andere Namen: Ackerkraut, Ackerblume Droge: Kraut (oberirdische Teile zur Blütezeit) Inhaltsstoffe: Gerbstoffe Wirkung: antimikrobiell, antiviral, antiparasitär Anwendung: innerlich bei unspezifischen Durchfällen, äußerlich als Teeaufguss bei schlecht heilenden Wunden und Geschwüren, traditionell gegen Darmparasiten bei Schaf und Rind (in Rußland)
Hildegard von Bingen
Odermennig ist warm.
Anwendung: • äußerlich als Waschung bei geistiger Verwirrung • in Wein bei kaltem Magen und Verschleimung • als Auflage bei verdunkelten Augen • Reinigung von Auswurf und Rotz • Aussatz
Physica 1.114
Darstellung im hortus sanitatis Gart der Gesundheit von 1485
Botanik: Sukkulent, ausdauernde (mehrjährige), strauchartige Pflanze; bis zu 35 cm hoch; männliche und weibliche Pflanzen; dicker, knollenartigen Wurzelstock, der nach Rosen riecht, aus ihm wachsen mehrere Stängel mit dicken stillosen, grünlichblaue Blättern, die als Wasserspeicher dienen; gelbe Blüte von Mai bis Juni; verfärben sich danach orange-rot.
Herkunft: Skandinavien, Russland
Verwendete Pflanzenteile
die getrockneten Wurzeln, bzw. der getrocknete Wurzelstock: Rosenwurzwurzel, Rosenwurzwurzelstock, Rosenwurz
unterstützt die Bildung von körpereigenen Botenstoffen, die eine positive Wirkung auf die Nervenzellen im Gehirn haben und Entzündungen im Körper hemmen
Erhöhung der Stressresistenz
verkürzt die Erholungszeit nach körperlicher Belastung
verbessert die Gedächtnisleistung
Anwendung
Verbesserung der persönlichen Belastungsfähigkeit
Russische und asiatische Sportler verwenden es seit längerem zur Leistungssteigerung.
traditionell gegen Höhenkrankheit, Depressionen, Anämie, Impotenz, Verdauungsbeschwerden, Infektionen
in Korea und China seit ca. 3000 Jahren als Nahrungsmittel
Dosierung
In Deutschland bisher nur als Nahrungsergänzungsmittel zu erhalten – bisher gibt es keine Qualitätsstandards durch ein Arzneibuch. Empfohlen wird eine tägliche Einnahmedosis von mindestens 200 mg.
Botanischer Garten Kiel
Auf der Seite der Carstens-Stiftung finden Sie Informationen zu Studien:
andere Namen: Gänsekraut, Jungfernkraut, Sonnwendgürtel, wilder Wermut
Familie: Asteraceae/Compositae – Korbblütler
Herkunft: Europa, Asien, Nordafrika
Vorkommen: Schuttfluren, Wegränder, Ufer; liebt stickstoffsalzreiche, frische bis feuchte Böden, die basenreich sein können, aber nicht müssen; sehr häufig
Beschreibung: mehrjährig, 30-150 cm, Staude, behaart; schwach aromatisch; Blätter oberseits dunkelgrün, unterseits weißfilzig; nur Röhrenblüten, gelblich bis rotbraune eiförmige Blütenköpfe, etwa 4 mm
Droge: das Kraut
die milde Schwester des Wermut
Inhaltsstoffe: Bitterstoff, ätherische Öle (u.a. mit Cineol), geringe Mengen des giftigen Thujons, Pinen
Der Beifuss ist auch für den Laien leicht zu erkennen. Besonders auffällig sind die braunen Stängel und die hellen Blattunterseiten.
Anwendung
volksmedizin
Beschwerden von Magen und Darm, Koliken, Durchfall, Verstopfung, Erbrechen
Steigerung aller Verdauungssäfte, appetitanregend
fäulniswidrig und reinigend (bei Mundgeruch, stinkenden Durchfällen)
Lebermittel, Steigerung Gallesekretion
bei Wurmbefall
beruhigend: Nervenschwäche, Hysterie, Epilepsie
Menstruationsstörungen
Kopfweh mit Schwäche
äußerlich als Waschung oder Auflage bei offenen Beinen und Ekzemen
Unterschieden wird zwischen Braunem und Gelbem Leinsamen. Gelber Leinsamen hat etwas mehr Quellvermögen und Linolsäure (Omega 6-Fettsäure). Brauner Leinsamen enthält mehr Linolensäure (Omega 3-Fettsäure). Geschmack mild ölig, beim Kauen schleimig.
Wirkung: • abführend > durch die Quellung der Schleimstoffe wird Wasser im Darm zurückgehalten, der Stuhl damit erweicht und gleichzeitig die Gleitfähigkeit des Darminhaltes verbessert • die Volumenzunahme setzt einen Dehnungsreiz > Darmperistaltik wird angeregt (v.a. Dickdarm)
Anwendung: • Innerlich: Magenschleimhautentzündung, Reizdarm, habituelle Obstipation/Verstopfung, Durchfall, Colon irritabile, Divertikulitis • vermindert Fäulnisbakterien im Darm • in der Onkologie als Speichelersatzpräparat bei Patienten mit Tumoren im Rachenbereich • Äußerlich: Kataplasma bei lokalen Entzündungen; Leinsamensäckchen als warme Auflage bei Zahnschmerzen, Ischias, Rheuma, Gesichtsneuralgien
Monografie positiv
Zu beachten: • Mucilaginosa (Schleimmittel) können die Resorption anderer Arzneien beeinträchtigen • Dipeptid Linatin ist ein Vitamin B6 Antagonist – also Vorsicht vor Unterversorgung • NICHT anwenden bei Darmverschluß
Öl – Lini oleum
in den Samen
fettes Öl
vielseitiges Speiseöl
enthält 90 % ungesättigte Fettsäuren und hat einen hohen Anteil an α-Linolensäure (eine Omega-3-Fettsäure)
eine gute Ergänzung zu den Omega-6-Ölen die in Getreide enthalten sind (für Mensch und Tier)
erhöht die Gleitwirkung im Darm und liefert Kalorien
für Kosmetika, in Heilsalben (schmerzlindernd, entzündungshemmend)
Inhaltsstoff Lignan evtl. vorbeugend gegen Darm- und Brustkrebs
Leinfasern lassen sich spinnen und zu Textilgewebe verarbeiten: Linnen, Leintuch Das Tuch ist sehr reißfest und kann hygienisch gekocht werden und eignet sich daher für vielfältigen Einsatz: Schiffstaue, Verbandsstoff, Wäsche.
Wissenswertes
älteste Kulturpflanze der Welt, seit Jungsteinzeit angebaut
die ägyptischen Mumien wurden in Leintücher gewickelt
Nutzung als Faser- und Ölpflanze
äußerlich als Umschlag bei Furunkulosen angewendet
Erwähnungen bei Hippokrates (Leibweh, Durchfall), Paracelsus (Reizhusten)
Hildegard von Bingen: „Leinsamen ist warm und taugt dem Menschen nicht zum Essen.“
Anwendung: als Auflage bei Flankenschmerz und Verbrennungen