Adonisröschen

Adonis vernalis

andere Namen:
Frühlings-Adonisröschen, Feuerröschen, Teufelsauge, Blutauge, falsche/böhmische Nieswurz

Hahnenfußgewächse – Ranunculaceae

GIFTIG • steht unter strengem Naturschutz

Botanik: ausdauernd, 15-30 cm hoch, kräftiger Wurzelstock, gefiederte Blätter, gelbe Blüten April bis Mai; Steppenheiden Südosteuropas > Mitteleuropa > Thüringen

Droge:
das blühende Kraut ohne die Wurzeln > Adoniskraut; geruchslos; aromatisch, bitterer Geschmack; teilweise Bestandteile von Tees oder galenischen Produkten, Tagesdosis 0,6 g

Inhaltsstoffe:
herzwirksame Glykoside vom Cardenolidtyp (digitalisähnlich, leiten sich alle von 5 Aglyka ab) Adonidosid, Adonivernosid, Cymarin, Adonitoxin; Flavonoide, Adonit, Cholin, Zuckerkomponenten (Glucose, Desoxyzucker, Xylose); Flavonol-C-Glykosyl Adonivernith

Wirkung:
positiv inotrop, venentonisierend; vermehrte diastolische Füllung, zentral beruhigend, Regulierung der Reizleitung, Diuretikum, Wurzel stark abführend

Anwendung der Fertigprodukte

  • bei Herz- und Kreislaufbeschwerden, leichte bis mittlere Herzmuskelschwäche, Herzjagen bei Hyperthyreose, nervöse Herzbeschwerden
  • positive Monografie
  • kumulieren nicht und können daher über längeren Zeitraum gegeben werden

in der Volksheilkunde zum Austreiben von Blasen- und Nierensteinen, Wassersucht, Fieber, Menstruationsstörungen

Nebenwirkungen:

  • bei Überdosis nervöse Erregung, Magen- und Darmstörungen, Übelkeit, Erbrechen, keine tödlichen Vergiftungen!
  • CAVE: haut- und schleimhauttoxisch, getrübtes Sensorium
  • beim Pferd 10% im Heu TOXISCH

Wissenswertes

  • Ovids Metamorphosen (röm. Mythus): Adonis ist der schöne Sohn des Königs von Kypros, Liebling der Venus; wird auf der Jagd von einem Eber getötet, den Mars geschickt hat; Venus verwandelt ihn in eine blutrote Blume
  • seit Hippokrates verwendet
  • 16./17. Jh.: Steinleiden, Harnbeschwerden, Wassersucht
  • 18. Jh.: Thüringen exportiert große Mengen nach ganz Europa > einheimische Vorkommen werden dezimiert