Die Blätter der Weißen Maulbeere sind das Futter für die Seidenspinnerraupen.
Blätter als Tee bei Blasen- und Nierenerkrankungen
Holz für Fässer und Musikinstrumente
Rinde zur Herstellung von Papier
Früchte von Roter, Schwarzer und Weißer Maulbeere sind essbar – auch getrocknet oder als Saft zu erhalten; vitaminreich
Hildegard von Bingen
Der Maulbeerbaum ist kalt im guten Sinn, aber auch frischlebendig. Und wer die Krätze hat, soll seine Blätter in Wasser kochen und in diesem Wasser baden … Wer Gift im Essen oder Trinken eingenommen hat, soll diese Blätter zerreiben und ihren Saft ausdrücken … An ihm ist eine reiche Menge an Früchten und seine Frucht schadet weder Kranken noch Gesunden, sondern hilft dem Menschen mehr als dass sie ihm schadet.
Physica 3.9
Morus rubra cv. Pendula – Hängender Roter Maulbeerbaum Botanischer Garten der CAU Kiel
andere Namen: Lebensbaum, Weihrauchbaum, Feuerbaum
steht unter Naturschutz
Botanik:
niederliegender Strauch oder größerer säulenförmiger Baum mit anliegenden Zweigen; immergrün
Rinde rissig, schält oft ab
Blätter 1cm lang, nadelförmig, starr, spitz, stehen zu 3 oder 4
Blüten getrenntgeschlechtlich, grünlich; Blütezeit April bis Mai
Früchte (Zapfen) beerenartig, brauchen 3 Jahre bis zur Reife (1.Blüte, 2.grün, 3.dunkel), dann kugelrund, 5-8 mm groß, blauschwarz, mit dreistrahliger Spalte, 3 Samen; jüngere Früchte erscheinen bereits, während die alten schwarzen noch am Strauch hängen
Vorkommen: Berghänge, Heiden, Moore, Unterholz
in Europa 3 Unterarten: ssp. communis, ssp. alpina, ssp. hemisphaerica
Drogen
Früchte / Juniperi fructus / Wacholderbeeren, Kaddigbeeren = die reifen, getrockneten Beerenzapfen (Scheinbeere); Ernte im Oktober Geruch eigenartig würzig, Geschmack süßlich aromatisch Inhaltsstoffe: ätherisches Öl (alpha-Pinen, Campher, Limonen, …), Gerbstoffe vom Catechintyp, Invertzucker (ca.30%), geringe Mengen Flavonoide, Harze, Leukoanthocyanidine Verwendung in Teemischungen, bei dyspeptischen Beschwerden „Infolge Reizung des Nierenepithels ist die frühere Anwendung als Diuretikum nicht mehr vertretbar, da eine Nierenschädigung bei längerem Gebrauch nicht ausgeschlossen werden kann.“ Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen Gegenanzeigen: Nierenentzündung, Schwangerschaft
Öl / Juniperi aetheroleum / Oleum juniperi / ätherisches Wacholderöl / Wacholderbeerenöl = das aus den reifen Beerenzapfen durch Wasserdampfdestillation gewonnene Öl Inhaltsstoffe: Monoterpenkohlenwasserstoffe (α-Pinen, β-Myrcen, Limonen, Sabinen), Sesquiterpenkohlenwasserstoffe, oxidierte Monoterpene (Terpinen-4-ol) Verwendung: Bestandteil von Fertigarzneien (meist als Kapsel) bei dyspeptischen Beschwerden und als mildes Diuretikum; äußerlich als Badezusatz oder in Einreibungen zur Hyperämisierung; als Desinfektionsmittel; zur Insektenabwehr
Wacholderspiritus: klar, mit starkem Geruch; Ätherisches Öl gelöst in Alkohol; Verwendung: Einreibungen bei Rheuma
Wacholderholz / Juniperi ligum = das getrocknete Ast-, Stamm-, Wurzelholz Inhaltsstoffe: ätherisches Öl mit Thujopsen (als Hauptkomponente), Diterpene (Sugiol, Xanthoperol) in der Volksheilkunde: harntreibend, schweißtreibend
Wirkung:
Reizwirkung direkt auf das Nierengewebe – daher NUR für Patienten mit gesunden Nieren und NUR für kurze Zeit – stark wassertreibend; Nierenschädigung nicht bewiesen, aber besser nicht bei akuten Nierenkrankheiten oder in der Schwangerschaft, nicht länger als 4 Wochen
antiviral
verdauungsfördernd
Monografie positiv
Anwendung:
chron. Nierenbeckenentzündung, bei Entzündung der Harnblase als Harndesinfiziens
die grünen Beeren auch gegen rheumatische Beschwerden
Öl für Einreibungen bei Rheuma
Inhalation bei Bronchitis
Volksmedizin: appetitanregend (Beeren); als Tee gegen Husten, zur Entwässerung, gegen übelriechende Durchfälle, Blähsucht, Sodbrennen, Galle- und Leberleiden, rheumatische Krankheiten
