Schneeglöckchen

Galanthus nivalis

weitere Namen:
Lausblume, Lausbüschel, Schneeguckerchen, Schneekater

gala = Milch, anthos = Blüte

Familie: Narzissengewächse, Amaryllisgewächse

Beschreibung: 
Frühblüher, krautige Pflanze, bildet Zwiebeln, Kapselfrüchte

Herkunft: ursprünglich aus Kleinasien

Wildarten stehen unter Arten-/Naturschutz

Droge:  
Galanthi bulbus / Schneeglöckchenzwiebel,
wird therapeutisch nicht mehr eingesetzt, verwendet wird das isolierte Alkaloid Galanthamin

Inhaltsstoffe:  
Alle Pflanzenteile, besonders die Zwiebel, enthalten giftige Alkaloide
(Haemanthamin, Galanthamin, Narwedin, Masonin, Nivalin u.a.) und Lektine.

Eine kritische Dosis ist nicht bekannt.
Mögliche Vergiftungssymptome: Es kommt zu vermehrtem Speichelfluss, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall. Gelegentlich werden Kreislaufstörungen mit Schweißausbruch und Benommenheit beobachtet.

Wirkung:
reversibler Inhibitor der Acetylcholinesterase, analgetischer/schmerzstillender und analeptischer/anregender Effekt

Anwendung:
Als Fertigpräparat bei postoperativer Magen-, Darm- und Blasenatonie, Myasthenie/Muskelschwäche, Myopathie/Muskelerkrankung, Demenz, Morbus Alzheimer

Die Pflanze ist giftig für Hunde, Katzen, Hasen, Kaninchen, Hamster und Meerschweinchen.

Alant

Inula helenium

weitere Namen: Helenenkraut, Gottesauge, Odinskopf, Schlangenwurz

Familie: Korbblüter – Asteraceae/Compositae

Beschreibung:
ausdauerndes Kraut mit großem Wurzelstock, der aromatisch duftet; kann bis zu 2 m hoch werden, sehr große Blätter

Droge:
die Wurzel, gelegentlich auch die Blätter

Inhaltsstoffe:
Inulin, Fruktoside, Bitterstoffe, Helenin, ätherische Öle

Anwendung:

  • die Wurzel bei Erkrankungen der Atemwege, Verdauungsstörungen, Stoffwechselstörungen
  • die Blätter schleimlösend und Auswurf fördernd
  • maximal 4 bis 6 Wochen verwenden!

Als Räucherung:
Die Blüten als Symbole für Licht und Sonne;
die Wurzel zur seelischen Stärkung, als Schutz und Hüter.

Hildegard von Bingen

Alant ist von warmer und trockener Natur und enthält nützliche Kräfte. Er soll das ganze Jahr über trocken wie grün in reinen Wein eingelegt werden. Aber wenn er sich im Wein zusammengezogen hat, haben die Kräfte darin nachgelassen; dann soll man ihn wegwerfen und neuen einlegen. 

Physica 1.95

Lavendel

Familie: Lamiacea – Lippenblütler

Arzneipflanze des Jahres 2020

Es gibt ca. 28 unterschiedliche Arten von Lavendel. Die beiden wichtigsten, die auch der Gewinnung des Lavendelöls dienen sind:

  • Großer Speik – Lavendula latifolia
  • Echter Lavendel (Kleiner Speik) – Lavendula angustifolia / Lavendula vera

Droge: Blüten • Geruch stark aromatisch, Geschmack bitter

Inhalts- und Wirkstoffe

  • ätherisches Öl (Oleum Lavandulae) mit mehr als 300 verschiedenen Stoffen
  • Gerbstoffe
  • Flavonoide
  • Phytosterine
  • Sterole
  • Cumarine
  • Unterschied: echtes Lavendelöl enthält keinen Campfer – Spiköl ja

Wirkung

  • antibakteriell
  • antimykotisch
  • beruhigend
  • fördert die Schlafbereitschaft und Schlaflänge
  • motorische Aktivität nimmt ab
  • harntreibend
  • blähungstreibend
  • fördert Gallenfluss
  • krampflösend

Anwendungsgebiete

Phytotherapie

Innerlich angewandt wirkt Lavendel beruhigend auf das zentrale Nervensystem – vor allem bei nervösen Unruhezuständen, Schlafstörungen, nervösem Reizmagen, Verdauungsstörungen, vegetativer Dystonie, PMS und im Klimakterium.
Wie bei vielen Heilkräutern wirkt eine überhöhte Dosis in die andere Richtung – beim Lavendel also anregend.
Vorsicht vor einer Überdosierung – bei empfindlichen Menschen kann es zu Kopfschmerzen kommen.

