Mistel

Weiße/Nordische Mistel,
Weißbeerige Mistel
Viscum album

immergrüner Halbschmarotzer

Droge: die beblätterten Zweige – je nach Wirtsbaum

Inhaltsstoffe:
Viscotoxine, Lectine, Flavonoide, biogene Amine, Schleimstoffe

Wirkung:
beruhigend, blutstillend, entzündungshemmend, harntreibend, krampflösend, tonisierend; Lektin aktiviert Makrophagen; Viscotoxin wirkt antikanzerogen

Anwendung in Fertigarzneien:
bei Hypertonie, Herzschwäche, beschleunigtem Puls, Arteriosklerose, Ödemen, Fieber, Verdauungsbeschwerden, Magenschwäche, Pankreasinsuffizienz, leichter Diabetes, Gallenschwäche, Nervenschwäche, Kopfschmerzen, Schwindel, chron. Arthrosen, chron. Rheuma, Arthritis, Weißfluß, Epilepsie, Heuschnupfen, Krampfadern, Ekzemen, Geschwüren, eitrigen Wunden.

Monografie positiv

CAVE: nach dem Fressen der Blätter kam es bei Hunden und Katzen zu Erbrechen

Mistel auf Apfelbaum im Botanischen Garten Kiel

Hildegard von Bingen:
„Die Mistel auf dem Birnbaum ist für die Heilung gut geeignet.“
(Physica 3.2)

Hieronymus Bock:
„Etliche halten wann man dem Vihe Mistel im Futter gebe / es soll daruon zunemmend und feißt werden.“

Wissenswertes

  • Gilt als Abwehrmittel gegen Blitz, Krankheit, Verhexung.
  • Baldur, der Sohn Odins, stirbt durch einen Speer aus einem Mistelzweig.
  • Bei Hippokrates empfohlen gegen die Milzsucht.
  • Der Jugendstil verwendet die Mistel häufig als Motiv für Schmuck und Einrichtungsgegenstände (Vasen, Lampen etc.)
  • In England und Frankreich beliebter Weihnachtsschmuck, der bis Neujahr hängen bleibt, um Glück zu bringen: „no mistletoe, no luck“

Diese Scheiblein genutzet verwahren den Menschen wunderlich
vor dem Schlag, fallenden Sucht, Gicht und dergleichen,
helffen dem Schwindel und nehmen die Blödigkeit des Hirns hinweg.
Sie schärffen die Sinn und das Gedächtnis;
stärken das Haupt;
erquicken die Lebens Geister
und seynd trefflich gut vor studirende und gelehrte Leut
welche die lebhaffte Kräfften durch stätiges meditiren

und mancherley Sogen gefährlich schwächen und Abbruch thun
selbiges wieder auf und fernes fortzuhelffen.

weitere Arten

Riemenblume /Loranthus europaeus
auf Eiche, mit gelben Beeren, am wertvollsten, wächst nur im Süden

Zwergmistel / Arceuthobium oxycedri

Rotbeerige Mistel / Viscum cruiatum

Schlehe / Schwarzdorn

Prunus spinosa / dregenus

Schlehdorn

Botanik:
Busch, schwarz, dornig, Heckengehölz; zuerst erscheinen im Frühjahr die Blüten, danach die Blätter (im Unterschied zum Weißdorn)

Inhaltsstoffe

  • Blüten: Amygdalin (Blausäure-Glykosid), Cumarinderivate, Flavonglykoside
  • Blätter: auch Gerbstoffe und Bitterstoffe
  • Früchte: Gerbstoffe, Amygdalin, Säuren, hoher Vitamin C Gehalt, auch B Vitamine

Wirkung: blutreinigend, stärkend

Verwendung als Lebensmittel:
Die matschigen, bläulichen Pfläumchen, die erst im Spätherbst, nach dem Frost genießbar sind, werden zu Mus gekocht und aufs Brot gestrichen. Sie können auch zu einem Schlehenwein vergoren werden.

