Wanzenkraut • Coriandrum sativum
Doldenblütler, einjährig, aus Nordafrika/Vorderasien
Botanische Besonderheit: bei Koriander bleibt die Frucht rund (andere Doldenblütler spalten sie); mit Zucker überzogen „Aniskügelchen„
Droge:
• die Samen: würzig, nussig, warm mit Zitrusnote – als Küchengewürz und Arznei
• die Blätter (arabische/chinesische Petersilie) = Cilantro – als Küchenkraut
Geschmack: würzig, nussig, warm mit Zitrusnote, „wanzig“
Coriander wächst gern in Gärten und manchmal auch außerhalb der Gärten von selbst. Das Kraut stinkt übel, der Same ist ganz rund, von gutem Geruch, dieser ist der Apotheker Himmelbrot.
Adam Loritzer
Inhaltsstoffe
- ätherisches Öl (Linalool u.a.)
- Gerbstoffe
- Eiweiße
- Vitamin C
Wirkung und Anwendung
- Samen anerkannt von Kommission E bei Magen-Darm-Beschwerden
- Antioxidans
- reinigt, schützt, regeneriert die Leber – auch bei Fettleber, Leberzirrhose, Hepatitis C
- regt Verdauung an; bei Blähungen, Darmkrämpfen, Reizdarm
- regelt Blutfett- und Blutzuckerwerte
- antibakteriell (z. B. bei Harnwegsinfekten und Lebensmittelvergiftungen)
- entzündungshemmend
- krebshemmend
- neuroprotektiv; soll Psyche/Nerven stabilisieren > bei Migräne
- krampflösend
- Asthma
- Amenorrhoe
- Mund- und Körpergeruch
- Ayurveda: abführend, entwässernd
- TCM: Hämorrhoiden, Zahnschmerzen, Masern
- Volksheilkunde: Husten, Magen-Darm-Beschwerden, Tollwut
- Aromatherapie: Stimulanz; das Öl der Samen bei Stress und zur Stärkung der Psyche
- als Essenz für Parfüm
- als Gewürz in Aachener Printen
- in Likör: Chartreuse, Bénédictine
Koriander wirkt warm und zusammenziehend,
er ist gegen Sodbrennen nützlich und fördert,
als Letztes gegessen, auch den Schlaf.
Hippokrates
Geschichte
- im altägyptischen Papyrus Ebers (1.550 v. C.) erwähnt
- im Grab von Tutanchamun gefunden
- griech: koris = Wanze
- bei den Römern zum Würzen von Wein
- in chinesischen und indischen Kräuterbüchern