aromatherapie
  • Äußerlich aufgetragen steigert Lavendelöl die Durchblutung, die Hautheilung und wirkt auch desinfizierend. Es wird daher zur Behandlung von kleinen Wunden, leichten Brandverletzungen und Insektenstichen verwendet.
  • Psyche: antidepressiv, Stress mildernd, Schlaf fördernd
  • entlastet den Kreislauf
  • Räucherungen mit Lavendel wirken reinigend, klärend und harmonisierend.
  • Lavendel-Säckchen wurden schon von Großmutter gegen Motten verwendet.

PerNaturam Lavendel Hydrolat •
für alle Tierarten geeignet

getrockneter Lavendel

Wissenswertes

  • Arzneipflanze des Jahres 2020 der Forschergruppe Klostermedizin
  • Wurde im Mittelalter „Muttergottespflanze“ genannt und bei starken Monatsblutungen, gegen unkeusche Gelüste und zur Dämonenabwehr verwendet.

Hildegard von Bingen

Speik ist heiß und trocken, und seine Hitze ist gesund.
Und wer Speik in Wein (oder Honig mit Wasser) kocht und so lauwarm trinkt, dem mildert er den Schmerz der Leber und der Lunge und der Atemnot, die in der Brust sitzt, und verschafft ihm klares Wissen und klaren Verstand, da seine gesunde Hitze und die milde Wärme des Weines oder Honigs die kalten Säfte vertreibt, die der Leber oder der Lunge oder der Brust des Menschen Beschwerden bereiten und den Verstand verdunkeln.

Physica 1.25

Lavendel ist heiß und trocken, weil er (nur) mäßig Saft enthält, und taugt dem Menschen nicht zum Essen, aber er hat einen starken Duft. 
Wenn ein Mensch, der viele Läuse hat, häufig an Lavendel riecht, sterben die Läuse an ihm.
Und sein Duft macht die Augen klar, denn er hat die gewisse Wirkkraft der stärksten Düfte und auch den Nutzen der bittersten Gerüche in sich, und deshalb bändigt er auch sehr viele üble Dinge, und daher werden die bösen Geister erschreckt.
 

Physica 1.35

Darstellung im
hortus sanitatis
Gart der Gesundheit
von 1485

Quelle: Kooperation Phytopharmaka

Schopflavendel • Lavandula stoechas

Bildquelle: LASEA

(Werbung wegen Namensnennung)

Darstellung im
hortus sanitatis
Gart der Gesundheit
von 1485

Produkte mit Lavendel

In meinem Online-Shop habe ich einige schöne Lavendel-Produkte, die ich selbst gerne am Abend benutze, damit mich der Duft in den Schlaf wiegt.

Lavender • Ätherisches Öl aus Lavendel von dôTerra

Mais

Zea mays

  • Poaceae – Gramineae – Gräser
  • Einjährige Pflanze, 1-3 m hoch; kann sich nicht alleine vermehren
  • männliche und weibliche Blüten
  • über 60 Arten
  • benötigt viel Wärme
  • Eiweiß biologisch minderwertig (einige essentielle Aminosäuren fehlen), kann bei einseitiger Ernährung zu Pellagra führen (Vitamin B-Mangel)
  • in Mexiko seit 7.000 Jahren kultiviert – „heilig“
  • in Deutschland seit circa 100 Jahren kultiviert
  • zweitwichtigste Getreideart der Welt
  • Nahrungsmittel, Körner- und Grünfutter, Silage, Rohstoff für Biogasanlagen

Verschiedene Sorten

  • Zuckermais: Speise- bzw. Gemüsemais, Ernte während Milchreife
  • Körner- bzw. Futtermais: mehr Stärke als Zucker
  • Babymais: eigene Art, wird unreif geerntet, besonders zart
  • Puffmais: zur Herstellung von Popcorn

Verwendung

1.       Nahrungsmittel

Inhaltsstoffe: Zeaxanthin (Antioxidans), Carotinoid Lutein, Folsäure, Phenolsäuren, Phytosterole, Fructooligosaccharide, Kalium, viel Vit E, viel Stärke (55-72%)

