Ratgeber Naturheilkunde

Ab sofort können Sie bei mir die 6 Ratgeber zur den Säulen der Naturheilkunde beziehen. Jedes Heft behandelt eine „Säule“ der Naturheilkunde. Herausgeber ist der Deutsche Naturheilbund.
Preis pro Stück: 5 Euro, im Set mit Schuber: 28 Euro

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Band 1 – Wasser, Wickel und Auflagen / Hydrotherapie

Band 2 – Heilen aus eigener Kraft / Bewegungstherapie

Band 3 – Lebensmittel zum Leben / Ernährungstherapie

Band 4 – Pflanzen für Körper und Seele / Phytotherapie

Band 5 – Wege zu neuer Energie / Ordnungstherapie

Band 6 – Umwelt bewusst erleben / Umweltbewußtheit

Sie können die Bände einzeln oder als Set im Schuber erhalten.

Schwedenbitter

Schwedenkräuter

Entwickelt von den schwedischen Ärzten/Chemikern Urban Hjärne und Klaus Samst. Seit 1692 Verkauf von Elexir amarum durch Apotheken.

Paracelsus soll bereits im 16. Jahrhundert eine ähnliche Arznei entwickelt haben.

Die österreichische Kräuterkundige Maria Treben verhalf dem Schwedenbitter mit ihrem 1980 veröffentlichten Bestseller Gesundheit aus der Apotheke Gottes schließlich zu größerer Bekanntheit.

Zutaten:
Aloe (Enzianwurzel oder Wermutpulver), Myrrhe, Safran, Sennesblätter, Kampfer, Rhabarberwurzel, Zitwerwurzel, Manna cannelata, Theriak venezian, Eberwurzwurzel, Angelikawurzel

Wirkung:
Die Bitterstoffe regen den Appetit und den Stoffwechsel an. Aloe, Sennes und Rhabarber wirken abführend.

Viele Kräuterläden bieten diese Mischung fertig an – sie muss dann nur noch mit Alkohol angesetzt werden und ziehen.


Persönlicher Hinweis:
Die verwendeten Pflanzen sind alle recht stark. Lediglich die Myrrhe bietet den Schleimhäuten etwas Schutz. Ich würde diese Mischung nur kurzfristig einsetzen – für einen dauerhaften Gebrauch scheint sie mir nicht geeignet.

Baldrian

Valeriana officinalis

andere Namen: Dreifuß, Katzenkraut, Mondwurzel, Waldspeik

Familie: Valerianaceae

Vorkommen: überall in Europa
Die Droge stammt meist aus Anbau.

Droge:
die Wurzeln (2-jährige enthalten die meisten Wirkstoffe)
Geruch charakteristisch durchdringend, an Campher erinnernd
Geschmack zuerst süßlich, dann würzig und schwach bitter

Inhaltsstoffe

  • ätherisches Öl (Myrtenol, Camphe, Myrcen … Valeranon, Valerenal… – Geruch durch Isovaleriansäure und Bornylester)
  • Sesquiterpensäuren
  • Valepotriate
  • Mono- und Diepoxylignane
  • Alkaloide (Valerianin, Actinidin)

Wirkung

  • beruhigend (ohne zu ermüden), schützt vor Reizen
  • Aufmerksamkeit und Reaktionsvermögen werden nach neusten Forschungen nicht beeinträchtigt
  • antikonvulsiv, spasmolytisch
  • muskelrelaxierend, bis hin zu Apathie, Schlafbereitschaft
  • steigern GABA-Ausschüttung an den Synaptosomen und hemmen Wiederaufnahme
  • koppeln sich an verschiedene Rezeptoren (wie Psychopharmaka)

Positive Monografie

Darreichungsformen

Extrakt/Tinktur aus der Wurzel > braune Flüssigkeit mit typischem Geruch und Geschmack

Anwendung

  • Nervöse Reizzustände, Ohnmacht, Angst und Unruhe
  • Krampfartige oder nervöse Schmerzen im Magen- und Darmtrakt
  • Schlaflosigkeit
  • Nervöse Herzbeschwerden
  • Entspannung vor schwierigen Situationen (z.B. Prüfungen)
  • Klimakterische Beschwerden
  • In Kombination mit Hopfen, Melisse, Kamille, Pfefferminz, Passionsblume
  • Tinktur: 1/2 bis 1 TL in Wasser, mehrmals täglich oder tropfenweise auf Zucker

Nebenwirkungen sind nicht bekannt

Achtung!!
• für Turnierreiter > Baldrian ist Doping!
• für Katzenhalter > der Sexualtrieb von Katzen wird gesteigert (Katzenkraut)

Hildegard von Bingen

Baldrian ist mehr warm als kalt und er ist feucht.

