Symphytum officinale
Beinwurz, Bienenkraut, Schwarzwurz, Wallwurz
Familie: Rauhblattgewächse – Boraginaceae
Beschreibung:
mehrjährig, 40-90 cm, Stängel ist saftig und behaart; Blütezeit von Mai bis August; tiefreichende schwarze Pfahlwurzel; Blüten weiß, gelb, rot, violett oder blau
Vorkommen:
entlang von Ufern, lichte Stellen in Wäldern, an Wegen und Wiesen; liebt feuchten Lehmboden
Droge
- Wurzel – verdirbt schnell
- Blätter – Laubblätter getrocknet
- Kraut – alle oberirdischen Teile
Inhaltsstoffe
- Blätter und Kraut: Allantoin, Gerbstoffe, Rosmarinsäure, bis 7% Schleimstoffe, Spuren von Alkaloiden
- Wurzel: Allantoin, bis 20% Schleimstoffe (Fructosane), Cholin, Gerbstoffe, Rosmarinsäure, Stärke, Triterpene, Sterole, Kieselsäure, kleine Mengen Alkaloide
Wirkung
- fördert die Neubildung von Geweben und Kallusbildung bei Knochenbrüchen
- abschwellend, antientzündlich
- lokal reizend
- Allantoin löst Wundsekret auf, verflüssigt Eiter, regt die Granulation an
Anwendung
- als Paste äußerlich bei Gelenkentzündungen, Schwellungen, Prellungen, Blauen Flecken und Dekubitus (aber nicht auf offenen Wunden)
- positive Monografie
- innerlich: chronische Entzündungen der Atemwege, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren, Durchfall
zu beachten:
nicht länger als 4 Wochen (max. 6 Wochen im Jahr),
nicht während der Schwangerschaft/Trächtigkeit
Wissenswertes:
• verwandt mit Borretsch
• symphyo = ich wachse zusammen
Hildegard von Bingen
Beinwell – Consolida – ist kälter als warm. Und wenn der Mensch ihn ohne rechtes Maß isst, gibt er alle Säfte, die in ihm richtig geordnet sind, preis.
Wenn aber ein Glied am Menschen hilflos und geschwürig und verwundet ist, verfolgt er, wenn man ihn isst, umgehend jenen Schleim, der dort austritt, und heilt diesen Schleim und die Geschwüre oben auf der Haut und nicht innen im Fleisch.
Physica 1.146
Artikel von Johannes G. Mayer für die Zeitschrift für Phytotherapie auf Academia.edu: