Gottesgnadenkraut
Erythraea centaurium / Centaurium erythraea
Heilpflanze des Jahres 2004
andere Namen:
Gallkraut, Fieberkraut, Wundkraut, Centorelle, Laurinkraut, Magenkraut
Botanik:
Enziangewächs / Gentianaceae; 2-jährig, steht unter Naturschutz
Droge: das Kraut
Geruch: schwach, eigenartig
Geschmack: stark bitter
Droge aus Bulgarien, Jugoslawien, Marokko
Inhaltsstoffe:
reine Bitterstoffdroge – Bitterwert 200-3500
Bitterstoffglykoside (Amarogentin, Gentiopikrin, Erythaurin), Flavonoide, Sterole, Spuren von Pyridin- und Aktinidin-Alkaloiden
Wirkung:
Steigerung der Speichel- und Magensaftsekretion (reflektorisch auf Grund der Bitterstoffe), Steigerung der Peristaltik
Anwendung:
Appetitanregung, Magenschwäche (saftlos), Blähungen, kreislaufwirksam,
Anorexia nervosa bei jungen Mädchen, nervöse Erschöpfung bei Überbelastung,
bei Gallensteinen, Migräne
keine Nebenwirkungen bekannt – CAVE: Magendarmgeschwüre
Antike
- Hippokratiker: bei Atemwegserkrankungen
- Plinius: fel terrae (Erdgalle)
- Dioskurides + Galen: Kentaurion to mikron – gehört zum heilkundigen Kentaur Chiron; wundreinigend, wundheilend, bei Nervenleiden, Sehschwäche, Fieber, Verstopfung anregender Effekt bei Schwächezuständen
Hildegard von Bingen
„Tausendgüldenkraut ist warm und trocken.“
Anwendung bei: Knochenbrüchen, Gicht, Zungenlähmung (Physica 1.125)
Albertus Magnus
„… wärmend und trocknend – abwischende und zusammenziehende Wirkung, große Schärfe und austrocknende Wirkung … in frischem Zustand macht sie Wunden rein und verschließt alte Geschwüre, in trockenem Zustand zerrieben und als Pflaster aufgelegt, festigt sie Fisteln und alte Geschwüre, hilf auch bei Verstopfung der Leber und Verhärtung der Milz“