Hildegard von Bingen

Schlehen sind mehr warm als kalt und sind auch trocken und gleichen der Vermessenheit.
… und bereite so einen Lautertrank. … denn dieser Trank ist besser als Gold. Schlehen haben nämlich eine saure und scharfe Hitze, und sie werden deshalb zu Asche gemacht … Leg auch die Früchte, also die Schlehen, in Honig ein und iss sie oft so, und die Gicht in dir wird … nachlassen. … Denn wenn dieses Frucht im Feuer gebraten oder in Wasser gekocht wird, wird ihr Saft umso besser von schädlichem Schleim gereinigt und er wird der Gesundheit umso zuträglicher sein. Wenn man die Kerne isst, schadet es nicht, wenn man die Kerne nicht mitisst, schadet es auch nicht.

Physica 3.53

Anwendung: Gicht mit Verstandesverlust oder Gliederlahmheit, Magenerkrankungen, Parasiten

Wissenswertes

  • Baum des Kampfes
  • sehr hartes Holz > für Waffen
  • Polaritäten: dunkles dorniges Holz mit weißen Blüten > Ausgleich
  • Wanderstäbe der Hexen
  • Dornenkrone Christi

Birke

Hängebirke – Betula pendula/verruche
Moorbirke – Betula pubescens

Die Moorbirke ist der Baum des Jahres 2023.

Drogen: Blätter, Borke, Saft, Teer

Inhaltsstoffe:
Flavonoide, Saponine, Betulin (färbt die Rinde weiß), ätherisches Öl, Gerbstoffe, Ascorbinsäure
Im Saft: Zucker, Öl, Vitamin C

Wirkung      

  • Blätter: harntreibend ohne nierenreizend zu sein, blutreinigend
  • Borke: antientzündliches, antibakterielles Wirkspektrum, fördert Hautregeneration und Wundheilung

Anwendung

  • Tee aus Blättern zur Durchspülung bei bakteriellen und entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege (Blasenentzündung), bei Nierengrieß und Nierensteinen
  • rheumatischen Beschwerden und Gicht
  • Durchfall
  • Frühjahrsmüdigkeit
  • Hautprobleme, Flechten, Ekzeme, Haarausfall, Schuppen (innerlich und äußerlich)
  • Birkenteer äußerlich bei Ekzem, Hautpilzerkrankung, haarwuchsfördernd
  • Birkensaft aus angebohrten Stämmen wird für Haarwasser verwendet.
  • Die Blätter/Äste für Pferde als schmackhafte, gesunde, längerfristige Kräuterzugabe.

Monografie:  positiv, ESCOP, HMPC

Darreichungsformen:

Blätter innerlich als Teeaufguss oder Presssaft

Birkenteer

Pix Betulae – dicke schwarzbraune Flüssigkeit, trockenes Destillat von Birkenholz Zweigen; für den äußerlichen Gebrauch bei Hauterkrankungen von Tieren

Wissenswertes

  • Pionierpflanze – wächst auch unter extremen Bedingungen
  • Holz hart und fest, aber leicht zu bearbeiten.
  • Gutes Brennholz: brennt sogar, wenn es feucht ist; brennt mit sehr heller Flamme.
  • Rinde ist luftgepolstert und wasserdicht.
  • Auf Birken wächst der Zunderschwamm.
  • 1. Februar ist das Fest der Birkengöttin – Imbolc – ein Fest der Reinigung und des Neubeginns
  • Birkenrinde riecht nach Leder und wurde in der Parfumherstellung verwendet – für eine „männliche“ Note. Wegen der enthaltenen Phenole ist die Verwendung mittlerweile verboten.

Hildegard von Bingen

Die Birke ist mehr warm als kalt und bedeutet das (Un)Glück.*
Wenn am Körper eines Menschen seine Haut rot und ausgebeult zu werden beginnt, als wollte sich dort eine Schwellung erheben oder als wollten Würmer ausbrechen, dann nehme man die Kätzchen oder Sprossen dieses Baumes, erwärme sie an der Sonne oder am Feuer und lege sie so warm auf die schmerzende Stelle, binde sie mit einem Tuch fest, tue das oft, und jene Schwellung wird verschwinden.
Denn die Wärme dieses Holzes hat eine gute Ausprägung und einen guten Saft, und wenn sie an der Sonne oder am Feuer aktiviert und durch dieses Feuer schlechter Saft ausgekocht wird, dann vermindert sie die schädlichen Körpersäfte der aufkommenden Schwellung.

Physica 3.32

* Anmerkung: in überlieferten Handschriften gibt es sowohl Glück als auch Unglück.
Ich könnte mir vorstellen, dass dies mit den zwei Farben der Rinde zu tun hat.