Anwendung bei Brustfellleiden

Physica 1.143

Baldrian, Dost und Dill –
kann die Hex‘ nicht wie sie will!

Wissenswertes

  • Pflanze wurde gebündelt, der Großen Göttin geweiht und im Haus aufgehängt als Schutz vor allem Schlechtem
  • Schamanenpflanze „Wielandswurz“ Verbindung mit Schmied
  • Baldurs Kraut
  • in der Antike als Aphrodisiakum
  • Mottenschutzmittel
Quelle: Kooperation Phytopharmaka
Botanischer Garten der CAU Kiel

Ich freue mich, wenn Ihnen meine Fotos gefallen.
Unter Angabe der Quelle dürfen sie gerne verwendet werden.

Artischocke

Cynara scolymus

Arzneipflanze des Jahres 2003

Familie: Asteraceae

Herkunft:
ursprünglich in Äthiopien beheimatet; war den Römern schon bekannt; ab 15. Jh. in Kultur

Droge:

die frischen oder getrockneten Blätter

Als Gemüse werden die unreifen Knospen und der Blütenboden verwendet.

Geruch: schwach aromatisch, leicht beißend
Geschmack: leicht salzig, dann sehr bitter (Bitterwert < 1.000)

Inhaltsstoffe

Hydroxyzimtsäure, Bitterstoffe (Sesquiterpenlaktone), Flavonoide

Gehalte variieren je nach Herkunft und Erntezeitpunkt

Wirkung

  • Amara / Bitterstoffdroge zur Unterstützung der Verdauung
  • steigert die Sekretion von Galle (choleretisch, cholekinetisch)
  • stimuliert und schützt die Leber (Schutz und Aufbau)
  • lipid- und cholesterinsenkend

Anwendung

bei Übelkeit und Erbrechen, gegen Blähungen, zur Anregung der Fettverdauung, Lipidsenkung

Darreichungsform: Presssäfte, wässrige Extrakte, Tee, Tabletten

Kontraindikation:
Allergien, Verschluss der Gallenwege bzw. Gallensteine

Quelle: Kooperation Phytopharmaka

Ackerschachtelhalm / Zinnkraut

Equisetum arvense

Familie: Schachtelhalmgewächse

Beschreibung:
ausdauernde, krautige Sporenpflanze mit knotigem, langem Wurzelstock; im Frühjahr erscheint der bräunliche, fruchtbare Spross, der nach einiger Zeit abstirbt – es folgt der grüne, verzweigte, unfruchtbare Sommerspross, auf dem sich die Sporen befinden

Vorkommen:
In ganz Europa verbreitet; auf feuchten, lehmigen, sandigen Böden; Ödland, Äcker, Waldränder…

Droge:
die grünen oberirdischen Teile des Sommerspross, frisch oder getrocknet

Vorsicht vor der Verwechslungen mit Sumpf- oder Teichschachtelhalm!

Inhaltsstoffe:
viel Kieselsäure, Saponin (Equisetonin), Flavonoide (Luteolin, Isoquercitrin), organische Säure, Harz, Vitamin B u.a.

Wirkung:
u.a. Wasserdiurese ohne Elektrolytverlust

Anwendung:

  • „pflanzliche Heilerde“
  • innerlich bei Arteriosklerose, Wassersucht, Gebärmutterblutungen, Durchblutungsstörungen, zur Durchspülung bei Erkrankungen der Niere und der Harnwege (harntreibend), Rheumatismus und Gicht, Bronchitis, Asthma, Heuschnupfen, gut für den Hautstoffwechsel
  • äußerlich für Waschungen und Umschläge bei Hautkrankheiten
  • zum Spülen der Nase bei Schnupfen oder häufigem Nasenbluten
  • Sitzbäder bei Hämorrhoiden

Wissenswertes:

  • wurde zum Reinigen von Zinn benutzt
  • Pferde fressen Schachtelhalm gerne frisch. Er ist besonders zu empfehlen bei Hauterkrankungen; er gilt als die pflanzliche Heilerde. Vorsicht: Ein übermäßige Aufnahme kann zu Verstopfung führen! Bitte achten Sie auch unbedingt darauf, dass es sich um Ackerschachtelhalm handelt. Die anderen Arten sind giftig!

Hildegard von Bingen

Schachtelhalm hat in sich weder vollkommene Wärme noch vollkommene Kälte und ist in Beidem lau. Er entsteht aus den verdorbenen Säften der Erde und bringt dem Menschen, der ihn isst, keine Kraft. 

Physica 1.209

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