Maulbeere – Morus

Maulbeerbaumgewächse – Moraceae

Gattung mit 12 Arten

von den Römern in Europa verbreitet

Verwendung:

  • Die Blätter der Weißen Maulbeere sind das Futter für die Seidenspinnerraupen.
  • Blätter als Tee bei Blasen- und Nierenerkrankungen
  • Holz für Fässer und Musikinstrumente
  • Rinde zur Herstellung von Papier
  • Früchte von Roter, Schwarzer und Weißer Maulbeere sind essbar – auch getrocknet oder als Saft zu erhalten; vitaminreich

Hildegard von Bingen

Der Maulbeerbaum ist kalt im guten Sinn, aber auch frischlebendig.
Und wer die Krätze hat, soll seine Blätter in Wasser kochen und in diesem Wasser baden …
Wer Gift im Essen oder Trinken eingenommen hat, soll diese Blätter zerreiben und ihren Saft ausdrücken …
An ihm ist eine reiche Menge an Früchten und seine Frucht schadet weder Kranken noch Gesunden, sondern hilft dem Menschen mehr als dass sie ihm schadet.

Physica 3.9

Bildquelle: Traité des arbres fruitiers

Geissraute

Galega officinalis

andere Namen: Fleckenkraut, Pestilenzkraut, Geißklee

Botanik: Schmetterlingsblütler, Kraut, ausdauernd, 60 bis 120 cm hoch

Herkunft: Ost- und Südeuropa, Russland, Kleinasien

in großen Mengen GIFTIG für Säugetiere (wurde zunächst als Futterpflanze angebaut) – gute Bienenweide

Droge: getrocknetes Kraut, während der Blüte gesammelt

Inhaltsstoffe: Guanidinderivate, Flavonglykoside, Gerbstoffe, Saponine, Bitterstoffe

Verwendung in der Volksheilkunde zur Steigerung der Milchsekretion, Senkung des Blutzuckers, bei Harnwegsinfekten

Aus dem Guanidin wurde im Labor ein Wirkstoff entwickelt, der als Medikament bei Diabetes eingesetzt wird.

Lampionblume

Physalis alkekengi

Familie: Nachtschattengewächs
Gattung: Blasenkirschen / Judenkirschen / Physalis

Beschreibung: 
lampionartiger Blütenkelch, der die Beerenfrucht umgibt

Herkunft:
Südeuropa, Amerika, Asien

Droge: die reife Frucht  

Inhaltsstoffe: Bitterstoffe, Gerbstoffe, Carotinoide, Schleimstoffe

Wirkung: harntreibend     

Anwendung: bei Nieren- und Blasenerkrankungen, Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises

Wissenswertes:

  • die grünen Pflanzenteile und die lampionartige Struktur sind schwach giftig und führen zu Magen-Darm-Reizungen
  • Paracelsus setzte sie als nierenstärkende und diuretische Arznei ein
  • im MA als harn-, stein- und nierengrießtreibendes Mittel in Kräuterbüchern beschrieben

Kapstachelbeere • Physalis peruviana

ungiftig, reich an Vitamin C, Verwendung als Obst/Gemüse und zur Deko

Reiherschnabel

Erodium cicutarium

Droge: getrocknetes Kraut

Inhaltsstoffe: Gerbstoffe, Gallussäure, Flavonoide, Zucker, ätherisches Öl, Fruchtsäuren, etwas Coffein

Anwendung: in der Volksheilkunde bei Gebärmutterblutungen und als Diuretikum

Hildegard von Bingen

Reiherschnabel ist sehr heiß und enthält etwas Feuchtigkeit und hat auch fast die Kräfte von Farbstoffen in sich. …
Und wer Schnupfen hat, soll dieses Pulver an seine Nase bringen und seinen Duft in sich hinein ziehen …

Anwendung bei
• Herzbeschwerden • Husten, Schnupfen, Atemnot, Heiserkeit • Kopfschmerz

Physica 1.145

Brunnenkresse

Nasturtium officinale

andere Namen: Grabenkresse, Wasserkresse

Wasserpflanze – weltweit verbreitet in fließenden Gewässern

Droge:
frisches oder getrocknetes Kraut während der Blüte gesammelt

Inhaltsstoffe:
Phenylethylisothyocyanat, weitere Senföle, Kalium, Eisen, Arsen, Jod, Bitterstoffe, Vitamine A, C und D

Wirkung:
anregend, antibakteriell, blutreinigend, harntreibend, schleimlösend

Anwendung:
Verdauungsbeschwerden, Husten, Erkältungskrankheiten, Vitamin C Mangel, Würmer, Nierenerkrankungen, leichte Diabetes, Rheuma, Gicht, unreine Haut, Ekzeme, Juckreiz

Geschichte:
von Dioskurides beschrieben;
im MA gegen Würmer, zur Blutreinigung, bei Skorbut, harntreibend

Hildegard von Bingen

Brunnenkresse ist von warmer Natur und gegessen nützt sie dem Menschen nicht viel, schadet ihm aber auch nicht sehr.
Wer aber Gelbsucht oder Fieber hat, der dünste Brunnenkresse in einer Schüssel und esse sie oft so warm, und sie wir ihn heilen. Wir ihre Kräfte ein bisschen Nichtsnutzigkeit haben, lösen sie die geronnen Säfte auf…

Anwendung bei: Gelbsucht, Fieber, Verdauungsstörungen

Physica 1.73