Myrrhe

pflanzliches Harz; gewonnen von Commiphora-Bäumen (Familie: Burseraceae); ca. 100 bekannt; „kommi“ = Gummi, „pherein“ = tragen; früher auch Balsamodendron genannt

Botanik:
dornige, verzweigte Sträucher oder kleine Bäume die auf steinigem Boden wachsen; kleine ovale Fiederblättchen; Früchte ähneln denen der Olive; die duftenden Stämme und Äste scheiden auf natürliche Weise Tropfen des öligen Harzes aus:

  • Commiphora molmol/myrrha: ca. 3 m hoher Baum aus Somaliland, liefert duftendes bräunliches bitteres Harz → Somali-Myrrhe (echte Myrrhe)
    Arzneipflanze des Jahres 2021
  • Commiphora abyssinica in Arabien → arabische Myrrhe „mor“
  • Commiphora gileadensis: Balsambaum der in Judäa wächst → Balsam
  • Commiphora wildii: namibische Myrrhe
  • Commiphora opobalsamum → Mekkabalsam: nicht mehr rein zu erhalten, Verwendung als Gemisch in der Homöopathie
  • Commiphora mukul → „gum-guggulu“ Harz in der ayurvedischen Medizin

Arzneidroge:

nach Anritzen der Rinde tritt der gelbliche Saft aus und trocknet an der Luft zu Gummiharz (Myrrha, Gummi Myrrha); Geruch aromatisch, Geschmack stark bitter bis gewürzhaft; haftet beim Kauen an den Zähnen

  • Ogo-Myrrhe: gelb, trocken, bröckelig, sehr bitter
  • Guban-Myrrhe: rötlich, weich, nicht so bitter
  • Bisabol-Myrrhe: süße oder falsche Myrrhe

Darreichungsform als
Tinctura Myrrhae in div. Kombinationspräparaten

Inhaltsstoffe:

25-40 % Harz, 2-10 % ätherisches Öl, 50-60 %, Rohschleim oder Rohgummi mit etwa 20 % Proteinen und etwa 65 % Kohlenhydraten; Myrrha-Bestandteile zählen zu den Terpenen (Sesquiterpen, Sesquiterpenlacton)

Das indische „gum-guggulu“ enthält Guggulusterone → senken Cholesterin- und Lipid-spiegel (evtl. über Einfluß auf Schilddrüsenfunktion) + Inhibierung der Blutplättchen-aggregation → wird als Mittel bei ischämischen Herzkrankheiten angewendet

Wirkung:

schwach adstringierend, desinfizierend, desodorierend, granulationsfördernd, antimikrobiell, aktiviert Phagozyten → unterstützt Immunsystem

Indikation:

  • bei Stomatitis und Gingivitis, Dentitionsbeschwerden, zur Zahnfleischmassage bei Prothesenträgern
  • unspezifische Entzündungen im Mund- und Rachenraum (Pinselung)
  • Atemwegsinfekte (Sinusitis, Bronchitis)
  • Hautinfekte durch Viren (Herpes simplex) und Staphylokokken (Abszesse und Furunkel)
  • Therapie und Prophylaxe unspezifischer Darminfektion (u.a. bei Klimawechsel)
  • in der Aromatherapie: erdet und beruhigt – gegen innere Unruhe und Stress, bei Gedankenflucht und zu viel Kopfarbeit
  • in der Kosmetik zur Parfümierung von Seifen, Mundwässern, Zahnpasta
  • traditionell in der ägyptischen Volksmedizin als Pulver noch heute verwendet für Salben und Pflaster bei Wunden und Geschwüren und als Pillen bei chronischen Lungenkararrhen
  • Nebenwirkungen: bei unverdünnter Anwendung von Myrrhentinktur können vorübergehend leichtes Brennen und Geschmacksirritationen auftreten

Geschichte:

