Ahorn – Acer

Aceraceae – Ahorngewächse

Spitz-Ahorn – Acer platanoides

sommergrün, 25-30 m, Schlucht- und Auenwälder; überall in Europa; Parkanlagen
Verwandte:
Kolchischer Ahorn (A. cappadocium) nur in Parks und Gärten,
Kretischer Ahorn (A. sempervirens) halb-immergrün,
Französischer Ahorn (A. monspessulanum) nur in warmen Gegenden

Hildegard von Bingen

Der Ahorn ist mehr kalt als warm und auch trocken, aber doch gemäßigt, und er bedeutet jedes Aufschrecken.
Wer lange tägliche und andauernde Fieber hat, soll Äste dieses Baumens mit den Blättern in Wasser kochen und oft in diesem Wasser baden. Und sobald er das Bad verlässt, soll er die untere Rinde dieses Baumes zerstoßen, den Saft ausdrücken und in reinen Wein gießen und so kalt nach besagtem Bad trinken, und der Kranke wird seine Gesundheit schneller zurückerlangen … Er soll das oft tun, und die chronischen Fieber in ihm werden weichen, und ihr Unrat und ihre Stürme in ihm werden verschwinden.

Physica 3.30

Anwendung bei Fieber, „Gicht“, geschwollener Nase

Feld-Ahorn / Maßholder – Acer campestre

Baum des Jahres 2015

selten über 10m, Rinde oft korkig, nährstoffreiche Böden, von Ebene bis 900 m Höhe, in Europa weit verbreitet, wichtiges Flurgehölz
Verwandte: Schneeball-Ahorn (A. opalus) südlich, klein

Hildegard von Bingen

Maßholder hat eine nichtsnutzige und schädliche Wärme, und auch die Kälte, die er hat, ist nichtsnutzig. Und sein Holz und Saft und Frucht sind unbrauchbar für jede Nutzung des Menschen, und alle sind schädlich für seine Gesundheit und gefährlich hinsichtlich der Begierde, weil sie im Menschen die Begierde erwecken würden. Und wenn der Mensch von seiner Frucht äße, würde er davon geschwächt wegen der Nichtsnutzigkeit ihrer Wärme, weil sie die guten Säfte im Menschen zerstört. Ferner taugen weder sein Feuer noch sein Rauch zur Gesundheit des Menschen.

Physica 3.41

Berg-Ahorn – Acer pseudoplatanus

30-40m hoch, häufig in Buchenmischwäldern
Verwandte:
Griechischer Ahorn (A. heldreichii),
Tataren-Ahorn (A. tataricum) Südosteuropa,
Pennsylvanischer Ahorn (A. pensylvanicum),
Rotnerviger Ahorn (A. rufinerve)

Zuckerahorn – Acer saccarum

  • Herkunft: Nordamerika, besonders Kanada
  • Droge: Ahornsirup = Blutungssaft
  • Inhaltsstoffe: bis zu 8% Saccharose (Trockengewicht: 98% Zucker, fast nur Saccharose), 0,4% Proteine, 0,3% organische Säuren
  • Anwendung: volkstümlich bei Frühjahrskuren > Wirksamkeit nicht belegt
  • zum Süßen von Speisen und Getränken, Süßwarenindustrie
  • nach Kristallisation zur Gewinnung von Ahornzucker

Silber-Ahorn – Acer saccarinum

stammt aus Nordamerika (Große Seen bis Florida), schnellwüchsig, Auengehölz; wurde auch zur Zuckergewinnung benutzt;
Verwandte: Rot-Ahorn (A. rubum)

Eschenblättriger Ahorn – Acer negundo

Nordamerika, in Europa eingebürgert
Inhaltsstoffe: Blätter und Rinde enthalten Saponine, die antitumoral wirken; phenolische Verbindungen, u.a. Flavonoide


Wissenswertes

  • stabilisiert sich über Magnetfeld der Erde
  • Bedeutung: Kraft für die Suche nach Identität, Eigensinn

