Granatapfel

Punica granatum • Punischer Apfel

Punicaceae – Granatapfelbaumgewächse

Herkunft: Pakistan, Afghanistan; wird in subtropischen Ländern angebaut; sommergrüner kleiner Baum bis 5m Höhe, kann mehrere Hundert Jahre alt werden

giftige Pflanzenteile

Rinde und Wurzeln
Inhaltsstoffe: Piperin-Alkaloide, Gerbstoffe u.a.
In der Volksheilkunde früher Verwendung als Bandwurmmittel.
Vergiftungssymptome: Schwindel, Übelkeit, Erbrechen, Verdauungsstörungen (evtl. mit Blutungen), Störungen des Nervensystems, Kreislaufkollaps

Verwendung

  • Fruchtfleisch, Saft und Kerne können verzehrt werden. Sie sind reich an Vitaminen und Mineralien.
  • Zur Gewinnung von Farbstoffen: Blüten > rot, Früchte > gelb

Wissenswertes

  • alte Kultur- und Arzneipflanze
  • Grabbeigabe im Alten Ägypten
  • seit der Antike Zeichen für: Liebe, Fruchtbarkeit, Unsterblichkeit
  • Die Kerne wurden während der Thesmophoren (herbstliche Mysterien) im Demeterkult gegessen.
  • der jüdische Hohepriester trug ihn an seinem Gewand
  • bedeutet die Wiedergeburt nach dem Tod
  • in der christlichen Kunst für Christus, Maria und die Kirche
  • später Fürstensymbol und Stoffmuster
  • Namensgeber für den Edelstein Granat und die Handgranate
Quelle: Botanischer Garten der CAU Kiel
Quelle: Cellagon®

Stechpalme – Ilex

Ilex aquifolium

Baum des Jahres 2021

Wissenswertes

  • Blätter und Beeren giftig
  • steht unter Naturschutz, da die „Ernte“ für die Weihnachtsdekoration die Wildbestände stark dezimiert hatte
  • Heilige Druidenpflanze
  • diente schon bei den Kelten als Schmuck zur Wintersonnenwende
  • das Holz wird für feine Drechslerarbeiten verwendet

Kastanie

Rosskastanie • Aesculus hippocastanum

Arzneipflanze des Jahres 2008

Im April/Mai erscheinen die 20-30 cm großen, aufrechten, kegelförmigen, reichblütigen Scheinrispen „Kerzen“; zum Herbst bildet sich die weichstachelige Fruchtkapsel, sie enthält die Samen (meist 1 aber auch bis zu 3), die einen hellen Nabelfleck haben

Sammelgut: Samen, Blüten, Blätter, Rinde

Inhaltsstoffe der Samen:
hoher Stärke- und Ölgehalt, Bitterstoffe, Gerbstoffe

Wirkung: 
adstringierend, antibakteriell, blutreinigend, blutstillend, entzündungshemmend, harntreibend, krampflösend, schleimlösend, schmerzstillend

Anwendung:
Venenerkrankungen, venöse Stauungen, chronische Veneninsuffizienz mit Schmerzen oder Schweregefühl in den Beinen, nächtliche Wadenkrämpfe, Juckreiz oder Beinschwellungen, chron. Geschwüre am Bein; Fieber, Erkältungskrankheiten, Keuchhusten; Ödeme, Kreislauf stärkend, Arteriosklerose, unterstützend bei Diabetes, Durchfall, Magenkrämpfen, Leberschwäche, Rheuma, Gicht, Ischias, Neuralgien, Ekzemen, Geschwüre

Monografie positiv, ESCOP, HMPC

Kontraindikation: Nierenkrankheiten

Hildegard von Bingen

Der Kastanienbaum ist sehr heiß, hat aber doch eine Mischung von großer Wirkkraft, die dieser Wärme beigemengt ist, und er bedeutet das Unterscheidungsvermögen. Alles, was an ihm ist, ist nützlich, und auch seine Frucht ist nützlich gegen jede Krankheit, die im Menschen ist.

Anwendung bei:
• Gicht mit Zorn
• als Stärkungsmittel (einen Stock daraus schnitzen)
• leeres Gehirn
• Herzbeschwerden mit Trauer
• Leberbeschwerden
• Magenschmerzen
• Futtervergiftung des Viehs, Viehseuche

Physica 3.12

Wissenswertes: 
statt Hopfen zum Bierbrauen, zur Herstellung von Leim, Holz für Schnitzereien

Samen als Mastfutter für Schweine und Wild (für Menschen ungenießbar)

Knospe

Bachblüte
Chestnut Bud

Eine Besonderheit gibt es im Botanischen Garten der CAU Kiel:

Verbänderte Rosskastanie • A. h. vc. Monstrosa

Mispel

Mespilus germanica

Rosengewächs – Rosaceae
kleiner Baum bis ca. 6 m Höhe, anspruchslos, verschiedene Sorten

Verwendung

im Oktober reifen die Scheinfrüchte; Ernte nach dem ersten Frost, wenn das Fruchtfleisch weich wird; Verarbeitung zu Mus, Marmelade, Gelee und Saft; wegen der enthaltenen Gerbstoffe als Hausmittel bei Verdauungsstörungen

Hildegard von Bingen

Die Mispel ist sehr heiß und bedeutet die Sanftheit.
Ihre Rinde und Blätter aber taugen nicht sehr zur Arznei, weil ihre Wirkkraft ganz in ihrer Frucht ist. …
Die Frucht dieses Baumes ist für gesunde und kranke Menschen nützlich und gut, wie viel immer sie davon essen, weil sie mit ihren guten Kräften ihr Fleisch wachsen lässt und ihr Blut reinigt.

Physica 3.13