  • wird im Papyrus Ebers und in der Bibel erwähnt
  • zur Balsamierung und als Aphrodisiaka
  • beliebtestes und wertvollstes Harz
  • Bestandteil von heiligen Ölen und Schönheitsmitteln
  • Weihrauch und Myrrhe kamen über die „Weihrauchstraße“, eine der ältesten Karawanenhandelsstraßen, aus Arabien über Mekka zum Mittelmeer.
  • in der Antike als Gewürz im Wein
  • Jesus bekam Myrrhe vor seiner Kreuzigung gereicht, sein Körper wurde später von Nikodemus in Leinentücher und eine Mischung aus Myrrhe und Aloe eingehüllt
  • enthalten im Augsburger Lebenselixier

Hildegard von Bingen

Myrrhe ist heiß und trocken.
Und wenn du Myrrhe bei dir tragen willst … damit sie von deinem Fleisch und Schweiß erwärmt wird:
Sie hält Trugbilder und Zauberkünste und Zaubersprüche und Anrufungen von Dämonen mittels schlechter Worte und verzauberter Kräuter von dir fern, …
Und da die Myrrhe selbst die unerschütterliche Kraft der Erde besitzt, erträgt sie nichts Lügenhaftes, sondern vertreibt alle Scheingebilde, und der Teufel schreckt vor ihr zurück, weil ihre Natur unerschütterlich und unbeirrbar ist. …
Und wenn Rindern ein rheumatischer Ausfluss aus den Nüstern fließt, so dass sie in der Kehle klingen, als ob sie Husten hätten, dann nimm Myrrhe und Weihrauch, so dass es mehr Myrrhe als Weihrauch ist, und leg sie über glühende Kohlen und lass den Rauch in ihre Nüstern steigen. Denn die kraftvolle Hitze der Myrrhe und die kraftvolle Hitze des Weihrauchs, angeregt mit der erhöhten Hitze des Feuers, vertreiben das faulige Übel, das von der Kälte der Natur kommt.

Anwendung:
gegen Zauberei, bei Gelbsucht und Gicht, gegen Begierde, bei Magenschmerzen, Fieber, als Inhalation für kranke Rinder

Physica 1.177

„And because Myrrhe has the unshakable power of the earth, she does not bear any mendacity, but banishes every illusion and the devil shrinks back, because her nature ist strong and consistent.“


Im Shop habe ich ein duftendes Ätherisches Öl der Namibischen Myrrhe / Commiphora wildii von Mbiri.

Fotos mit freundlicher Genehmigung von Mbiri – Naturkosmetik aus Namibia

Weihrauch

Boswellia

der Göttlichmacher • Gottestau

Harz von Boswellia Arten – ca. 25 bekannt

Familie: Burseraceae

Boswellia sacra
mittelgroßer Strauch mit gefiederten Blättern und kleinen, grünlichen oder weiße Blüten; Harz wird auf natürliche Weise ausgeschieden; Vorkommen in Südarabien; der klassische Weihrauch seit der Antike, stark gefährdet durch Übererntung

Boswellia carteri und Boswellia frereana
Vorkommen in Somalia

Boswellia serrata und Boswellia glabra
indischer Weihrauch Salai guggal, heute am häufigsten verwendet

Droge       

Pflanzenprodukt – aus den Einschnitten in Stamm und Äste ausgetretenes Gummiharz, bräunlich-gelbe Farbe
Geruch: schwach aromatisch
Geschmack: aromatisch bitter
Olibanum = gutes Öl

Gewinnung

1 bis 2 Ernten jährlich; die Stämme werden im März/April angeschnitten → der in der sekundären Rinde in Exkretbehältern (spezielle Zellen) befindliche Milchsaft tritt aus und erhärtet an der Luft zu Gummiharz; die austretenden Tropfen sind glänzend, gelblich oder rötlich und haben einen sehr bitteren Geschmack; geerntet werden ca. 1 kg Harz pro Jahr pro Baum

Inhaltsstoffe

  • 60-70% Harz mit Terpenen
  • Gummi
  • ätherische Öle (α-Thujen, α-Phellandren, α-Pinen, Verbenol)
  • 25-30% Schleim/Polysaccharide (D-Galactose, D-Arabinose…)

Wirkung

  • adstringierend, desinfizierend, mild abführend, karminativ, hautreizend, stimulierend, berauschend, entzündungshemmend
  • Weihrauch-Öl antimikrobiell gegen Bakteria carteri (Staphylo. aureus, Sarcina lutea, Mycobact. phlei, Bacillus subtilis, E. coli, Neisseria catarrhlis)
  • Boswellinsäuren könnten spezifische Hemmstoffe der 5-Lipoxygenase in der Komplementkaskade sein → Hemmung der Leukotriensynthese (Anwendung bei Colitis ulcerosa, Morbus Crohn…)
  • Rauch vertreibt Malaria-Moskitos (daher wurden schon im Altertum Gebäude damit ausgeräuchert)