Vanille

Vanilla planifolia

Königin der Gewürze

Orchideenpflanze aus Mexiko – einzig genutzte Orchidee

  • Geschmack sahnig-süß; wurde dem bitteren Kakao hinzugefügt
  • über 100 Aromastoffe; Aroma sitzt in der Zellulose der Stangen
  • Anbau in Madagaskar, Indonesien, Komoren, Ile de Bourbon
  • Bourbon-Vanille besonders intensiv + teuer
  • Bestäubung von Hand!
  • Vanilleschoten = Fruchtkapseln mit ihren schwarzen Samen (bis zu 90.000)
  • gute Produkte erkennt man an den schwarzen Pünktchen

Die Fruchtkapseln werden gelb/grün geerntet und färben sich dunkel, wenn sie in der Sonne getrocknet bzw. mit Wasserdampf und nachts in Säcken luftdicht verpackt werden. FERMENTATION Das Aroma, das dabei durch Enzyme freigesetzt wird, ist vor allem das Vanillin.

Wirkung und Anwendung:

  • zum Backen und Kochen
  • Appetit- und Gallenfluss anregend
  • Darm stärkend
  • fiebersenkend
  • Aromatherapie: stimmungsaufhellend, gegen Stress und Ängste (Vanillin ist ein Pheromon)

Wissenswertes:

Künstliche Vanille wurde 1874 vom deutschen Chemiker Wilhelm Haarmann aus Nadelbäumen synthetisiert.

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Kakao

Theobroma cacao

„Speise der Götter“
theos = Gott
broma = Speise

kakahuatl = hart und gut

22 Arten

Früchte (circa 5 pro Baum) enthalten Samen/Bohnen

Inhaltsstoffe:
Flavonoide (Antioxidantien), Tryptophan (Aminosäure), Phenylethylamin (Endorphin), Theobromin (Stimulanz)

lang wirkende Nährstoffe

Verarbeitung:
Bohnen, werden fermentiert + geröstet, Kakaobutter wird entzogen > Kakaopulver

Wirkung:

  • für gesundheitliche Wirkung mind. 70% Kakaoanteil – dunkel und wenig süß!
  • stärkt das Herz
  • regelt Blutdruck und Blutfettwerte
  • macht glücklich (Tryptophan wird in Serotonin umgebaut; Endorphin wirkt als Antidepressivum)
  • fördert körperliche Leistungsfähigkeit
  • wirkt gegen Durchfall
  • bei Asthma

Aromatherapie:

als Nerventonikum bei Stress, psychisch ausgleichend, aphrodisierend

Geschichte:

  • bei den Maya ungesüßt als ritueller Trunk (mit Vanille, Zimt und Chili) – der Aztekenherrscher Moctezuma bietet ihn Hernán Cortéz an
  • xokoatl = Kakaopulver mit Mehl und Honig zu einer Paste vermischt und als Platte ausgewalzt
  • die süße Variante mit Milch wurde von spanischen Nonnen kreiert
  • 1657 eröffnete in London das erste chocolate house

Hier ein witziges Video von Cellagon zur Wirkung von Schokolade: 

Safran

die Blütennarben von Crocus sativus = Safrankrokus

  • mehrjährige Knollenpflanze, Schwertliliengewächs
  • Ursprung ungewiss
  • in der Antike Anbau auf Kreta, Kaschmir, Himalaya – heute große Felder im Iran, Spanien u.a.
  • blüht im Spätherbst
  • in jeder Blüte des Safrankrokus sind 3 orangefarbene Blütennarben = die Safranfäden
  • das teuerste Gewürz der Welt – für 450 g Safran müssen 200.000 Blüten von Hand geerntet werden
  • Geschmack erdig, bittersüß

Inhaltsstoffe:
Farbstoff Crocin, Bitterstoff Procrocin, 60 Duftstoffe (Safranal u.a.), Riboflavin, Crocetin

getrockneter Safran in der Apotheke im Freilichtmuseum Molfsee – die leuchtend violette Farbe hat sich gut erhalten

