdebohne / Puffbohne

Herkunft: Vorderasien/Afrika, seit Bronzezeit in Europa kultiviert

Botanik: einjährig, Blätter gefiedert, Blüten weiß mit dunklen Flecken

Inhaltsstoffe: 20-30% Eiweiß

Verwendung: Kraftfutter für Tiere, Gemüse, Gründüngung

CAVE Allergien möglich!

Sorte „Karmesin“ im Küchengarten Eutin

Bedeutung: Lebenskraft, Nahrung der Götter

Gartenbohne • Phaseolus vulgaris

Buschbohne (strauchförmig) und Stangenbohne (Schlingpflanze)

Herkunft: Südamerika; seit dem 16. Jh. in Europa

Botanik: 0,3 – 4 m hoch, einjährig

roh giftig!

Drogen

die Samen / weiße Bohnen

Inhaltsstoffe: Proteine (teilweise giftig), Stärke, Gummi, Fett u.a.

Anwendung: in gepulverter Form für Wickel und Auflagen bei nässenden oder juckenden Ekzemen

Hülsen/Bohnenschalen

Inhaltsstoffe: Flavonoide, Alkaloide (Toxalbumin Phaseolin), Kalium, Kalzium, Vitamin C

Wirkung: antibakteriell, desinfizierend

Anwendung:  unterstützende Behandlung dysurischer Beschwerden

Monografie:  positiv


Hibiskus

Rote Malve / Rosellahanf

Hibiskus sabdarifa

Botanik: Tropengewächs aus dem Sudan, 150 Arten Hibiskus

Droge: Karkade / Roselle
= die Blüten (dunkelrote dickfleischige Kelchblätter und Außenkelche)

Inhaltsstoffe:
verschiedene Fruchtsäuren (Apfel-, Wein-, Zitronensäure), Anthocyane, Flavonoide, Phytosterole, Schleimstoffe, Pektin

Verwendung: für Erfrischungsgetränke und als Teezusatz; als Farbstoff

in der afrikanischen Volksheilkunde: krampflösend, antibakteriell, wassertreibend, galletreibend, blutdrucksenkend, entzündungswidrig

Herzgespann

Leonurus cardiaca

anderen Namen: Herzgold, Herzkräutel, Löwenschwanz

Steht unter Naturschutz!

Familie: Lippenblütengewächs / Lamiaceae

Botanik: ausdauernd, bis 1m hoch; Blätter gestielt, behaart; blassrote Blüten von Juli bis August

Droge: das blühende Kraut, ohne Wurzeln

Inhaltsstoffe: Bitterstoffe, Ätherisches Öl, Gerbstoffe, Flavonoide, herzwirksame Glykoside, kleine Mengen Alkaloide

Anwendung: klimakterische Beschwerden; Angstzustände, nervöse Unruhe, Atemnot, starkes Herzklopfen; Magen-Darm-Beschwerden, Blähungen

Volksheilkunde: stärkend, anregend, bei Angst und Unruhe, Magendrücken, Wurmbefall, gegen den Kropf

Hanf

Cannabis sativa

Maulbeergewächs – Moraceae

Haschisch = Blütenharz der weiblichen Pflanze

Marihuana = Blätter der männlichen und weiblichen Pflanze

Inhaltsstoffe: Harz, Cannabiol, Cannabidiol

Wirkung: Psychotrop + milde Euphorie

Hanf mit niedrigem THC Gehalt findet vielseitige Verwendung als Faserpflanze (Stoffe, Papier, Baumaterial) und Ölpflanze (aus den Samen).

Wissenswertes:

  • Verwendet seit dem Altertum
  • Ägypter: als Heilmittel bei Entzündungen, Augenkrankheiten, gynäkologischen Störungen, kleine Pillen als Fröhlichmacher
  • Hauptwirkstoff Cannabinoid THC wird bei der Mumifizierung verwendet > Mumien wurden nach Europa verkauft und von Apotheker pulverisiert > Mumia vera als Heilmittel
  • Griechen (siehe Herodot): bei Tempelfesten
  • Römer: Marihuana Kuchen als Nachtisch
  • Druiden: wahrscheinlich zur Psychotherapie
  • Manche sagen, dass Cannabis die Aura schädigt…

Hildegard von Bingen

Hanf ist warm und wächst, wenn die Luft weder übermäßig heiß noch übermäßig kalt ist, und so ist auch seine Natur. Sein Samen hat heilende Wirkung und wirkt bei gesunden Menschen, wenn sie ihn essen, gesunderhaltend:
Er ist ihrem Magen leicht und nützlich, indem er den Schleim ein wenig aus dem Magen entfernt, und er kann leicht verdaut werden, wenn der Mensch nicht sehr geschwächt ist …
Wer jedoch am Kopf krank ist und ein leeres Gehirn hat, dem macht Hanf leicht ein wenig Kopfschmerzen, wenn er ihn isst; jenen aber, der einen gesunden Kopf und ein volles Gehirn hat, schädigt er nicht.
Ferner taugt der Stoff, der aus Hanf gemacht ist, zum Verbinden von Geschwüren, weil die Hitze in ihm gemäßigt ist.

Physica 1.11