Chelidonium majus
Familie: Mohngewächs/Papaveraceae
giftig • apothekenpflichtig
Beschreibung:
mehrjährig, 30-60 cm, Staude, fast kahl; Stängel behaart, verzweigt und leicht brechend; Blätter behaart, unterseits blaugrün; Milchsaft gelb-orange, Kapsel schotenförmig, bis 5 cm; der schwarze Samen hat ein weißes, ölhaltiges Anhängsel, das gern von Ameisen gefressen wird
Vorkommen:
Unkrautfluren, Schutt, Wegränder; Stickstoffanzeiger; lehmige Böden
Sammelvorschrift:
das ganze Kraut und die Wurzeln kurz vor der Blüte; Verwendung in frischem Zustand, da sich die Wirkstoffe schnell zersetzen (max. 6 Monate haltbar)
Inhaltsstoffe:
Alkaloide, organische Säuren, Mineralien, ätherisches Öl, Harz
Wirkung:
stark krampflösend, schmerzstillend, beruhigend, galletreibend
Anwendung:
• kein Tee!
• Bronchien > asthmatische Anfälle, chronischer Reizhusten
• Leber, Galle > Leberleiden, Gelbsucht, Magen-Darm-Trakt, Gallensteinbildung, Koliken mit Schmerzen
• Milchsaft wurde auf Warzen aufgetragen > verfärbt die Haut, reizt aber nicht
• CAVE: nicht in die Augen gelangen lassen
• bei Überdosierung: Somnolenz, Magenschmerz, Hämaturie
• Monografie positiv
giftig für Tiere – Vergiftungen kommen wegen des schlechten Geruchs und Geschmacks nur selten vor – Vorsicht im Heu!?
Wissenswertes:
Bestäubung durch Kerbtiere, Ameisen verschleppen die Samen > wächst auch in kleinen und hohen Mauerspalten
Hildegard von Bingen
Schöllkraut ist sehr heiß und giftig und enthält einen schleimigen Saft Es hat in sich ein so scharfes und bitteres Gift, dass es dem Menschen keine Gesundheit bringen kann … Wenn nämlich jemand es isst oder trinkt, macht es ihn innerlich geschwürig und verletzt ihn und deshalb bewirkt es bisweilen im Menschen Lösung und Verdauung, aber mit Schmerz und nicht mit Wohlbefinden. …
Physica 1.139
Darstellung im
hortus sanitatis
Gart der Gesundheit
von 1485