Laudanum

Eine bereits von Paracelsus beschriebene Opiumtinktur. Er glaubte, damit ein Allheilmittel erfunden zu haben, und nannte seine Tinktur daher auch Stein der Unsterblichkeit.

Bestandteile:

Seit seiner Erfindung im 16. Jahrhundert war Laudanum in Europa sehr verbreitet. Über mehrere Jahrhunderte wurde es als Universaltonikum und Wunderdroge verwendet.

Laudanum war frei verkäuflich und günstig, daher war es in allen Gesellschaftsschichten Europas sehr populär. Viele Menschen wurde damals abhängig.

Theriak

In der Antike als Antidot = Gegengift gegen tierische Gifte (insbesondere Schlangengift) entwickelt. Als Erfinder gilt Andromachus, der Leibarzt von König Nero.

60-70 Zutaten: Honig, Wein, Brot, diverse Heilkräuter, Rauschmittel (Opium), Gewürze, Schlangenfleisch u.a.

Im Mittelalter als Universalheilmittel gegen viele Krankheiten und Gebrechen. Die Herstellung erfolgte öffentlich, um zu verhindern, dass minderwertige Zutaten verwendet wurden.

Heute in opiumfreier Zusammensetzung für die volksmedizinische Anwendung gegen allerlei Gebrechen und Zipperlein. 😉

Foto: Apotheken-Behälter – aufgenommen bei einer Sonderausstellung im Probstei Museum Schönberg.

Schwedenbitter

Schwedenkräuter

Entwickelt von den schwedischen Ärzten/Chemikern Urban Hjärne und Klaus Samst. Seit 1692 Verkauf von Elexir amarum durch Apotheken.

Paracelsus soll bereits im 16. Jahrhundert eine ähnliche Arznei entwickelt haben.

Die österreichische Kräuterkundige Maria Treben verhalf dem Schwedenbitter mit ihrem 1980 veröffentlichten Bestseller Gesundheit aus der Apotheke Gottes schließlich zu größerer Bekanntheit.

Zutaten:
Aloe (Enzianwurzel oder Wermutpulver), Myrrhe, Safran, Sennesblätter, Kampfer, Rhabarberwurzel, Zitwerwurzel, Manna cannelata, Theriak venezian, Eberwurzwurzel, Angelikawurzel

Wirkung:
Die Bitterstoffe regen den Appetit und den Stoffwechsel an. Aloe, Sennes und Rhabarber wirken abführend.

Viele Kräuterläden bieten diese Mischung fertig an – sie muss dann nur noch mit Alkohol angesetzt werden und ziehen.


Persönlicher Hinweis:
Die verwendeten Pflanzen sind alle recht stark. Lediglich die Myrrhe bietet den Schleimhäuten etwas Schutz. Ich würde diese Mischung nur kurzfristig einsetzen – für einen dauerhaften Gebrauch scheint sie mir nicht geeignet.

Bachblütentherapie

Dr. Edward Bach

1886-1936

Edward Bach war Arzt, Immunologe und Bakteriologe.

Die von ihm entwickelte Bachblütentherapie arbeitet auf dem Gebiet der Psychosomatik. Er wollte der Entstehung von Krankheiten auf seelischer Ebene vorbeugen. Dieses System sollte von jedermann zur Selbstanwendung eingesetzt werden können.