Anwendung

phytotherapie
  • adjuvant bei chronischer Polyarthritis
  • zur Remissionsbehandlung entzündlicher Schübe bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn
  • Asthma bronchiale
klostermedizin

Husten, Erbrechen, Durchfall, Hautkrankheiten, für positive Stimmung und gutes Gedächtnis

aromatherapie

reinigend, stimmungsaufhellend, aphrodisierend, antidepressiv, mental stärkend, entspannend; für mehr Energie; bei Meditationen

Ayurveda

zur Behandlung chronischen rheumatischen Entzündungen – als Trockenextrakt Sallaki

bei Tieren

Verbesserung bei intermittierender Lahmheit, lokalen Schmerzen und steifem Gang wurde bei Hunden nachgewiesen

Nebenwirkungen

  • nicht auf nüchternen Magen einnehmen > Magenbeschwerden
  • Hautirritationen und Pruritus möglich
  • evtl. abortiv

Monografie:  keine

Den Göttern Weihrauch, den Menschen Lob.

– Pythagoras –

Wissenswertes & Geschichte

  • Bereits in der Steinzeit als Zahnpflege-Kaugummi
  • Im alten Ägypten zum Räuchern (Gastmahle, Hochzeiten, Opfer), für medizinische Zwecke und als Parfümzusatz
  • Pharaonin Hatschepsut importierte Pflanzen und versuchte vergeblich einen Anbau in Ägypten.
  • zählte zu den Tempelschätzen der Juden – hebräischer Name: Lenovah
  • Megaleion = Edelsalbe aus Weihrauchharz, Zimt und Kassia gelöst in ägyptischem Zachunöl
  • Im Canon medicinae des arabischen Arztes Avicenna heißt es:
    nützt dem Verstand und stärkt ihn“
  • Kam über die „Weihrauchstraße“, eine der ältesten Karawanenstraßen aus Arabien zum Mittelmeer.
  • Im Kräuterbuch Macer floridus (11. Jhdt.) wird erwähnt, dass Weihrauchduft die Gedächtnisstärke des Gehirns vermehre.
  • Bestandteil des Theriak
  • Südarabische Frauen setzen sich über Weihrauchbrenner um ihre Fruchtbarkeit zu steigern und sich auf den Geschlechtsakt vorzubereiten.
  • Beduinen kauen ihn gegen Bauchweh.
  • Inzens = Räucherung im Gottesdienst der kath. Kirche
  • Gemeiner Weihrauch = Fichtenharz aus Ameisenhaufen
  • Russischer Weihrauch = aus Schwarzkiefern

Hildegard von Bingen

Weihrauch ist mehr warm als kalt. Sein Duft ist auch ohne Feuer nützlich und besser, als (wenn) er vom Feuer aufsteigt, weil er die Augen klar macht und das Gehirn reinigt, denn seine gute Wärme mildert die Schwere der kalten Säfte der Brust, die sie abgeben.

Physica 1.176

Der Baum, aus dem Weihrauch ausschwitzt, ist heiß.
Ein Mensch, der Skrofeln an seinem Körper hat oder dessen Fleisch ein Wurm annagt, soll Rinde und Blätter dieses Baumes nehmen, in einem Mörser zerstoßen, dann Fett zugeben und so in Wasser kochen. So soll er daraus eine Salbe bereiten und damit die Stelle der Skrofeln beziehungsweise den Ort, wo die Würmer das Fleisch des Menschen verzehren, oft einreiben: Durch die Wärme und Wirkkraft dieses Baumes, vermischt mit der Wärme des Fetts, werden jene Skrofeln verschwinden, und der Wurm wird sterben.

Physica 3.0-2

Anwendung:
für Augen und Gehirn, bei Kopfschmerz, Fieber, zur Räucherung des Gehörgangs; Plätzchen als Riechmittel

Wie immer: keine Haftung für diese Rezepte!

Frankincense • Ätherisches Öl aus Weihrauch von dôTerra