Wirkung: wurmwidrig, besonders bei Maden- und Spulwürmern
ACHTUNG keine Selbstbehandlung! Verwenden Sie Fertigmischungen von erfahrenen Phytotherapeuten.
Hildegard von Bingen
Rainfarn ist warm und etwas feucht und wirkt gegen alle über- und ausfließenden Säfte. Wer Schnupfen hat und davon hustet, soll Rainfarn essen, … Wer trockenen Husten hat, … Wer aber durch verschiedene und schlechte Speisen Schwere und Drücken im Magen hat, … Wer aber kein Wasser lassen kann, weil er von einem Stein verstopft ist, … Auch eine Frau, die am Ausbleiben der Monatsblutung leidet und davon Beschwerden hat …
Physica 1.111
KEINE HAFTUNG FÜR DIE REZEPTE
Darstellung im hortus sanitatis Gart der Gesundheit von 1485
Wirkung: laxierend (wie Aloe), kann durch die Gerbstoffe aufgehoben werden (viel Gerbstoff = stopfen; viel Anthranoid = abführend) antimikrobiell, Galle anregend, Appetit/Fresslust fördernd; Ausscheidung über Urin, Schweiß, Milch
Anwendung: innerlich kurzzeitig bei Verstopfung, Analfissuren, Hämorrhoiden
Monografie positiv
Nebenwirkungen: allergische Reaktionen möglich; bei Dauergebrauch kann es zu Kaliumverlust kommen
Handlappiger Rhabarber – Rheum palmatum
Sibirischer Rhabarber • Rheum rhaponticum
Droge: Wurzel Anwendung: Hormonstörungen Monografie: keine
Botanik: südliches und südwestliches Afrika (Namibia); Stammpflanze mit großer knolliger Wurzel, aus der zu Beginn der Regenzeit in jedem Jahr frische Triebe hervorbrechen, die etwa 1 m lang werden, flach auf dem Boden liegen und leuchtend rot gefärbte Blüten ausbilden, die in den Blattachsen sitzen. Daraus entwickelt sich die Frucht, die bald verholzt und lange verzweigte Arme bildet, die mit Widerhaken versehen sind.
Droge: die Wurzelknollen, in Scheiben oder Stücke geschnitten; getrocknet oder gepulvert
Ernte: die Speicherknollen werden nach der Blütezeit gegraben und getrocknet
Anwendung: bei den Einheimischen Südafrikas für Gallen-, Leber-, Nieren- und Blasenleiden; bei Appetitlosigkeit, dyspeptische Beschwerden; bei uns v.a. für Gelenkerkrankungen (Arthrose) und chron. nichtentzündlichen MDT-Störungen, Appetitlosigkeit, Verdauungsschwäche, zu wenig Galle
nicht bei Magengeschwüren anwenden; Tee wirkt erst nach 3 Wochen Anwendung; das Kraut verliert im Magen an Wirkstoffen
Wirkung: antiphlogistisch/entzündungshemmend; nach einigen Wochen deutliche Schmerzlinderung; senkt den Harnsäurespiegel (als Injektion; gut bei Gicht)
Monografie: positiv, ESCOP, HMPC
Zwei heimische Pflanzen heißen ebenfalls Teufelskralle, sind aber keine Heilpflanzen: Phyteum spicatum (Weiße Teufelskralle) und Phyteum nigrum (Schwarze Teufelskralle)