Beschreibung: mehrjährig, Blütenköpfchen aus Zungenblüten; Blätter als grundständige Rosette; 10-50 cm; weißer Milchsaft in allen Teilen (erzeugt auf der Haut braune Flecken); Blätter je nach Standort unterschiedlich gezackt; Stängel hohl und kahl; lange, dicke Pfahlwurzel
Vorkommen: überall, Grünland, Unkrautfluren
Sammelgut: Kraut mit oder ohne Wurzel; Trocknung bei bis zu 50°C
Geruch: schwach und eigenartig Geschmack: etwas bitter (Bitterwert 1:1500)
Droge: Kraut (von den Stängeln
abgestreifte Blätter und Blüten)
Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl in verschiedenen Typen (Carvacrol, Thymol*, Cymen, Geraniol, Linalool, Terpineol, Thujanol), Flavonoide (Apigenin Luteolin, Thymonin…), Gerbstoffe und Phenolcarbonsäure (Rosmarinsäure u.a.) Polysaccharide, Monosaccharide, Triterpene
*Thymol: farblose Kristalle mit Geruch nach Thymian, Hauptbestandteil des Ätherischen Öls, 20x stärker keimhemmend als Phenol
Wirkung:
gesteigerte Sekretion
antimikrobiell
antimykotisch
antiviral
spasmolytisch
antioxidativ
entzündungshemmend
gärungs- und fäulniswidrig
insektizid gegen kleine Käfer
anthelmintisch (gegen Würmer)
Anwendung:
bei Bronchitis (akut und chron.) und Katarrhen der oberen Atemwege als Expektorans und Bronchospasmolytikum
bei Verdauungsbeschwerden
in der Erfahrungsheilkunde bei Hautproblemen durch Viren oder Pilze
Thymianöl aus dem Kraut: farblos, Geruch nach Pizza, leicht brennender Geschmack – Verwendung als Hustensaft, Inhalation, Mundspülung
Aromatherapie: in der Erkältungszeit; verleiht Kraft und Vertrauen, wirkt anregend, stärkend; bei Erschöpfung, Müdigkeit, Schwäche; zur Hautpflege beim Wundliegen,
Ätherisches Öl nicht pur verwenden!
Monografie positiv, ESCOP, WHO, HMPC
Nebenwirkungen:
Überdosis reizt Schleimhäute, reines Thymol in hoher Dosierung TOXISCH für Tiere > schädigt Nieren, Leber, verstärkt Atmung und Herztätigkeit, erhöht Blutdruck und Körpertemperatur; NICHT bei Katzen anwenden
Zitronenthymian – Thymian vulgaris linalool – wirkt milder und ist daher auch für Kinder geeignet.
Stoffwechsel/Metabolismus, ist die Grundlage aller lebenswichtigen Vorgänge im Körper. Nahrungsaufnahme – Verdauung – Resorption – Blutkreislauf – Leber – Pischinger Raum / Bindegewebe – Zelle – Stoffwechsel (Umbau) – Ausscheidung von Resten/Müll/Schlacken aus der Zell raus – venöser Blutkreislauf – weiter über Darm/Leber, Niere, Lunge, Haut Soll in Homöstase / Gleichgewicht durch Selbstregulation sein Reaktionsstarre > chron. Erkrankungen
Nierenpflanzen Echte Goldrute (bei Erkrankungen der Niere) Birke (bis 5x mehr Harn – viel trinken!) Brennnessel (Rheumapflanze, Mineralien (Kalium) und Spurenelemente, entzündungshemmend; bei Prostataleiden die Wurzel) Dornige Hauhechel (bei Allergie auf Birke)
3-Wurzel-Tee (Leber-Galle-Milz): Wurzeln von Löwenzahn, Wegwarte, Klette
Verzichten auf: Zucker (bei Pilzen im Darm muss weiter Zucker gegessen werden, da die Pilze sonst ins Blut wandern), Fleisch/Fett, Getreide, Fertigprodukte, Alkohol, Milch (Milchprodukte sind okay)
Feuchtwarme Leberwickel mit Schafgarbe
Bei Sodbrennen: Kartoffelsaft (Schoenenberger)
Trockenbürsten (von körperfern nach körpernah) = Lymphfluss anregen
Heidelberger’s 7 Kräuter
Heilerde zur Bindung der Schadstoffe (Luvos, Bolus alba)
wenn es durch die „Schlacken“ zu Verstopfung (Pfortaderbelastung) kommt: Senna, Faulbaum, Früchtewürfel
Droge: die reifen Früchte (vom Pappus befreit); aus Anbau in Afrika, Amerika, China; nahezu geruchslos; Geschmack: Schale bitter, Samen ölig
Inhaltsstoffe: Flavonolignane (Silymarin), Flavonoide • in der Frucht: Eiweiß, fettes Öl (Linolsäure, Ölsäure, Palmitinsäure) • im Blatt: Flavonoide, Fumarsäuren, Polyacetylene (auch in der Wurzel)
Wirkung von Silymarin: • wirkt gegen Leberschädigung > Veränderung der Zellmembran-Struktur der Leberzellen > Gifte können nicht eindringen • stimuliert die Aktivität der nukleolären Polymerase 1 > Neubildung von Leberzellen > Regeneration der Leber • steigert Durchblutung der Pfortader
Anwendung: • dyspeptische Beschwerden • chronische Leberkrankheiten (bis zu Zirrhose) • toxische Leberschäden • Antidot zum Knollenblätterpilz • Förderung des Gallenfluss
Monografie positiv
Wichtig: Eine Zubereitung als Tee ist nicht geeignet, da Silymarin wenig wasserlöslich ist!