viel von Kneipp empfohlen
auch das Holz wird verwendet
Frau Aschenbrenner: Harz für Magenschleimhaut, Früchte für guten Atem
als Gewürz: machen Speisen bekömmlicher (Sauerkraut, dunkle Saucen, Fleisch, Fisch) > 3 ganze oder 2 zerdrückte pro Person
Wacholderschnaps: Steinhäger, Gin, Genever
das Harz als Räucherwerk: magisch, vertreibt den Teufel und böse Gedanken, schenkt neue Lebenskraft, reinigt die Sinne und macht sie wach für Neues; mit ihm gesäuberte Räume enthalten starke Energien, die auf die Menschen übergehen; stark desinfizierend (für Krankenzimmer)
ätherisches Öl: scharfer würziger Duft, wirkt ausgleichend auf die Psyche, hilft zur Ruhe zu kommen und Ideen zu realisieren, für Ausdauer; bei Fastenkuren; zur Insektenabwehr
Überdosis: antifertil, innerliche Nierenschmerzen, Harndrang, Diuresesteigerung, Veilchengeruch des Harns, Herztätigkeit und Atmung beschleunigt, selten Krämpfe, leichte gastroenteritische Symptome; äußerlich: Entzündung der Haut mit Blasenbildung (irritative Kontaktdermatitis), allergisches Kontaktekzem, allergisches Asthma
Wissenswertes
in Tutanchamuns Grab
in Antike nicht verwendet; gehört zu Apollon und Hekate
bei Germanen hoch geachtet; als magisches Räucherkraut
im MA als Vorbeugung gegen die Pest (Wacholderfeuer)
seit 16./17. Jh. als harntreibend, verdauungsfördernd, magenstärkend
Hildegard von Bingen
Wacholder ist mehr warm als kalt und bedeutet das Übermaß.
Darstellung im hortus sanitatis Gart der Gesundheit von 1485
Kleiner Baum bis 5 m Höhe; seit 500 v. C. in China in Kultur; weltweiter Anbau in den Subtropen; wirtschaftlich wichtige Obstfrucht; viele Kultursorten
Volksheilkunde
Droge: Saft Anwendung: unterstützend bei Erkältungskrankheiten Monografie: keine
Aromatherapie
Droge: kaltgepresstes ätherisches Öl der Schale
Inhaltsstoffe: Monoterpene
Wirkung: lufterfrischend, belebend, antiviral, gegen Streptokokken, immunstärkend, konzentrationsfördernd
Anwendung: bei Stress, diffusen Ängsten, depressiven Verstimmungen, am Arbeitsplatz, zur Raumluftverbesserung
zu beachten: nicht lange haltbar, können Haut und Schleimhaut reizen, erhöhen die Lichtempfindlichkeit (nicht vor Sonnenbad oder Solarium verwenden)
Hildegard von Bingen
Der Zitronenbaum, an dem die Zitronen wachsen, ist mehr warm als kalt und bedeutet die Keuschheit. Ein Mensch der täglich Fieberanfälle hat, soll die Blätter dieses Baumes in Wein kochen … Aber auch die Früchte dieses Baumes unterdrücken, wenn man sie isst, aufgrund ihrer guten Wärme und ihrer guten Kräfte das Fieber im Menschen. …
Physica 3.18
Buddhas Hand
Citrus limon var. sarcodactylus Varietät der Zitrone mit fingerförmigen Früchten; während der Reife riechen sie nach Rosen; Früchte essbar; Verwendung in der fernöstlichen Küche; blüht das ganze Jahr
Der Birnbaum ist mehr kalt als warm und ist im Vergleich mit dem Apfelbaum so schwer und fest wir die Leber im Verhältnis zur Lunge. Denn wie die Leber fester und nützlicher und auch schädlicher als der Apfel. Wurzeln, Blätter und Saft taugen wegen ihrer Härte nicht für Arzneien, aber die Mistel darauf ist für Heilmittel sehr geeignet. … Die Frucht des Birnbaums ist massig und schwergewichtig und herb, und wenn jemand sie im Übermaß isst, bereitet sie in seinem Kopf Migräne und macht ihn eng in der Brust. … Deshalb kann jener, nachdem er eine rohe Birne gegessen hat, schwer Atem holen, so dass dadurch auch manchmal viele Krankheiten in seiner Brust entstehen. Die Birnen erquicken sich nämlich dann am Tau, wenn die Kräfte des Taus um den Tagesanbruch zerfließen. Deshalb bewirken Birnen, wenn sie nicht gekocht werden, schädliche Säfte im Menschen, weil sie im abfließenden Tau wachsen. Wer deshalb Birnen essen will, soll sie in Wasser kochen oder am Feuer dörren. … Das ist die beste Latwerge und wertvoller als Gold und nützlicher als reinstes Gold, weil sie die Migräne beseitigt und die Atemnot vermindert …