„Behandle den Menschen und nicht die Krankheit.“

Die 38 Blüten

  • Agrimony – Odermennig: Maske tragen, nur Fassade zeigen, ohne Frohsinn, mit innerer Unruhe, auf der Suche nach ablenkenden Aktivitäten > echte Freude empfinden
  • Aspen – Zitterpappel: unerklärliche Ängste, Vorahnungen; sehr sensitiv > Vertrauen
  • Beech Rotbuche: überkritisch, intolerant, kein Mitgefühl, Besserwisser, rücksichtslos, voller Vorurteile
  • CentauryTausendgüldenkraut: kann nicht NEIN sagen, Helfersyndrom, schwache Persönlichkeit > Abgrenzung
  • Cerato – Bleiwurz: keine eigene Meinung, fragt ständig andere, viele Träume, schlechte Konzentration, unsicher, Rededrang > Selbstvertrauen
  • Cherry Plum – Kirschpflaume: Angst vor seelischen Kurzschlusshandlungen, Temperamentausbruch, absurde Wünschen und Triebe, durchdrehen > Gelassenheit
  • Chestnut Bud – Kastanienknospe: lernt nicht aus den Fehlern, sondern wiederholt sie; Lernblockaden, unaufmerksam, periodische Erkrankungen > Lernbereitschaft
  • ChicoryWegwarte: manipulativ, fordernde Liebe, Selbstmitleid, besitzergreifend, weinende Kinder
  • Clematis – Weiße Waldrebe: „verbindet große Gedankengebilde mit der Realität“ – Tagträumer, ruhig, braucht viel Schlaf, unkonzentriert > Tatkraft, Realität
  • Crab Apple – Holzapfel: fühlt sich beschmutzt, unrein, infiziert; Stein im Magen, Gifte im Körper, Ordnungsfimmel
  • Elm – Ulme: überfordert, „die schwachen Momente im Leben eines Starken“, psychologisches Riechsalz > Zuversicht
  • Gentian – Herbstenzian
  • Gorse – Stechginster
  • Heather – Heidekraut
  • Holly – Stechpalme
  • HoneysuckleJelängerjelieber
  • Hornbeam – Hainbuche
  • Impatiens – Drüsiges Springkraut
  • Larch – Lärche
  • Mimulus – Gauklerblume
  • Mustard – Wilder Senf
  • Oak – Eiche
  • Olive – Olive
  • Pine – Schottische Kiefer
  • Red Chestnut – Rote Kastanie
  • Rock Rose – Gelbes Sonnenröschen
  • Rock Water – Quellwasser
  • Scleranthus – Einjähriger Knäuel: unschlüssig, sprunghaft, hibbelig, unausgeglichen, Schwangerschaft, Meinungs- und Stimmungswechsel > Balance
  • Star of Bethlehem – Doldiger Milchstern: Seelentröster nach Schock, „energetischer Notfall“ > Klarheit und Kraft
  • Sweet Chestnut Esskastanie
  • VervainEisenkraut: übereifrig, missionarisch, Idealismus, Feuer und Flamme, zuviel positive Energie, reizbar, fanatisch
  • VineWeinrebe: der kleine Tyrann, der eigene Wille, Ehrgeiz, Sieger, kein Verständnis > natürliche Autorität
  • Walnut – Walnuss: Neubeginn im Leben, Durchbruch; bei allen Veränderungen, die verunsichern > kraftvoller Neubeginn
  • Water Violet – Sumpfwasserfeder: innerlicher Rückzug; Überlegenheit; Würde und Haltung; versuchen alles alleine; keine Entspannung möglich > Mitgefühl, Kommunikation
  • White Chestnut – Weiße Kastanie: kreisende Gedanken, schlaflos, unkonzentriert, immer das gleiche Problem > ausgeglichen 
  • Wild Oat – Waldtrespe: kein Ziel, unzufrieden, unterfordert, ewig auf der Suche > Selbstverwirklichung
  • Wild Rose – Heckenrose: innerlich aufgegeben, klaglos, hoffnungslos, keine Lebensfreude, total passiv > Lebenslust
  • WillowWeide: die anderen sind Schuld, Groll, Verbitterung, Opfer > Meister

Zustände

Angst: Aspen, Cherry Plum, Mimulus, Red Chestnut, Rock Rose

Einsamkeit: Heather, Impatiens, Water Violet

Schichtdienst: Agrimony, Scleranthus

Therapeutenschutz: Red Chestnut, Centaury, Holly, Walnut

Überempfindlichkeit: Agrimony, Centaury, Holly, Walnut

Unsicherheit: Cerato, Gentian, Gorse, Hornbeam, Scleranthus, Wild Oat

Verzweiflung: Crab Apple, Elm, Larch Oak, Willow, Pine, Star of Bethlehem, Sweet Chestnut

Persönliche Anmerkung:
Die Bachblütentherapie wird oft belächelt, weil „nix drin ist“. Allerdings habe ich damit schon gute Erfolge erzielt – was sicherlich auch mit der sehr ausführlichen Anamnese zu tun hat.