Botanik: Rötegewächs; ursprünglich aus Äthiopien; Strauch/kleiner Baum mit weißen Blüten; dunkelroten Früchten (Kaffeekirschen), die im Inneren zwei Samen (Kaffeebohnen) enthalten
Droge:
Kaffeebohnen = die Samen der Steinfrüchte – grün oder fermentiert, geröstet
Kaffeekohle – verkohlte und gemahlene Kaffeebohnen
Inhaltsstoffe: in den Bohnen Purinalkaloide (v.a. Coffein, Theobromin, Theophyllin, Theacrin), Chlorogensäure, Diterpene, Trigonellin
Wirkung:
Coffein hemmt die Adenosinrezeptoren und die Phosphodiesterase
Herkunft: Mittelmeerraum, auf lehmhaltigen Böden; Anbau
Beschreibung: aufrechte, bis 1,80m hohe Pflanze mit gelben Blüten; die Früchte bestehen aus 2 länglichen Teilfrüchten mit 5 Rippen und typischem Geruch Blüte: Juli-August Sammelzeit: August-September
in Kombination mit anderen Kräutern (Anis, Kümmel)
Zubereitung: die Früchte werden vor dem Überbrühen gequetscht, um die Wirkstoffe frei zu setzen (erst kurz vorher, sonst verflüchtigt sich das ätherische Öl)
zu beachten:
Nebenwirkungen: Mengen über 3 Gramm des reinen ätherischen Öls können zu Kopfschmerzen, Benommenheit oder Magenreizung führen (Poth, 2000)
Kontraindikation: Schwangerschaft/Trächtigkeit -> stark wehenanregend!
CAVE Allergien gegen Fenchelöl!
Süßfenchel – Foeniculum vulgare dulce
enthält weniger ätherisches Öl und weniger bitteres Fenchon, dafür mehr Anethol – Verwendung als Lebensmittel
Hildegard von Bingen
Fenchel hat eine sanfte Wärme und ist weder trocken noch kalter Natur, auch roh gegessen schadet er dem Menschen nicht. Wie immer er gegessen wird, macht er den Menschen froh und bringt ihm sanfte Wärme und guten Schweiß und bringt ihm eine gute Verdauung. Auch sein Samen ist warmer Natur und nützlich für die Gesundheit des Menschen, wenn er in Arzneien anderen Kräutern beigefügt wird. Denn wer täglich nüchtern Fenchel oder dessen Samen isst, bei dem vermindert er durch seine gute Wärme und seine guten Kräfte das schlechte Phlegma und die Fäulnisprodukte und vertreibt den Gestank aus seinem Atem und lässt seine Augen klar sehen. Wer jedoch nicht schlafen kann, weil er mit irgendeiner Widrigkeit beschäftigt ist, der nehme, wenn es im Sommer ist, Fenchel und zweimal soviel Schafgarbe …
Wenn Sie auf Süßigkeiten verzichten wollen, geben Sie einen Tropfen in Wasser oder Tee und trinken Sie diese Flüssigkeit als Ersatz.
Mit einem Trägeröl verdünnt in die Haut einmassieren, um ein Entspannungsgefühl zu fördern.
In Desserts sorgt das Öl für zusätzliche Geschmacksintensität.
Hinweis: nicht zur Behandlung von Krankheiten geeignet!
Anwendung
Diffusion: Verwenden Sie drei bis vier Tropfen im Diffuser Ihrer Wahl. Als Lebensmittelzusatz: Einen Tropfen mit 125 ml Flüssigkeit verdünnen. Äußere Anwendung: Zur Massage 5 Tropfen mit 10 ml Trägeröl mischen. Als Badezusatz 5 Tropfen mit 5 ml Trägeröl mischen. Als Parfum 1 Tropfen mit 10 Tropfen Trägeröl mischen.
Hinweise Zur Sicheren Anwendung
Kann Hautreizungen verursachen. Außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren. Wenn Sie schwanger sind, stillen oder sich in ärztlicher Behandlung befinden, konsultieren Sie bitte Ihren Arzt. Kontakt mit Augen, Innenohren und empfindlichen Stellen vermeiden.