Hildegard von Bingen
Aber die Mariendistel enthält Kälte, die vom Tau stammt, und ist sehr nützlich. Wenn also jemand am Herzen oder an einem anderen Ort oder an einem seiner Glieder am Stechen leidet, soll er Mariendistel nehmen und etwas weniger vom Langohrigen Salbei und das in ein bisschen Wasser zu Saft machen. Den soll er sofort, wenn er vom Stechen gequält wird, so trinken, und es wird im besser gehen.
Physica 1.99
Produkte aus Mariendistel
Pellets aus Mariendistel-Presskuchen • Leckerli für Pferde und PonysMariendistel Presskuchen als Granulat – Ergänzungsfuttermittel für Pferde und PonysMariendistelöl für Pferde und Ponys von Urkraft – Ergänzungsfuttermittel
3 Produkte von Urkraft: Pellets als Leckerli, Granulat als Zusatzfutter, Öl als Energielieferant
als Tee/innerlich bei: Atemwegserkrankungen, Bronchitis, Husten, Verdauungsstörungen, Blähungen, desinfizierend im Verdauungstrakt, bei leichten Durchfällen
zum gurgeln bei Halsschmerzen und Entzündungen im Mund- und Rachenraum
Vorsicht vor Überdosierung! Der Inhaltsstoff Thujon kann zu Magenschmerzen und Übelkeit/Erbrechen, Bluthochdruck, Herz- und Atembeschwerden führen. Nicht während Schwangerschaft/Trächtigkeit verwenden.
bei tieren
Anwendung beim Pferd: als leckerer und bekömmlicher Futterzusatz, für die Schweißregulation, bei Kotwasser, als Hustenkraut, bei Hauterkrankungen, Sommerekzem, Satteldruck
Anwendung beim Hund: als Honig oder Tee bei Husten, im Anti-Floh-Puder, als Zahnabreibung
aromatherapie
Förderung der Gedächtnisleistung (s.o.) Das Ätherische Öl ist nicht für Kinder, Menschen mit Krampfleiden und Tiere geeignet; das Hydrolat schon.
Warum sollte der Mensch, dem Salbei im Garten wächst, sterben? (Paracelsus)
Wissenswertes: Im Alten Ägypten zur Erhöhung der Fruchtbarkeit beim Frauen. In Rom eine heilige Pflanze. Bei den gallischen Druiden hat er die Macht Tote zu erwecken.
Hildegard von Bingen
Salbei ist von warmer und trockener Natur und gedeiht mehr durch die Wärme der Sonne als durch die Feuchtigkeit der Erde, und er ist nützlich gegen kranke Säfte, weil er trocken ist.
Physica 1.63
Anwendung: gegen schlechte Säfte und Mundgeruch, bei „Gicht“, Appetitlosigkeit, Kopf- und Flankenschmerz, Harninkontinenz, Blutungen
in der Klostermedizin: Herzbeschwerden, Herzinfarkt, Schlaganfall, Lähmungen nach Schlaganfall
Indianische Medizin – Indian Sage
eine der wichtigsten Pflanzen
zur rituellen Reinigung von Personen und Zeremonieplätzen
fördert die Inspiration und öffnet die Gedanken
für Meditation wird das Kraut gekaut
Atemwegserkrankungen
Auflagen aus Blättern bei Gelenkrheumatismus
als Gemüse und Gewürz
Wiesensalbei
Der bei uns wildwachsende Wiesensalbei (Salvia pratensis) wird für arzneiliche Zwecke nicht verwendet, weil der Gehalt an ätherischem Öl zu gering ist!
weitere Arten
Spanischer Salbei / Salvia lavandufolia
Muskatellersalbei / Salvia sclares / Clary sage
Buntschopf-Salbei • Salvia viridisPfingstrosensalbeiSalvia involucrataSalvia patensSalvia hians
Die RHS – Royal Horticultural Society – hat herausgefunden, dass Rosmarin zu den Salbei-Arten gehört und daher einen neuen Namen vorgeschlagen: Salvia rosmarinus
Literaturtipp
Ellen Heidböhmer • Die Heilkraft von Salbei • Herbig • ISBN 978-3-7766-2696-4
Ein kleines Buch mit vielen Anwendungsbeispielen und Rezepten!