Wirkung & Anwendung

  • schmerzlindernd, harntreibend, schweißtreibend, schlaffördernd, hustenstillend
  • verdauungsfördernd – steigert durch Mehrproduktion von Enzymen die Eiweißverdauung
  • krampflösend, z. B. bei Menstruationsbeschwerden
  • blutdrucksenkend
  • antidepressiv
  • antidiabetisch
  • antioxidativ
  • schützt möglicherweise vor Darmkrebs
  • hoher Gehalt an Vitamin B2 / Riboflavin – gut für den Stoffwechsel und die Augen, hilft bei Migräne
  • CAVE: steigert Uteruskontraktion – nicht anwenden während Schwangerschaft bzw. Trächtigkeit
  • Höchstmenge 5g – Nebenwirkungen: Schwindel, Kopfweh, Übelkeit, Abort >
    hohe Dosen sogar tödlich

mehr lesen:

einheimischer Krokus

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Mais

Zea mays

  • Poaceae – Gramineae – Gräser
  • Einjährige Pflanze, 1-3 m hoch; kann sich nicht alleine vermehren
  • männliche und weibliche Blüten
  • über 60 Arten
  • benötigt viel Wärme
  • Eiweiß biologisch minderwertig (einige essentielle Aminosäuren fehlen), kann bei einseitiger Ernährung zu Pellagra führen (Vitamin B-Mangel)
  • in Mexiko seit 7.000 Jahren kultiviert – „heilig“
  • in Deutschland seit circa 100 Jahren kultiviert
  • zweitwichtigste Getreideart der Welt
  • Nahrungsmittel, Körner- und Grünfutter, Silage, Rohstoff für Biogasanlagen

Verschiedene Sorten

  • Zuckermais: Speise- bzw. Gemüsemais, Ernte während Milchreife
  • Körner- bzw. Futtermais: mehr Stärke als Zucker
  • Babymais: eigene Art, wird unreif geerntet, besonders zart
  • Puffmais: zur Herstellung von Popcorn

Verwendung

1.       Nahrungsmittel

Inhaltsstoffe: Zeaxanthin (Antioxidans), Carotinoid Lutein, Folsäure, Phenolsäuren, Phytosterole, Fructooligosaccharide, Kalium, viel Vit E, viel Stärke (55-72%)

Eiweiß biologisch minderwertig (einige essentielle Aminosäuren fehlen); einseitige Ernährung führt zu Pellagra (Vit. B Mangel); Zeaxanthin und Lutein > können Makuladegeneration verhindern (bekämpft freie Radikale in der Retina)

nur kurz kochen und mit Fett servieren

2.       Maisstärke

die nach Abtrennung der ölhaltigen Keimlinge gemahlenen Körner werden mit Wasser ausgeschlämmt; Verwendung in der pharmazeutischen Technologie (Britisches Gummi)

3.       Maiskeimöl

aus Keimlingen durch Pressen und Extraktion gewonnenes, raffiniertes fettes Öl

Inhaltsstoffe: das zu 30-50% in den Keimlingen enthaltene Öl besteht zu etwa 93% aus Glyceriden der Linolsäure, Ölsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Linolensäure und Vit. E

Anwendung: als natürlicher Vit. E Lieferant, als Speiseöl, für Körperpflegemittel

4.       Maisgriffel / Maisnarben / Maishaare

die getrockneten fadenförmigen Griffel der weiblichen Blüten; als gering giftig eingestuft

Inhaltsstoffe: ätherische Öle, Alkaloide, Gerbstoffe, Flavonoide, Harz, Saponine, Schleimstoffe, hoher Gehalt an Kaliumsalzen

Anwendung: volkstümlich bei Harnbeschwerden, Blasen- und Nierengries

CAVE: können beim Einatmen Erregungszustände und Delirien bewirken; auch Erbrechen, Koliken, Durchfall

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