Mutterkorn

Claviceps purpurea

parasitärer Schlauchpilz (Überwinterungsform) auf Getreide (Roggen u.a.);
andere Namen: Giftkorn, Hungerkorn, Brandkorn, Schwarzkorn, Zapfenkorn, Wolfszahn

stark giftig

Droge: Secale cornutum

Inhaltsstoffe: Alkaloide (Ergotamin, Ergometrin) > wirken als Sympathikolytika, α-Rezeptorenblocker; fettes Öl; LSD (Lysergsäurediethylamid; entdeckt 1938 von Albert Hofmann)

Wirkung: erweitern Blutgefäße, senken damit Blutdruck

Anwendung: als standardisiertes Präparat (Pilze aus Kultur) bei gynäkologischen und geburtshilflichen Gebärmutterblutungen

Monografie: negativ

keine Selbstversuche!


Im Mittelalter führte der Verzehr von vergiftetem Getreide zu schweren Erkrankungen, dem Antoniusfeuer (Ergotismus). Symptome: starker Durst, starke Schmerzen, Erbrechen, Durchfall, Durchblutungsstörungen, evtl. auch Veitstanz (Tanzwut).

Da die Krankheit weit verbreitet war, wurde sie auch in der Kunst dargestellt, z.B. auf dem Isenheimer Altar von Matthias Grünewald.