Eiweiß biologisch minderwertig (einige essentielle Aminosäuren fehlen); einseitige Ernährung führt zu Pellagra (Vit. B Mangel); Zeaxanthin und Lutein > können Makuladegeneration verhindern (bekämpft freie Radikale in der Retina)

nur kurz kochen und mit Fett servieren

2.       Maisstärke

die nach Abtrennung der ölhaltigen Keimlinge gemahlenen Körner werden mit Wasser ausgeschlämmt; Verwendung in der pharmazeutischen Technologie (Britisches Gummi)

3.       Maiskeimöl

aus Keimlingen durch Pressen und Extraktion gewonnenes, raffiniertes fettes Öl

Inhaltsstoffe: das zu 30-50% in den Keimlingen enthaltene Öl besteht zu etwa 93% aus Glyceriden der Linolsäure, Ölsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure, Linolensäure und Vit. E

Anwendung: als natürlicher Vit. E Lieferant, als Speiseöl, für Körperpflegemittel

4.       Maisgriffel / Maisnarben / Maishaare

die getrockneten fadenförmigen Griffel der weiblichen Blüten; als gering giftig eingestuft

Inhaltsstoffe: ätherische Öle, Alkaloide, Gerbstoffe, Flavonoide, Harz, Saponine, Schleimstoffe, hoher Gehalt an Kaliumsalzen

Anwendung: volkstümlich bei Harnbeschwerden, Blasen- und Nierengries

CAVE: können beim Einatmen Erregungszustände und Delirien bewirken; auch Erbrechen, Koliken, Durchfall

Ich freue mich, wenn Ihnen meine Fotos gefallen.
Unter Angabe der Quelle dürfen sie gerne verwendet werden.

Baldrian

Valeriana officinalis

andere Namen: Dreifuß, Katzenkraut, Mondwurzel, Waldspeik

Familie: Valerianaceae

Vorkommen: überall in Europa
Die Droge stammt meist aus Anbau.

Droge:
die Wurzeln (2-jährige enthalten die meisten Wirkstoffe)
Geruch charakteristisch durchdringend, an Campher erinnernd
Geschmack zuerst süßlich, dann würzig und schwach bitter

Inhaltsstoffe

  • ätherisches Öl (Myrtenol, Camphe, Myrcen … Valeranon, Valerenal… – Geruch durch Isovaleriansäure und Bornylester)
  • Sesquiterpensäuren
  • Valepotriate
  • Mono- und Diepoxylignane
  • Alkaloide (Valerianin, Actinidin)

Wirkung

  • beruhigend (ohne zu ermüden), schützt vor Reizen
  • Aufmerksamkeit und Reaktionsvermögen werden nach neusten Forschungen nicht beeinträchtigt
  • antikonvulsiv, spasmolytisch
  • muskelrelaxierend, bis hin zu Apathie, Schlafbereitschaft
  • steigern GABA-Ausschüttung an den Synaptosomen und hemmen Wiederaufnahme
  • koppeln sich an verschiedene Rezeptoren (wie Psychopharmaka)

Positive Monografie

Darreichungsformen

Extrakt/Tinktur aus der Wurzel > braune Flüssigkeit mit typischem Geruch und Geschmack

Anwendung

  • Nervöse Reizzustände, Ohnmacht, Angst und Unruhe
  • Krampfartige oder nervöse Schmerzen im Magen- und Darmtrakt
  • Schlaflosigkeit
  • Nervöse Herzbeschwerden
  • Entspannung vor schwierigen Situationen (z.B. Prüfungen)
  • Klimakterische Beschwerden
  • In Kombination mit Hopfen, Melisse, Kamille, Pfefferminz, Passionsblume
  • Tinktur: 1/2 bis 1 TL in Wasser, mehrmals täglich oder tropfenweise auf Zucker

Nebenwirkungen sind nicht bekannt

Achtung!!
• für Turnierreiter > Baldrian ist Doping!
• für Katzenhalter > der Sexualtrieb von Katzen wird gesteigert (Katzenkraut)

Hildegard von Bingen

Baldrian ist mehr warm als kalt und er ist feucht.

Anwendung bei Brustfellleiden

Physica 1.143

Baldrian, Dost und Dill –
kann die Hex‘ nicht wie sie will!

Wissenswertes

  • Pflanze wurde gebündelt, der Großen Göttin geweiht und im Haus aufgehängt als Schutz vor allem Schlechtem
  • Schamanenpflanze „Wielandswurz“ Verbindung mit Schmied
  • Baldurs Kraut
  • in der Antike als Aphrodisiakum
  • Mottenschutzmittel
Quelle: Kooperation Phytopharmaka
Botanischer Garten der CAU Kiel

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