Blätter mit Milchsaft „Ficin“ > wirkt eiweißspaltend und phototoxisch
Verwendung
Nahrung und Kaffeeersatz
Feigensirup: leichtes Abführmittel für Kinder
Zusatz zu Hustentees und anderen Arzneien
Viehfutter
Wissenswertes:
sehr alte Kulturpflanze
Geschenk der Erdmutter Demeter
Symbol für Reichtum, weibliche Fruchtbarkeit, Sexualität, Inspiration, Frieden und Glück – aber auch dem Ende der Zeiten
Wein und Feigen sind ein rituelles Paar
Baum der Erkenntnis in der Genesis
häufige Darstellung in der mittelalterlichen Kunst: Heiligenlegenden, Mariendarstellungen, beim mystischen Lamm, Schmerzensmann
Es gibt circa 700 Sorten „Ficus“.
Pappelfeige / Boddhibaum (F. religiosa)
Bocksfeige = F. caprificus: männlich, ohne Früchte
Küchengarten Eutin
Hildegard von Bingen
Der Feigenbaum ist mehr warm als kalt und muss immer Wärme haben und Kälte taugt ihm nicht, und er bedeutet die Furcht. Wenn die Sonne zur Sommerhitze aufzusteigen beginnt, erfreut sich dieser Baum in seinem Grün an der Wärme und schlägt zu Blättern und Blüten aus. Da jene Luft dann aber noch mehr kalt als warm ist, wird dieser Baum immer Wärme haben (müssen), in Kälte jedoch geht er unter. … Wenn aber das Holz im Feuer angezündet wird und sein Rauch den Menschen berührt, schadet es ihm ziemlich, so dass er in Ohnmacht fällt. … Aber auch die Frucht dieses Baumes taugt einem Menschen, der körperlich gesund ist, nicht zum Essen, weil sie ihn dazu bringt, Genusssucht und einen stolzen Sinn zu haben und Ehrungen zu begehren und zur Habgier zu neigen, und weil er eitel wird und einen wankelmütigen Charakter bekommt, so dass er nicht in ein und demselben Gemütszustand verweilt. Aber auch für den Körper des Menschen taugt sie nicht zum Essen, weil sie sein Fleisch zerfließen lässt und allen Körpersäften des Menschen Widerstand leistet, so dass sie sie zum Schlechten reizt, als wäre sie ihr Feind. …
Physica 3.14
Giovanna Garzoni, Italienische Malerin, 1600-1670Bildquelle: Traité des arbres fruitiers
Früchte: Zucker (8% des Frischgewichtes), Vitamin C (30-50 mg pro 100 g Frischgewicht), Fruchtsäuren, Mineralstoffe (ca. 600 mg pro 100 g Frischgewicht)
Anwendung
Blätter und Wurzel als Gerbstoffdrogen – zum Gurgeln bei Entzündungen im Mund-und Rachenbereich – bei Durchfällen
Sebastian Kneipp empfiehlt Erdbeerblättertee für kränkelnde Kinder.
Volksheilkunde: Walderdbeeren für Herz, Leber, Galle, Nerven, bei Blutarmut, Gicht, Rheuma; Erdbeerblättertee blutreinigend, nervenberuhigend, Wassersucht, Frauenleiden
Scheinfrüchte „Beere“ essbar
Die gezüchteten Sorten enthalten nicht so viele gesunde Inhaltsstoffe wie die wilden Walderbeeren.
Allergien sind möglich!
Die gelben Nüsschen sind bei den gezüchteten Sorten gut zu erkennen.
Hildegard von Bingen
Das Kraut, an dem die Erdbeeren wachsen, ist mehr warm als kalt. Es ruft beim Menschen, der es isst, Schleim hervor und taugt nicht als Arznei. Auch die Früchte, also die Erdbeeren, bewirken etwas wie Schleim im Menschen, der sie isst, und taugen weder einem gesunden noch einem kranken Menschen zum Verzehr, weil sie nahe der Erde wachsen und weil sie auch in lauwarmer Luft gedeihen.