Beschreibung: Frühblüher > März bis Mai; mit ihren an den Knoten wurzelnden Stängeln bildet die Pflanze meist zusammenhängende Flächen; Blätter fleischig, etwas glänzend; liebt basen- und stickstoffsalzhaltige Böden; sehr häufig
die jungen Blätter im Frühjahr als Salat (oder als Presssaft) gegen Skorbut (Scharbock = Vitamin C Mangel) und für Blutreinigungskuren; Achtung: die Scharfstoffe können zu Magenreizungen führen
als Tee gegen Hautleiden; das getrocknete Kraut ist weniger reizend für den Magen
Anwendung: die getrocknete für Leber und Galle; der Ölauszug aus der Wurzel als Haarwuchsmittel und bei Schuppen
Monografie: negativ, HMPC
Die Pflanze wird von Pferden gerne gefressen und ist daher häufig in Kräutermischungen enthalten.
Hildegard von Bingen
Die Pflanze, die Klette heißt, hat etwas nachteilige Wärme und wächst aus Saft und Schweiß der Erde und ist sowohl nützlich als auch unnütz. Ihre Wurzel und ihr Stiel taugen für keine Anwendung und die Blätter sind gekocht wie roh für den Menschen gefährlich zu essen, außer für den, in dessen Körper ein Stein wächst. Jener soll die Blätter dieser Pflanze in bestem Wein kochen, den Wein durch ein Tuch seihen und warm sowohl nach dem Essen wie nüchtern trinken, und durch dessen Stärke wird der Stein in ihm zerrieben. …
In allen Arten laufen dieselben chemischen Vorgänge ab: Das in der Droge vorliegende Alliin wird nach der Zerstörung der Zellen durch die Alliinase (Alliin-Lyase) zunächst hydrolytisch in Brenztraubensäure und Alkylsulfensäure gespalten, letztere wird dann zu ALLICIN umgewandelt. (Daraus können weiterhin Diallylsulfid und Ajoen gebildet werden.) Allicin hat den typischen Knoblauchgeruch; es wirkt im Magen antibakteriell.
Hildegard von Bingen
Alle Laucharten, die hohl sind, wie surigo, prislauch, planza und ähnliche, sind nicht zu warm, sondern gemäßigt und haben einen etwas weinartigen Saft. Sie wachsen durch Wind und Feuchtigkeit der Erde, aber unter den anderen ist besonders ein (bestimmter?) Lauch weniger schädlich und bewirkt keine Verwirbelungen in den Säften des Menschen, sondern kann schnell verdaut werden. Gesunden schadet er nicht, wenn sie ihn essen, für Kranke aber soll er gekocht werden, damit sich nicht seine Feuchtigkeit mit deren Feuchtigkeit verbindet, weil Kranke veränderte Säfte in sich haben.
Baumartiger Strauch mit aufrechtem Wuchs, 5-15m, Pionierpflanze; Blüten: männliche Kätzchen erscheinen vor den Blättern, goldgelb, hängend; weibliche Blüten in Hüllen mit roter Narbe, Februar bis April; Blätter: rundlich bis herzförmig; Früchte: ölreiche Nüsse
Drogen
Laubblätter • Inhaltsstoffe: ätherisches Öl, Palmitinsäure, Paraffin, Myricitrosid, Saccharose, Taraxerol, β-Sitosterin • Anwendung in Teegemischen (als Ersatz für Hamamelis) bei Krampfadern, Venenentzündungen, Geschwüren, Hämorrhagien
Rinde der Zweige • Inhaltsstoffe: ätherisches Öl, Gerbstoffe, Phlobaphene (rote Oxidationsprodukte der Gerbstoffe), Fett, Harzsäuren, Lignocerylalkohol, Sitosterin, Betulin • Anwendung als Tee bei Krampfadern und Venenentzündung
Nüsse – Nahrungsmittel
Öl der Nüsse • Inhaltsstoffe: fettes Öl mit Triglyceriden (Ölsäure-, Palmitin-, Palmitolein-, Stearin-, Linolsäure-glycerolester), Phytosterine • Verwendung als Speiseöl, für Kosmetik und Seifen
Wissenswertes
Nach dem Abholzen werden die Stockausschläge/Ruten für Flechtwerk verwendet (Zäune, Körbe, Dächer, Bögen, Fischreusen).
eines der wichtigsten einheimischen Heckengehölze #issdenknick
Nach christliche Legenden waren die Ruten von Moses und Aaron aus Hasel.
Wichtige Pflanze der Kelten mit vielseitiger Verwendung: Lebensmittel, Wintervorrat, Aphrodisiakum, bei Bleisucht und Blutarmut, als Wünschelrute und Zauberstab, Regenzauber, Fruchtbarkeit (weiße Magie: Erblühen der Kätzchen als Zeichen der Wiedergeburt), Schutzzauber (gegen Blitzschlag, Feuer, Schlangen, Krankheiten)
manchmal mit Misteln bewachsen
Hildegard von Bingen
Der Haselstrauch ist mehr kalt als warm und taugt nicht viel zur Arznei und bedeutet die Zügellosigkeit. … Die Früchte, also die Nüsse, nützen einem gesunden Menschen nicht sehr zum Essen, schaden ihm aber auch nicht viel. Aber für einen Kranken sind sie schädlich, weil sie ihn in der Brust einengen.